Rote Bete
Ich bin ein bisschen in alles „Rote“ und Essbare verliebt: rote Gummibärchen, knallrote Tomaten, Erdbeeren, Himbeeren, rote Paprika. Eine besondere Schwäche habe ich für Rote Bete.
Der süße erdige Geschmack fasziniert mich und regt mich zu immer neuen Kombinationen an. Rote Bete lässt sich in vielen verschiedenen Formen zubereiten und ich kann jeder etwas abgewinnen.
Rote Bete ist ein äußerst dankbares Gemüse. Egal ob roh (fein geschnitten oder geraspelt), gebraten, frittiert , gebacken, gekocht oder im Kuchen (ja tatsächlich im Kuchen) serviert oder lieber mit Knoblauch, Cumin, sauren Gurken oder Schokolade kombiniert.
Rote Bete ist ein Garant für ein besonderes Geschmackserlebnis.
Wer mich kennt weiß, dass ich sehr verfroren bin. Roter Bete wird eine „wärmende“ Wirkung unterstellt und ich kann dies bestätigen – auch kalt serviert wärmt die Knolle Körper und Geist – auch dafür liebe ich sie!
Ich wundere mich hingegen, dass ich in Restaurants und auch bei privaten Einladungen so selten Kreationen der tollen Knolle serviert bekomme. Ich glaube das liegt daran, dass die meisten keine Lust auf die schöne rubinrote Farbe beim Schälen und Zubereiten haben, denn sie kann so einiges ruinieren, wenn man nicht aufpasst.
Als ich vor der Wahl stand eine neue Küchenplatte zu kaufen, hatte ich mich für eine sehr schöne schlichte weiße Platte entschieden. Ich fragte den Verkäufer zur Sicherheit noch einmal, ob ich wirklich alles darauf verarbeiten könne und machte ihm zum wiederholten Mal klar, dass bei uns viel gekocht wird – auch solche färbenden Gemüse wie Rote Bete. Er runzelte besorgt die Stirn. Ich habe daraufhin lieber Edelstahl genommen -eine kluge Entscheidung!
Rote Bete Zubereiten ohne rote Finger
Denn die rote Farbe färbt nicht nur Küchenutensilien, sie färbt auch alles andere, was man mit ihr servieren möchte.
Das kann schön und gewollt sein (z.B. beim Borschtsch) aber manchmal stört es auch (z.B. beim Schafskäse auf Rote Bete Carpaccio). Deshalb lohnt es sich bei manchen Gerichten erst kurz vor dem Servieren die Rote Bete dazuzugeben.
Ansonsten bietet es sich an, Einmalhandschuhe bei der Zubereitung zu verwenden, wenn man nicht für den Rest des Tages rote Finger haben möchte. Oder man reibt seine Finger vor dem Zubereiten mit etwas Olivenöl ein und wäscht die Hände danach sofort mit Essigwasser.
Rote Bete – ein Wintergemüse?
Die Rote Bete ist kein Wintergemüse – auch wenn das viele denken – sondern ein ganzjähriges Gemüse. Wer sie selbst im Garten anpflanzen möchte, kann dies ab April tun. Die dann im August geernteten Knollen können zu einem Rote-Bete-Gazpacho mit Minze (gegen die Sommerhitze) sofort verarbeitet werden.
Wer im Juni säht, kann bis zum Anfang des Winters für die wärmende russische Wintersuppe Borscht seine eigenen Knollen ernten. Ich habe selber noch keine Knollen angebaut – mein grüner Daumen ist leider nicht ausgeprägt.
Zum Glück gibt es ja sowohl auf den Wochenmärkten und in den Bio Läden immer frische Rote Bete, so dass man nicht unbedingt das Blumenbeet oder den Balkonkasten umfunktionieren muss. Leider gibt es in der Regel aber nur eine Sorte, dabei gibt es mindesten 7 verschiedene Rote Bete Sorten. Insbesondere die Sorte „Burpees Golden“, eine safrangelbe Wurzel die beim Kochen fast orange wird, finde ich hier nur selten. Das ist schade, denn diese Sorte gemischt mit einer dunkelroten Sorte (z.B. als Carpaccio) sieht sehr hübsch aus.
Rote Bete – Vakuum oder lieber frische Knolle?
Ein Wort noch zu der in Vakuum verschweißten Roten Bete. Ich greife auch auf diese Packungen zurück und das ist auch im Alltag vollkommen okay. ABER, würde ich nur diese Packungen kennen, hätte ich mich nicht in dies rote Knolle verliebt.
