Gnocchi – wer liebt sie nicht?
Wie fängt man einen Artikel über Gnocchi an? Mit der Frage:
Wer liebt sie nicht?
Tja, ich hätte wahrscheinlich früher geantwortet:
So ein Quatsch – ich mag dieses klebrige Zeug nicht.
Zumindest in Deutschland kannte man „früher“ nur Gnocchi aus Kartoffeln. Nicht dass es zu Missverständnissen kommt, auch diese Art Gnocchi können hervorragend schmecken, wenn sie gut gemacht sind. Dennoch, ich habe es nur selten erlebt, dass ich mir nach Kartoffelgnocchi nicht in den Zähnen gestochert und von anderen Gnocchi geträumt habe.
Gnocchi – am liebsten aus Grieß oder Ricotta
Ich war schon als Kind verliebt in Gnocchi di semolina alla romana. Meine Mutter hat diese „Griesknocki“ – ja so habe ich die gerne ausgesprochen – oft zubereitet. Es war eines der ersten Gerichte, die ich als Studentin oft gekocht habe. Auch heute sage ich gerne „Knocki“ statt „Gnocchi“ – es klingt lustig und eckt an.
Wie kann jemand wie ich, die die italienische Küche und Lebensart liebt so ungebildet sein und KNOCKI statt Gnocchi sagen?
Tja, vielleicht habe ich keine Angst mich zu blamieren? Oder ich will Blanche ein bisschen ärgern. Wir haben nämlich gemeinsam sowohl Gnocchi alla romana als auch diese köstlichen Ricotta Gnocchi für unseren musikalisch-kulinarischen Podcast Rot& Blond gemeinsam in Handarbeit hergestellt.
Ricotta-Gnocchi – ein genial einfaches Rezept
Gnocchi aus Ricotta sind sowohl in der Konsistenz als auch im Geschmack ganz anders als Griessgnocchis und erinnern optisch an klassische Kartoffelgnocchi. Um nicht zu sagen, sie sehen diesen, wenn man es darauf anlegt, zum Verwechseln ähnlich. Aber, sie sind wesentlich eleganter, viel leichter herzustellen und sie kleben garantiert nicht an den Zähnen. Das Schöne ist, jeder kann seine optimale Form bestimmen. Meine Tochter liebt eckige Gnocchi, ich forme meist längliche. Welche Ricotta-Gnocchi Form formst Du?
Ricotta-Gnocchi Rezept

Ingredients
- Gnocchiteig
- Ricotta, italienischer Frischkäse, 500 g
- Ei, 1
- Parmesan frisch gerieben, 1 EL
- Etwa Mehl, 300 g
- Salz, 1-2 TL plus extra Salz für das Kochwasser
- Für die Sauce:
- 1 EL Butter, Parmesan, 8-10 Salbeiblätter, 10 Cocktailtomaten, Olivenöl, Pfeffer
- Oder man lässt das Ei bei den Gnocchi weg, dann so:
- 500 g Ricotta
- 100 g geriebener Parmesan
- Etwas 250 g Mehl
Instructions
Gnocchi kneten und formen
- Den Ricotta in einer Schüssel mit der Gabel zerdrücken.
- Das Ei dazugeben und mit dem Ricotta verrühren.
- Nun langsam Parmesan und Salz dazugeben und wieder rühren.
- Das Mehl nach und nach dazu geben, solange bis ein Teig entsteht. Ich mache das mit einem Holzkochlöffel und am Ende mit den Händen. Das klebt aber macht Spass und man bekommt nach einer Weile den Dreh raus, wieviel Mehl und Parmesan perfekt sind.
- Sobald der Teig fest genug ist, auf einer bemehlten Arbeitsfläche kneten und mit dem Nudelholz ausrollen, oder direkt mit den Händen zu langen Würsten formen.
- Die gerollten Würste in ca. 1 cm lange Stücke schneiden.
Welche Sauce passt zu Ricotta-Gnocchi
Ganz ehrlich, diese Gnocchi brauchen gar keine Sauce. Sie schmecken auch nur mit etwas Butter und Parmesan bestreut wunderbar. Ich liebe es, sie in Salbei Butter zu servieren und füge gerne noch ein paar Kirschtomaten dazu. Diese lasse ich kurz mit dem Salbei in der Butter und etwas extra Olivenöl sehr heiß braten. Für zwei Personen würde ich 8 Salbeiblätter in einem großes Stück Salz-Butter und etwas Olivenöl erhitzen. Wenn die Salbeiblätter gerade knusprig werden, füge ich die aufgeschnittenen Kirschtomaten dazu. Noch für ca. 1 Minuten sehr stark erhitzen und umrühren. Dann die gekochten Gnocchi dazugeben, vorsichtig unterheben und sofort mit etwas Parmesan servieren.
Marcella Hazan empfiehlt Tomatensugo zu Ricotta-Gnocchi
Natürlich passt Tomatensoße perfekt zu den Ricotta-Gnocchi und Frau Hazan, deren italienisches Kochbuch ich sehr verehre, hat ebenfalls ein Rezept für Ricotta-Gnochhi in ihrem Kochbuch über „Die klassische italienische Küche“. Sowohl ihr Kochbuch lege ich jedem Liebhaber der italienischen Küche sehr ans Herz, als auch ihren Sugo aus Tomaten mit Butter. Kochbuchrezension: Marcella Hazan: Die klassische italienische Küche Rezept: Tomatensugo aus Tomaten, Butter und Zwiebel nach Marcella Hazan Oder am Besten gleich das Kochbuch besitzen:
Marcella Hazan ist eine der wichtigsten Kochbuchautorinnen der Welt. «Die klassische italienische Küche» ist ihr Meisterwerk. Hazan, im kulinarischen Eldorado der Emilia-Romagna aufgewachsen, wanderte in die USA aus, wo sie zur unangreifbaren Autorität der wahren, italienischen Geschmäcker aufstieg. Ihre Kochkurse sind Legende. Ihre Bücher sind Welterfolge, und das hat einen guten Grund: Marcellas Rezepte inspirieren kulinarische Analphabeten ebenso wie mit allen Wassern gewaschene Profis.
Wenn Euch mein Rezept gefallen hat, dann freue ich mich sehr über eine positive Bewertung! Einfach jetzt ganz rechts auf “5 Sterne”klicken. Ganz lieben Dank!