Caponata – Auberginen in Perfection …

… und sehr italienisch. Lieblingsküche aus Sizilien!

written by Natali Borsi 20. September 2018

Auberginen – Caponata

Es gibt Gerichte die schmecken wie der „italienische“ Himmel auf Erden. Voller Aroma, Schmelz und der Seele eines italienischen Sommertages. Der süßsäuerliche Geschmack einer Caponata katapultiert mich sofort geschmacklich nach Italien und erinnert mich an italienische Sommerküche.

Sizilianische Caponata ist Soulfood für mich

Caponata koche ich deshalb immer dann, wenn ich besonders große Sehnsucht nach „dolce vita“ habe. Wenn ich den derzeit gern strapazierten Begriff Soulfood einem Gericht zuordnen sollte, dann passt dieser auf Caponata perfekt. 

Caponata ist ein Gericht aus der sizilianischen Küche. Ursprünglich eine Mischung aus Gemüse mit frischer Tomatensauce, Pinienkernen und Oliven. Das antike Rezept entstand im XVIII. Jahrhundert und wird in jeder Region Süditaliens etwas anders zubereitet. Früher als Hauptgericht serviert, wird es heute gerne lauwarm als Appetizer, Antipasti oder warm als Beilage zu Hauptgerichten mit Fisch oder Fleisch serviert.

Wurde früher Caponata aus verschiedenen Gemüsen hergestellt, verbinde ich heute hauptsächlich Auberginen damit. Manchmal füge ich Staudensellerie oder etwas Fenchel hinzu, aber ganz pur aus Zwiebeln und Auberginen ist dieses süßsaure Gemüsegericht für mich perfekt.

Auberginen gleichen einer Diva – sie sind anspruchsvoll

Ich liebe Auberginen, aber finde die Aubergine ist per se kein leicht zu kochendes Gemüse. Auberginen schmecken zwar selten wirklich schlecht, aber leider oft weder interessant noch verführerisch. 

Ich bin deshalb immer auf der Suche nach Rezepten, die die Aubergine veredeln. Wer die Zubereitung von Gerichten wie,

beherrscht, der wird keine Schwierigkeiten haben, köstliche Gerichte mit Auberginen in der Hauptrolle zuzubereiten. Insbesondere Caponata ist ein tolles Grundrezept, um Auberginen lieben zu lernen.

Meine Podcast-Partnerin Blanche Elliz von meinem musikalisch-kulinarischen Podcast: „Cooking out loud“ mit Rot&Blond verbindet mit Auberginen das griechische Gericht Mussaka. Seitdem ich im Podcast für Sie meine Caponata Version gekocht habe und wir uns ein bisschen über „Re-framing“ ausgetauscht haben, denkt sie zukünftig nicht mehr bei Aubergine an Griechenland, sondern an unsere lustige Poscast Folge. Hört gerne rein und kocht dabei eure ganz individuelle Caponata:

Caponata  – gibt es auch als „Light Version“

„Light“, weil traditionell Pinienkerne, Kapern, Rosinen und schwarze Oliven nicht fehlen dürfen. Ich hatte allerdings letztens weder Kapern, noch Pinienkerne, Oliven oder Rosinen im Vorratsschrank, sondern nur zwei Auberginen im Kühlschrank, die verkocht werden mussten. Außerdem erwarteten wir Freunde zum Essen,  denen ich zur Käseplatte noch eine delikate Beilage anbieten wollte. Ich habe mich also getraut eine reduzierte Form dieses wunderbaren Gerichtes zu kochen und das Ergebnis war ebenfalls sehr betörend.

Auberginen in Bestform!

Caponata - Auberginen auf sizilianische Art

Serves: 4 Prep Time: Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Ingredients

  • Auberginen - 2 große oder 4 kleine 7 ca. 500 g
  • Zwiebeln - 2 große
  • Staudensellerie, 3 Stangen
  • Tomaten - aromatische Flaschentomaten, ca. 400 g - ersatzweise Dosentomaten, z.B. San Marzzano oder frittierte Tomaten aus der Dose
  • Salz
  • Knoblauch, nach Geschmack
  • Olivenöl, 4-5 El
  • Rotweinessig, 2-4 EL
  • Zucker, 1 EL
  • Balsamico Essig bester Qualität, ca. 1 El - nach Geschmack
  • Pfeffer
  • Pinienkerne geröstet, 2 EL
  • grüne Oliven, 2 EL
  • Kapern, 2 EL
  • Rosinen, 1 EL - ich gerne mehr!
  • Basilikum - frisch darüber geben

