Spitzpaprika – was koche ich damit am Liebsten?
Lange wusste ich auf diese Frage keine befriedigende Antwort. Rote Spitzpaprika fand sich eher selten bis nie in meinem Einkaufskorb. Inzwischen kann ich die Frage beantworten und das verdanke ich meiner Schwägerin Katharina („Tini“). Sie lebt in England und ab und zu habe ich das Glück von ihr bekocht zu werden, wenn wir uns gegenseitig besuchen. Ich liebe das, denn so bekomme ich neue Anregungen für meine Küche, denn ich mag ihre Art zu kochen sehr! Sie kocht wunderbares Soulfood, wie ich es liebe. Ihre Rezepte sind inspiriert von so wunderbaren Köchen wie Nigel Slater* oder Yotam Ottolenghi. Die Kochbücher dieser beiden* liegen auch bei mir auf dem Nachttisch und sind mir eine stete Quelle der Inspiration.
Aber zurück zur Spitzpaprika: Pasta Sauce mit Mascarpone
Sicher kann man diese Sauce auch mit normaler roter Paprika zubereiten. Dennoch würde ich zu roter Sitzpaprika kochen, die es inzwischen in Bio-Qualität in fast jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Das gewisse geschmackliche Etwas kommt für mich bei diesem Rezept von der roten Spitzpaprika, denn sie schmeckt etwas pikanter und pfeffriger und gleichzeitig angenehm süßlicher als normale Paprika.
Wer Lust auf selbstgemachte Pasta zur cremigen Paprikasauce hat, der sollte sich eine Nudelmaschine anschaffen. Was man vor dem Kauf einer Nudelmaschine wissen sollte, habe ich in einem extra Artikel zusammengefasst.
Der Geruch von fruchtiger Paprika liegt in der Luft
Beim letzten Besuch meiner Schwägerin, kam ich nach Hause und das Haus roch wunderbar verführerisch nach Paprika und mir floss buchstäblich das Wasser im Mund zusammen. Auf dem Herd kochte eine Sauce mit roter Spitzpaprika und strömte einen samtigen Duft aus. Aber ich durfte noch nicht davon kosten, denn die Sauce sollte noch einkochen und wir wollten gemeinsam mit den Kindern essen. Es war eine Tortour, warten zu müssen bis die Kinder aus der Schule kamen. Und als ich dann endlich meinen dampfenden Pastateller vor mir hatte, war ich im absoluten Pasta Himmel.
Paprika muss schmorren dürfen – eine Pasta Sauce nicht für Eilige
Inzwischen kaufe ich bewusst diese spitze Paprika und in der Regel wird diese Pasta Sauce daraus gekocht. Als ich Tini nach dem Rezept fragte kam – wie so oft beim Austausch von Rezepten zwischen eher intuitiven Köchen – es zu folgendem netten Chat:
Wichtig ist, dass man die Paprika wirklich etwas schmoren lässt. Insofern ist die Sauce zwar super schnell vorbereitet, aber bitte 45 Minuten zum Einkochen einkalkulieren – das macht sehr viel beim Geschmack aus! Erst damit wird die Sauce so rund und weich im Geschmack.
Nach meinem Chat mit Tini habe ich in alle meine Kochbücher von Nigel Slater geschaut, ob ich das Originalrezept finden würde. Ich habe vier Kochbücher von ihm, aber leider habe ich das Rezept nicht gefunden. Aber das macht nichts, ich und Tini halten uns ja ohnedies selten an Rezepte. Oder liebe Tini? Wobei ich sagen muss, dass Nigel Slater es schafft, dass ich ausnahmsweise auch einmal rezepttreu koche. Sein Kürbisrezept hat mich geradezu süchtig gemacht und ich habe es bisher nicht abgewandelt!
Rote Zwiebeln, Mascarpone und guter Balsamico Essig dürfen nicht fehlen
Die rote Spitzpaprika ist zwar die Hauptdarstellerin dieser Sauce, aber rote Zwiebeln und ein samtener Balsamico sowie cremiger Mascarpone spielen ebenfalls wichtige Rollen in diesem Pastastück. Natürlich gehört dazu auch eine wirklich gute Pasta. Gerne selbsgemacht mit einer Nudelmaschine oder eine Lieblingspasta von de cecco* . Die Rolle des Balsamico ist ebenfalls sehr tragend. Die Paprika wird mit dem Balsamico Essig abgelöscht und diese süsslich-saure Verbindung mit dem cremigen Mascarpone macht die Besonderheit dieser Sauce aus. Deshalb hier bitte keinen üblichen Essig verwenden, sondern wirklich mit einen schönen Balsamico kochen. Ich verwende gerne diesen Balsamico dafür. Er ist schon von einer besseren Qualität und dennoch nicht zu teuer zum Kochen:
Pastasauce mit raffinierter Cremigkeit – hier das Rezept:
Ingredients
- rote Spitzpaprika (Bio),6-8
- rote Zwiebeln, 2-3
- Mascarpone, 250 g
- Balsamico Essig guter!, 2-4 EL nach Geschmack
- Nudelkochwasser, 2-3 Kellen
- schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
- Salz
- Olivenöl zum Anbraten
- Pasta, z.B. Tagliatelle von de cecco, 500 g
- Parmesan frisch zum Bestreuen
- Dazu passt ein frischer grüner Salat mit Knoblauchdressing.