Leider sind die vakuumierten Knollen etwas zu weich gekocht und schmecken und riechen viel weniger intensiv. Das spielt für manche Gerichte – wie z.B. den Tarte Tatin aus roten Bete – keine grosse Rolle, aber viele Gerichte sollten meiner Ansicht nach nur mit frischer roter Bete zubereitet werden. Traut euch – ausser roten Fingern kann nichts passieren.
Übrigens kann man die frischen Blätter wie Spinat verwenden – als Salat oder kurz gedünstet.
Was passt zu Rote Bete?
Die Antwort ist sehr breit und reicht von Knoblauch über Kapern bis Schokolade!
- Käse – und hier gibt es viele Varianten:
- Gorgonzola und Walnüsse z.B. als Salat
- Parmesan,
- Gruyere dünn gehobelt über Carpaccio
- Ziegenkäse
- Raclette KäseMilchprodukte – auch hier fast alles
- saure Sahne – z.B. beim Borscht
- Joghurt, Buttermilch … für Dips
- salziger FrischkäseObst
- Äpfel, Mango,
- Orange, Linette& Zitrone – Saft und Schale
- Nüsse
- Walnüsse,
- Haselnüsse
- Sonnenblumenkerne (geröstet)
- Pistazien
Perfekte weitere Begleiter
- Rindfleisch
- Fisch – insbesondere fette Fisch wie Sardinen, Heringe oder Lachs
- Zwiebeln
- Süsskartoffeln
- Möhren
- ….. einfach sehr vieles – probiert es aus!I
Ich hoffe diese Auflistung zeigt, dass es sich wirklich lohnt mit dieser tollen roten Knolle ein bisschen zu experimentieren. Ich werde natürlich die Auflistung ergänzen, wenn ich eine neue tolle Geschmackskombination erfunden habe ;-)
Wie kann man Rote Bete zubereiten?
Lässt sich roh, gekocht, gebraten oder gedünstet sowie kalt und warm zubereiten. Die Schale kann mitgegessen werden bei gegarter roter Bete, wenn sie vorher mit einer Gemüsebürste sauber gemacht wurden.
Besonders schön ist es, die Rote Bete auf verschiedene Arten zuzubereiten und dann gemeinsam zu servieren – z.B. einen Dip mit roter Bete zu gegrillten Rote Bete Scheiben.
Wie würze ich Rote Bete?
Die Rote Bete ist sehr geduldig im Würzen – sie entfaltet ihren süssen-erdigen Geschmack ohnedies und braucht nicht viel für einen grossen Auftritt. Ein bisschen grobes Meersalz, einen Hauch Walnuss- oder Olivenöl und eine Spritzer guten Essig als Vinaigrette über die frisch gegarte noch lauwarme in Scheiben geschnittene Knolle geben und mit etwas frischen Estragon bestreuen – fertig ist ein wunderbarer Salat. Dazu ein Stück Käse und dann nur noch geniessen! Für weitere Kreationen finden sich hier Anregungen:
Gewürze
- Knoblauch
- Curry
- Kreuzkümmel / Cumin
- Basilikum,
- Dill,
- Estragon,
- Kerbel,
- Kümmel,
- Minze
- Schnittlauch,
- glatte Petersilie,
- frischer Merrrettich – gerieben über Salate
- Muskatnuss,
- Ingwer,
- Fenchelsamen oder Anis. Probiert mal in einer Grillpfanne gegarte rote Bete Scheiben mit etwas Ouzo abzulöschen – köstlich.
Öl und Essig
- Walnussöl – toll um die noch warmen roten Bete anzurichten
- Essig – eigentlich jede Sorte. Ich verwende am liebsten Apfel – oder Balsamico Essig. Aber auch Himbeeressig oder Estragonessig passen hervorragend.
Schokolade – toll dünn geraspelt über Salat oder ein Rote-Bete Schokoladen Kuchen.
Und zum Abschmecken :
- Senf (Dijon)
- Honig, Ahornsirup,
- Wodka
- Fleur de Sel
Rote Bete – ein Superfood!
Ein ukrainisches Sprichwort sagt:
Eine Geschichte, die mir einer Rote Bete anfängt, endet mit dem Teufel.
Ich weiß nicht was es mit diesem Sprichwort auf sich hat, aber eines ist sicher: Der Verzehr von roter Bete ist sehr gesund und man kann dem Teufel stark begegnen, sollte er tatsächlich kommen.
Rote Bete wirkt:
- Blutdrucksenkend
- Blutbildend
- Entzündungshemmend
- Leistungssteigernd (insbesondere beim Sport)
- Körperzellen schützend
Überzeugt? Lust auf Rote Bete?
Dann viel Vergnügen mit der wärmenden roten Wunderknolle.