Instructions

Vorbereitung

  • Die Auberginen waschen und in kleine Würfel schneiden. In einer großen Schale ausreichend Salz über die Auberginen geben (ca. 1 EL pro mittelgroßer Aubergine). Ich verwende nur Meersalz ohne Rieselhilfen.
  • Wer die Zeit hat, die Auberginen einige Stunden so stehen lassen. Dann ausdrücken und mit Küchenkrepp trocken tupfen. Wer spontan eine Caponata zubereiten möchte, der reduziert diesen Vorgang auf 10 Minuten und bereitet in dieser Zeit die restlichen Zutaten zu.
  • Zwiebeln klein schälen und klein schneiden.
  • Knoblauch (geht auch ohne) ganz klein hacken.

Entweder die Luxusvariante mit selbgemachten Tomatensugo wählen oder die frischen Flaschentomaten in kleine Stücke schneiden. Den Strunk entfernen. Wer möchte, kann die Tomaten schälen. Meiner Ansicht nach aber nicht notwendig.

Wer keine aromatischen frischen Tomaten findet, der nimmt lieber beste Tomaten aus der Dose, z.B. San Marzzano Tomaten. Ich liebe neuerdings auch frittierte Tomaten aus der Dose oder Glas für dieses Gericht. Oft kombiniere ich frische Tomaten und Dosentomaten.

Zubereitung

Wichtig ist eine große tiefe Pfanne oder Topf  - am besten mit Teflon beschichtet. Auberginen lieben Olivenöl und besaufen sich während des Kochens wahrlich damit. Das Teflon bändigt etwas ihren Durst nach Öl.

Zwiebeln in heißem Olivenöl glasig dünsten und mit etwas Zucker karamellisieren. Bei hoher Hitze die möglichst sehr trockenen Auberginen unter Rühren stark anbraten. Es dürfen Röstaromen entstehen. Wenn nötig mehr Olivenöl dazugeben. Im Prinzip sollen die Auberginen fast ein bisschen frittiert werden.

Sobald die Auberginen schön gebraten sind, die frischen geschnittenen Tomaten und / oder die Tomaten aus der Dose dazugeben. Wer frittierte Tomaten nimmt, bitte aufpassen, es spritzt. Hitze etwas zurück schalten.

Alles schnell und gut bei hoher Hitze rühren. Die Tomaten gehen dabei eine sehr enge Beziehung mit den Auberginen ein und alles wird zu einem köstlichen Eintopf auf hoher Hitze eingekocht.

Wer die Caponata raffinierter gestalten möchte, der gibt Kapern sehr guter Qaulität, schwarze Oliven und einige Rosinen dazu. Am besten zusammen mit den Tomaten. Ich gebe Pinienkerne erst zum Schluss - am liebsten geröstet  - darüber, aber man kann sie auch bereits zum Kochvorgang geben.

Die Caponata mit milden weißem Balsamico ablöschen und mit Salz, Pfeffer und evtl. etwas Zucker abschmecken.

Mir schmeckt Caponata am besten lauwarm. Gerne gebe ich besten Mozzarella di Buffalo oder Burrata und frisches Basilikum darüber. Dazu ein stück Baguette und ein Glas Primitivo und ich fühle mich wie in Italien.

Wer Kapern und Rosinen nicht mag oder eine schlichtere Variante bevorzugt, lässt Beides weg. Ich weiß nicht wie man dieses Gericht dann nennt - mein neuer Name dafür ist "Caponata light ;-)"

Und hier nochmal Schritt für Schritt:

Schritt 1: Auberginen waschen, schneiden, Bitterstoffe durch Salz entziehen und ziehen lassen. Dann abtrocknen und mit Olivenöl sehr scharf anbraten / fritieren:

Parallel Pinienkerne vorsichtig in einer kleinen Pfanne rösten.

Schritt 2: Auberginen aus der Pfanne nehmen und die Zwiebeln anbraten. Langsam und mit etwas Zucker. In dieser Zeit Staudensellerie blanchieren und Tomaten häuten. (Geht aber auch ohne blanchieren und häuten ,-)

Schritt 3: Staudensellerie, Tomaten, Rosinen (kurz eingeweicht) Kapern und Tomaten dazu geben und alles mit Wein-Essig ablöschen. Einkochen lassen. Nach 5 Minuten die Auberginen dazu geben und weiter langsam einkochen lassen.

