Der blaue Schwede – eine Kartoffel die toll aussieht und schmeckt
Die Geschichte geht so:
In dem wunderbaren kleinen Laden, der sich auf regionale Bio-Produkte spezialisiert hat, wollte ich nur schnell ein Brot kaufen. Aber dann sah ich wunderbare Äpfel – so direkt vom Baum und Birnen und als der Korb schon gut gefühlt war, sah ich diese hübschen blauen Kartoffeln.
Ich hatte zwar schon einen sehr schönen Verdicchio-Wein für den Abend kühl gestellt und war (noch) sehr nüchtern, aber dennoch sehr verdutzt über so schöne blaue Knollen. Als ich den Namen – „Blauer Schwede“ – las, war ich beruhigt. Ich hatte schon Sorge, man wird allein vom Wein-Kühlen beschwipst.
Wenn der blaue Schwede mit der roten Emmalie flirtet, dann …
Neben den blauen Knollen lagen farblich passende, etwas hellere, leicht rosa-farbene Knollen mit dem schönen Namen „rote Emmalie“. Ich war von der Farbpracht fasziniert und fragte die Ladenbesitzerin, was sie aus diesen hübschen Erdknollen denn so koche. Ehrlich gab sie zu, dass sie diese hübschen Geschöpfe auch noch nicht probiert habe, aber heute damit kochen werde.
Der „blaue Schwede“ – Kartoffel des Jahres 2006
Der „blaue Schwede“ wurde, so erfuhr ich ausserdem, 2006 zur Kartoffel des Jahres gekürt. Ich wusste bis dato gar nicht, dass es eine solche Auszeichnung für eine Kartoffel überhaupt gibt und musste schmunzeln und habe beide farbigen Knollen neugierig gekauft. Diese Auszeichnung, so habe ich mich inzwischen informiert ist eine schöne Sache – seit 2006 werden damit alte Kartoffelsorten ausgezeichnet, deren Erhalt gefördert werden soll.
Und was habe ich nun aus den blauen Schweden gekocht?
- Ein Gratin aus zweierlei Kartoffeln mit Lorbeerblättern und viel gesalzener Butter und etwas Olivenöl.
Einfach und schnell gemacht – optisch super chic, super gesund und ab jetzt ein Klassiker für mich!
Ein Kartoffelgratin aus blauem Schweden und roter Emmalie
Ingredients
- Kartoffeln Sorte Blauer Schwede, 500 g
- Kartoffeln Sorte Rote Emmalie, 500 g
- Lorbeerblätter, 10 - nach Geschmack - möglichst frisch
- Gemüsezwiebel, 1 mittelgrosse
- Butter mit Fleur de Sel, 3 EL
- Olivenöl, nach Geschmack
- Salz & Pfeffer, nach Geschmack
Instructions
- Die Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden.
- Die Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden.
- Die Kartoffeln in einer gefetteten Auflaufform schiechen - farblich wie man es gerne hätte. Ich hatte an dem Abend nicht viel Zeit, aber für ein besonderes Essen kann man sich hier schöne Muster ausdenken 😉
- Die Zwiebelscheiben und die Lorbeerblätter zwischen / über das Gratin schichten. Wer viel Zeit hat, gibt zwischen die Kartoffelscheiben jeweils eine Zwiebel Scheibe - wer wenig Zeit hat, drapiert die Zwiebeln einfach darüber 😉 Der Zwiebel-Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt und deshalb sei angemerkt, dass wer mag dreierlei Zwiebeln - z.B. weiße Zwiebeln, Schalotten und rote Zwiebeln darüber oder dazwischen geben kann!
- Etwas Olivenöl und ca. 3 EL (oder auch wer nicht auf seine Linie achtet etwas mehr) gute Meersalzbutter über den Kartoffeln verteilen. Leicht Salzen und Pfeffern und ab in den Ofen!
Bei 180 Grad ca. 35 Minuten in den Backofen geben.
Dazu haben wir Tafelspitz, eine Apfel-Ingwer-Kren, gebratene Gatower Kugeln und einen Feldsalat mit Haselnussöl-Dressing gegessen – ein schönes leichtes etwas herbstliches Menü.
Weintipp zum Kartoffelgratin aus blauen Schweden
Unser gekühlter Weißwein passte dank seiner Frische und seinem Geschmack nach Äpfeln und frischen Kräutern hervorragend dazu.
Dazu passt ein Verdicchio vom Weingut Garofoli* – Podium 2011
Dieser Wein mit dem Namen stolzen Namen „Podium“ stammt von einem sehr schönen italienischen Weingut – einem der ältesten und bekanntesten Weingüter Italiens. Bereits in fünfter Generation – seit 1871 – wird auf dem Gut Garofoli in den Marken/Italien Wein produziert.
Der „Podium“ Wein, den wir bereits vor kurzem auch bei Freunden trinken durften (auch zu einem herrlichen Salat mit Pilzen und Haselnussöl-Dressing), ist zu 100 % aus der weißen Traube Verdicchio gemacht. Diese ist dafür bekannt, dass man sie gut reifen lassen kann. So bringt Garofoli (ein Vorzeigeweingut für die ganze Verdicchio-Welt, wie ich lesen durfte) diesen schönen, sehr speziellen Wein erst zwei Jahre nach der Lese auf den Markt. Wer Verdichio als Traube mag, sollte diesen Wein probieren. Bei der gemeinsamen Verkostung mit unseren Freunden gab es eindeutige Verdicchio Liebhaber und solche die es wohl nie werden. Dies mag an dem charakteristischen fruchtigen Geschmack liegen, der mich an Aprikosen erinnert. Ich für meinen Fall werde sicher wieder ein Fläschchen „Podium“ öffnen und das nächste Mal dazu Fisch oder Krustentiere essen. Das, so heißt es, sei die beste kulinarische Kombination. Wie auch immer – zu Tafelspitz passte er auch hervorragend.
Blauer Schwede – eine alte Gemüsesorte kehrt zurück
Ich würde mir sehr wünschen, dass alte Gemüsesorten wieder zurückkehren und die Vielfalt in den Supermärkten wieder zunimmt. Einige Anzeichen dafür gibt es. Das zeigt sich auch an wunderschönen Buchneuerscheinungen, die zeigen, was man alles aus alten Gemüsesorten kochen kann und wie vielfältig sie in der Küche einsetzbar sind.
Kleine Warenkunde zum Schluss – die Kartoffel des Jahres 2006
„Der blaue Schwede“
Der blaue Schwede heißt auch
- Blue Congo,
- Idaho Blue oder
- Gfohler Blaue.
Es handelt sich hierbei um eine sehr alte Kartoffelsorte, deren genaue Herkunft nicht geklärt ist. Sie ist mehlig bis vorwiegend festkochend und kann somit auch gut für einen Kartoffelbrei oder einen bunten Kartoffelsalat eingesetzt werden, denn sie behält auch nach dem Kochen ihre blaue Farbe.
Diese blaue Färbung kommt durch sogenannte Anthocyane, das sind Farbstoffe, denen eine krebs- und entzündungshemmende Wirkung im menschlichen Körper nachgesagt werden und die den Alterungsprozess verlangsamen sollen.
Ich überlege ab jetzt gegen den unabwendbaren Alterungsprozess nur noch blaue Kartoffeln zu essen – aber ob das für meine Kinder so gut ist ….
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