Sauerkrautsuppe mit Birne und karamellisierten Walnüssen

Gesund, super schnell zubereitet und raffiniert im Geschmack. Neugierig ?

written by Natali Borsi 1. November 2022

Eine Suppe aus Sauerkraut?

Ja – köstlich!

Ich gebe zu, als ich vor inzwischen über 30 Jahren verfroren in einer Kreuzberger Kneipe sass und die Tagessuppe „Sauerkrautsuppe“ hieß, war ich irritiert. Das hatte ich noch nie gegessen und wenn mir nicht so kalt gewesen wäre und es eine andere Suppe zur Auswahl gegeben hätte, ja dann wäre ich vielleicht nie auf den Geschmack gekommen.

Ich mag zwar Sauerkraut, aber verliebt in das Kraut war ich damals nicht.

Insofern hatte ich keine großen kulinarischen Erwartungen damals, aber eine große Hoffnung: Eine Suppe die wärmt.

Sauerkrautsuppe – eine echte Delikatesse

Ich wurde damals geschmacklich sehr überrascht. Ich hatte nichts erwartete und war verzaubert von dieser Suppe. Und nicht nur ich. Meine männliche Begleitung (heute meine Ehemann) probierte lustlos und hat mir dann die Hälfte der Suppe  weggegessen. Wir mussten eine zweite bestellen und haben beide diesen kalten kruezberger Sauerkrautsuppenabend nie vergessen. Was für ein besonderes Geschmackserlebnis!

In den Tagen danach habe ich meine erste Sauerkrautsuppe gekocht. In unserer Neuköllner Küche ohne Heizung dafür mit Kohleofen. Eine Suppe die wärmt stand eigentlich immer auf dem herd. Diesen Winter war es Sauerkrautsuppe.  Der Winter 1990 ging als „Sauerkrautsuppenwinter“ in unser Leben ein.

Für unseren weihnachtlichen Dezember Podcast 2022 habe ich für Rot(Blanche) diese Suppe gekocht. Sie mag Sauerkraut sehr und hat für mich für unsere 50. Jubiläumsfolge einen typisch holländischen Sauerkrautstampf gekocht.

Kein Winter ohne Sauerkrautsuppe – diesmal mit Birne

Seitdem gehört Sauerkrautsuppe zu meinem Suppen-Repertoire für die kalte Jahreszeit und ich probiere gerne immer mal neue Varianten aus.

Diese Variante verdanke ich zwei sehr reifen Birnen, die verarbeitet werden wollten.

Die Süße der überreifen Birnen mit der Säure des Sauerkrauts und dazu den zartbitteren Geschmack des Sherry´s – eine echte Entdeckung und der Beweis, dass Sauerkraut – entgegen mancher Vorurteile – perfekt auch in die feine Küche passt.

Sauerkrautsuppe, Birne & Sherry

Sauerkrautsuppe mit Birne & Walnüssen

Serves: 4 Prep Time: Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Ingredients

  • Sauerkraut vom Fass, 500 g ( ich nehme frisches aus der Kühltheke im Reformhaus)
  • Gemüsebrühe, ca. 700 ml
  • Zwiebel / Schalotte, 1-2 kleingeschnitten und in Butter angebraten
  • Petersilienwurzel (optional), 1-2, aber geht auch ohne
  • reife Birnen z.B. Abate, 2 geschält, entkernt und in Stücke geschnitten
  • Honig, 2 - 3 EL
  • Schmand, nach Geschmack ca. 150 g
  • Sahne, nach Geschmack ca. 100 ml
  • Sherry trocken oder lieblich, nach Geschmack ca. 2 EL - ich habe trockenen Sherry genommen
  • als Topping Walnüsse, ca. 100 g leicht zerkleinert
  • Ahornsirup, ca. 2 EL
  • Butter salzig, ca 1 EL
  • Toastbrot/ Weißbrot/ Graubrot, 2 Scheiben nach Geschmack
  • Schnittlauch, nach Geschmack
  • Aceto Balsamico, nach Geschmack
  • rote Pfefferkörner, nach Geschmack
  • Schalotte, 1-2 nach Geschmack … wenn´s schnell gehen soll, reichen auch Brot und Walnüsse 😉

Instructions

Die Zwiebeln in Butter anschwitzen und das abgetropfte Sauerkraut dazugeben.