Den Duft geniessen ,-)

Jetzt entkernte grüne halbierte grüne Oliven dazugeben und die Pinienkerne darüber geben. Mit Basilikum bestreuen.

Wer mag kann auch etwas Thunfisch oder Sardellenfilets unter den Salat geben. Ich gebe immer noch bestes Olivenöl darüber und guten alten Balsamico Essig. Im Sommer schmeckt der Salat auch gut gekühlt wunderbar!

Ich hatte noch einen Rest Zucchinisalat mit Vinaigrette  im Kühlschrank und fand eine schlichte Auberginen Caponata sei eine wunderbare Ergänzung. Ich hatte Recht, denn unsere Gäste waren sehr begeistert.

Für mich war sowohl der Zucchinsalat als auch die sizilianischen Auberginen eine Art „Resteküche“. Das führte zu einer netten Diskussion, wann etwas ein Rest, und was Resteküche überhaupt ist. Mehr dazu in meinem Artikel zum Zucchinisalat mit Vinaigrette.

Weitere Rezepte mit Auberginen:

Rezept: Parmigiana die melanzane

 

 

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6 comments

Sebastian Solter 16. Dezember 2020 - 15:28

Liebe Natali,
dieses Caponata-Rezept ist der „Hammer“. Es gibt eine ganze Reihe von Caponata-Rezepte im Internet, aber Deines hat mir mit am besten gefallen, weil es einen eigenen süß-sauren Geschmack hat. Nur den Stangensellerie habe ich etwas kleiner in Scheiben geschnitten, weil es mir so besser schmeckt. Vielen Dank, ich koche weiter, gespannt, Deine Rezepte durch.
Mit Gruß
Sebastian

Reply
Natali Borsi 16. Dezember 2020 - 16:54

Lieber Sebastian, wow – du kochst ja wirklich viel nach! Vielen Dank! Es ist für mich ein wichtiges Feedback, wenn ich weiss die Rezepte funktionieren. Ich arbeite an einem Kochbuch und dein Feedback motiviert mich sehr. Ich wünsche weiter gutes Gelingen und frohe und gesunde Weihnachten. LG Natali

Reply
Natali Borsi 3. Januar 2021 - 14:58

DANKE!!!!!!

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Sebastian Solter 21. Dezember 2020 - 13:02

Liebe Natali,
während mein erster schwäbischer Kartoffelsalat (Rezept von Deiner Oma) „zieht“, nutze ich mal schnell die Zeit, Dir zu schreiben.
Kurz noch mal zu dem Rezept: „Kabeljau mit Spitzkohl“, zu dem ich Dir gestern eine Nachricht hinterließ. Beim 2. Mal ließ ich den Spitzkohl nicht ganz durch garen, sondern ein klein wenig bissfest sein. Dann hatte ich im Kühlschrank noch etwas Mascarpone-Creme, die ich unter ihn mengte, und anschließend begoss ich ihn mit etwas Noilly Prat. So gefiel mir der Spitzkohl schon viel besser. Wahrscheinlich habe ich ihn beim ersten Mal „tot“ gegart.
Die Nachricht über Dein Kochbuch, an dem Du arbeitest, freut mich sehr. Denn ich halte Dich für prädistiniert, ein solches zu schreiben. Immer wenn ich von Dir ein Rezept mit Einleitung lese, wird mir „warm ums Herz“. Hier hat jemand sein Kochherz auf der richtigen Stelle. Schreibt. was wichtig ist, und was man ersetzen (weglassen) kann; worauf es darauf ankommt und was weniger wichtig. Und jene, die das tut, schreibt in einem so bildhaften, lockeren Stil, dass man öfters schmunzeln muss.
Freilich erschreckt mich die Sache mit dem Kochbuch auch ein wenig. Wirst Du dann einige schöne Rezepte von Deiner Web-site nehmen, damit es keinen Konflikt mit Deinem Buch gibt? Oder denkst Du Dir ganz neue Rezepte aus? (Aber das kann ich, bei aller Kreativität von Dir, kaum glauben!)
Du wirst schon an einer Lösung arbeiten. Weihnachten und der Lockdown bringt ja einige Musestunden.
Viele Grüße
Sebastian

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Pesche (CH) 7. Oktober 2023 - 16:40

Das Rezept ist perfetto und delizioso. Danke

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Natali Borsi 9. Oktober 2023 - 19:13

Danke! Das freut mich 😉

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