Instructions
- Die Spitzpaprika waschen und den Struck herausdrehen. Seitlich aufschneiden und die Kerne und Häutchen entfernen. Dann die Paprika in ca. 2 cm dicke Ringe schneiden.
- Die Paprikaringe mit etwas Olivenöl in eine Schmor- oder Wokpfanne geben und bei geschlossenem Deckel für mindestens 10 Minuten schmoren lassen.
- In dieser Zeit die roten Zwiebeln schälen und hacken.
- Nach 15 Minuten die Paprika mit dem Balsamico Essig - zunächst 2 EL - ablöschen und die Zwiebeln dazugeben. Alles gut verrühren und nochmal 10 Minuten mit geschlossenem Deckel schmoren lassen.
- Das gut gesalzene Wasser für die Pasta in einem großen Topf zum Kochen bringen.
- Wenn das Wasser kocht, 2-3 Schöpfkellen Salzwasser abnehmen und zusammen mit dem Mascarpone zur Paprikasauce geben.
Die Pasta ins kochende Wasser geben und nach Packungsbeilage al dente kochen. Die Pasta abgiessen und etwas vom Wasser aufheben, falls die Sauce noch zu dickflüssig ist. Die Pasta abschrecken oder etwas Olivenöl darunter geben. Zur Seite stellen, bis die Parikasauce eingekocht ist. Dabei zwischendurch umrühren, damit die Pasta nicht verklebt. Alternativ, die Pasta erst später ins kochende Wasser geben.
In der Zwischenzeit die Pastasauce aufkochen und gut verrühren. Mit Salz, frischem Pfeffer und Balsamico Essig abschmecken. Bei geringer Hitze ca. 30 Minuten einkochen lassen. Insgesamt sollte die Pastasauce ca. 45 Minuten köcheln dürfen!
Die Pasta unter die Sauce heben und mit frisch geriebnen Parmesan und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer servieren.
Dazu passt eine Blattsalat mit Knoblauchdressing.
Um Salat sanft und gründlich zu waschen, verwende ich immer meine Salatschleuder. Ich finde ja eine Salatschleuder gehört in jede Küche und habe deshalb einen Artikel zum Thema Salatschleuder verfasst!
Und gesund ist sie auch noch, die spitze rote Paprika:
Wie der übliche Paprika punktet auch Spitzpaprika vor allem mit einem hohen Gehalt an Vitamin C. Abhängig von Sorte und Reife bis zu 130 mg in 100 g Fruchtfleisch. Rote reife Spitzpaprika enthält außerdem sehr viel Vitamin A und ist sehr gut für die Sehkraft der Augen. So wird also selbst eine einfache Pastasauce noch zum Vitaminbooster 😉
Danke, liebe Tini für das Rezept. Was kochst du nächstes Mal bei uns?
Freu mich schon!
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Kochen mit Balsamico mögen auch Tomaten!
Ein weiteres wunderes Pasta-Rezept meiner Schwägerin ist ebenfalls mit Balsamico Essig. Ihre Tomatensauce vom Blech gehört inzwischen bei uns zum Repertoire und hat es natürlich auch hier auf den Blog geschafft.
Kochen mit Marcarpone ist toll!
Ich koche sehr gerne mit Mascapone. Viele verwenden den italienischen Frischkäse mit sehr viel Fett vielleicht nur für die Zubereitung von Dessert wie dem Klassiker für Mascarpone dem Tiramisu. Aber Mascarpone verfeinert viele Gerichte in der Küche ganz wunderbar.
Wem diese Pasta Sauce gut geschmeckt hat und wer Lust hat, mehr mit Mascarpone zu kochen, dem sei diese wunderbare Kürbissuppe empfohlen – Kürbissuppe mit Mascarpone.
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2 comments
Hallo Natali,
ein tolles Rezept! Ich htte nicht gedacht, dass das mit Spitzpaprika möglich ist. Ich habe allerdings die Spitzpaprika-Ringe etwas dünner als 2-cm-Ringe geschnitten. Das tut dem guten Rezept aber keinen Abbruch.
Vielen Dank
Sebastian
Das macht das Rezept sicher besser! Ich bin nur manchmal eine faule Köchin und schneide dann etwas größer! Auf die Paprika! 😉