Wer hat, kann auch noch eine Petersilienwurzel und/oder eine Möhre dazugeben. Etwas Sauerkraut übrig lassen. Ich nehme meistens frisches Sauerkraut aus dem Reformhaus. Man kann aber auch anderes nehmen.

Mit dem Sherry ablöschen und dann die Gemüsebrühe zufügen, so dass das Kraut vollständig bedeckt ist. Die geschälten in Stücke geschnittenen Birnen und 2 EL Honig dazugeben. Alles auf kleiner Flamme köcheln lassen - ca. 30 Minuten bei geschlossenem Topfdeckel.

In der Zwischenzeit die Nusskerne grob hacken, den Schnittlauch abbrausen, trockenschütteln und aufschneiden, die Brotscheiben in 1 cm grosse Würfel schneiden.

In einer Pfanne die Walnusskerne ganz langsam in Butter und Ahornsirup karamelliseren. Kurz vor dem Ende geröstete kleingeschnittene Brotstücke (Graubrot / Toastbrot / Weißbrot nach Geschmack und was gerade da ist) dazugeben.

  • Zur Seite stellen und in einer zweiten Pfanne eine Schalotte in Butter anbraten und das übriggelassene Sauerkraut mit etwas Honig dazugeben und kurz andünsten. Wenn ich die Suppe im Alltag koche, lasse ich diesen Schritt weg und koche gleich das ganze Sauerkraut. Etwas Kraut vor dem pürieren herausnehmen, und dann wieder dazugeben - ist von der Konsistenz schön, wenn nicht alles Kraut püriert ist.

Die Suppe fein pürieren und  Sahne und Schmand nach Geschmack einrühren. Mit Salz, Pfeffer, Honig und evtl. noch etwas Sherry abschmecken.

Die Suppe in Teller füllen und das Honigkraut dazugeben. Mit den Walnüssen, den Brot-Croutons und dem Schnittlauch anrichten. Wer möchte, gibt noch etwas Balsamico Essig und rote Pfefferkörner dazu. Pur oder mit einem Stück frischem Brot geniessen.

Sauerkraut ein Wunderkraut – vor allem im Winter

Sauerkraut kann man selber herstellen. Ich gebe zu, das habe ich bisher noch nicht gemacht. Ich kaufe immer rohes sogenanntes Frisch-Sauerkraut im Reformhaus oder Bio-Laden. Frisch Sauerkraut wird nicht erhitzt und schmeckt sehr gut auch roh z.B. als Rohkostsalat. Von Sauerkraut in Konserven rate ich ab, denn es enthält weder die wichtigen Vitalstoffe, noch hat es den frischen Geschmack.

Sauerkraut – fermentierter Weisskohl

Sauerkraut ist Weisskohl, der durch Fermentation haltbar gemacht wird. Dafür werden ihm Milchsäurebakterien zugesetzt.

Sauerkraut steckt voller Vitamin C und stärkt so im Winter wunderbar unser Immunsystem. Schon eine Portion Sauerkraut am Tag deckt die Hälfte unseres Tagesbedarfes an Vitamin C.

100 g rohes Sauerkraut enthalten 20 mg Vitamin C und damit dreimal so viel wie Äpfel. Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidationsmittel, schützt die Gefäße, kräftigt das Bindegewebe und verbessert die Calcium- und Eisenaufnahme.

Rohes Sauerkraut ist außerdem sehr kalorienarm, enthält fast kein Fett und enthält durch die Fermentation viele wichtige Milchsäurebakterien, die sich positiv auf die Darmflora auswirken.

Noch Bedenken? Ich hoffe nicht und würde empfehlen:

Nichts wie ran ans Kraut!

 

 

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uninteressant (bitte Feedback per Mail senden)schlechtmittelgutsehr gut, vielen Dank! (6 Bewertung(en), Durchschnitt: 4,50 von 5)
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