Wir waren spontan von engen lieben Freunden und super Gastgebern zum Grillen eingeladen worden und ich hatte an diesem Morgen keine Zeit mehr, Einkaufen zu gehen. Deshalb habe ich kurzerhand aus den Kühlschrank-Resten und dem bereits – eigentlich für ein Porridge – gekochten Quinoa einen Salat gemacht. Das passte auch besonders gut, weil die Gastgeberin – eine grandiose Köchin – sich gerade von Yotam Ottolenghi das vegetarische Kochbuch „Genussvoll Vegetarisch“ gekauft hatte und davon ganz begeistert war und selber noch nie Quinoa zubereitet hat.
Das erste Mal, dass ich das Inka-Korn Quinoa als Salat gegessen habe, war als eine Freundin Ottolenghi´s tollen Quinoa Salat mit Avocado und dicken Bohnen als Vorspeise mitbrachte. Ich war begeistert und seitdem experimentiere ich viel mit Quinoa und muss sagen, die Variante des gestrigen Abends ist wirklich einen Post wert.
Ingredients
- Quinoa (Bioladen - im Regal beim Reis), 200 g
- Auberginen, 2 mittelgrosse - sehr klein gewürfelt und mindestens 1 h in Salz gelegt zum Entwässern
- Chili rot, 2 kleine - mit Körnern geschnitten
- Zwiebel rot, 1 - klein gewürfelt
- Knoblauch frisch, 1-2 Zehen - klein geschnitten
- getrocknete Feigen, 5 grosse - in dünne Scheiben geschnitten
- getrocknete Aprikosen, 5-10 - in Scheiben geschnitten
- Pinienkerne, eine kleine Handvoll
- Tahini (Sesampaste), 1 -2 EL - nach Geschmack
- frische Zutaten, separator
- Avocado, 1 - in Scheiben geschnitten
- Radieschen, 1 Bund - geviertelt
- Minze, 1 kleiner Bund - geschnitten und je nach Geschmack - ich mag es mit viel Minze!
- Zitronen, 2 mittelgrosse - geschält und filetiert
- dicke Bohnen, 500 g frisch oder TK - optional - ich hatte sie hineingegeben, weil ich es von dem Ottolenghi Rezept kannte, aber ich finde hier gehen sie geschmacklich unter - sehen aber hübsch aus!
- Dressing, separator
- Olivenöl, ca. 80 ml für das Dressing und zusätzlich zum anbraten der Auberginen
- Balsamico Bianco, 1-2 EL
- Cumin / Kreuzkümmel gemahlen, 1-2 EL
- Salz / Pfeffer, nach Geschmack
- Zitronensaft, Saft der 2 filetierten Zitronen
Instructions
- Als erstes die Auberginen waschen und in kleine Würfel schneiden. In eine Schüssel geben und mit Meersalz grosszügig salzen, ca. 1 h stehen lassen - je länger desto besser, weil die Auberginen dann mehr Wasser ziehen und knuspriger beim Braten werden.
- Dann den Quinoa kochen. Das geht genau wie Reis kochen: erst lauwarm waschen und dann mit der doppelten Menge Wasser zum Kochen bringen. Ca. 20 Minuten leise köcheln und dann noch etwas nachquellen lassen. Wer mag, kann direkt beim Kochen eine kleine Schüssel einfach mit etwas Salzbutter oder Olivenöl pur oder mit etwas Gemüse geniessen - schmeckt leicht nussig und ist eine wahre Energiequelle. Den Quinoa kann man auch wunderbar am Vortag kochen. Ich habe oft gekochten Quinoa im Kühlschrank und verwende ihn als Salat, oder im Müsli oder angebraten … oder oder oder - es wird bald eine Seite hier auf dem Blog "Ideen mit Quinoa" geben!
- Die Zwiebel und den Knoblauch schälen, klein schneiden und mit den ebenfalls klein geschnittenen Chillischoten in Olivenöl andünsten. Inzwischen die gesalzenen Auberginenstücke abwaschen, ausdrücken - damit sie viel Wasser verlieren - und mit Küchenpapier abtrocknen. In die Pfanne zu den Zwiebeln geben und evtl. weiteres Öl dazugeben. Die Auberginen schön knusprig braten - fast schon frittieren.
- In dieser Zeit die getrockneten Feigen und Aprikosen in dünne Scheiben schneiden und zu den angebratenen Auberginen geben.
- Alles schön "anschmirgeln" - wie man so schön sagt - und zum Schluss, wenn die Auberginen schon gar sind, kurz die Pinienkerne mitrösten. Wenn alles geröstet ist, das Tahini (Sesammus) bei niedriger Hitze untermischen - je nach Geschmack 1-3 EL. Ich hatte gesalzenes Tahini, deshalb habe ich nicht mehr viel Salz dazugegeben - also vorsichtig mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Zitronen mit einem scharfen Messer schälen, so dass alle weiße Innenhaut auch entfernt ist. Vorsichtig - dabei den Saft in einer Schüssel auffangen - die Filets herausschneiden. Den restlichen Saft aus den Häuten drücken.
- Den gekochten Quinoa mit einem Dressing aus Olivenöl (ca. 80 ml), aufgefangenem Zitronensaft, Balsamico Bianco, Cumin (Kreuzkümmel) und gegebenenfalls anderen Gewürzmischungen für Couscous oder Taboulé anmachen. Ich habe mir gerade von Herbaria (Bio-Laden) die Taboulé-Mischung "Ruf der Oase" - weil ich den Titel so toll fand - gekauft und verwendet. Es geht aber auch einfach mit Cumin - kein Problem!
- Das Auberginengemüse, die Zitronenfilets, die geschnittenen Radieschen und wer mag die grünen Bohnen vorsichtig unter die Quinoa heben.
- Die Hälfte der kleingeschnitten Minze ebenfalls unterheben - alles abschmecken.
- Zum Schluss den Salat mit in Scheiben geschnittener Avocado und Minze sowie etwas Cumin garnieren und etwas Zitronensaft über die Avocadoscheiben geben.
Noch kurz ein Wort zu Quinoa - Quinoa stammt aus Südamerika und dient den Andenvölkern seit Jahrhunderten als Grundnahrungsmittel. Quinoa ist kein Getreide, sondern ein Gänsefußgewächs und gehört zur Familie von Rote Bete und Spinat. Dadurch ist Quinoa glutenfrei und gilt als beste pflanzliche Eiweisquelle der Welt. Es enthält alle 9 essentiellen Aminosäuren, viele Vitamine und Mineralien wie Mangan, Kupfer und Magnesium. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat 2013 zum "Jahr der Quinoa" gemacht, weil die Pflanze aufgrund ihrer Vorteile helfen kann, den Hunger auf der Welt in Folge des Klimawandels zu bekämpfen. Wer mehr über das Wunder-Korn Quinoa wissen möchte, wird hier gut informiert: www.Zentrum-der-Gesundheit.de
Dieser Salat ist allerdings durch die gebratenen Auberginen etwas aufwendig und nicht in 5 Minuten gemacht. Deshalb mache ich mir oft als schnelles Mittagessen einen einfachen Quinoa Salat mit frischen kleingeschnittenen Tomaten, Gurken einer Avocado, ein paar Oliven und Kräutern aus dem Garten und etwas Schafskäse – sozusagen einen griechischen Salat um Quinoa ergänzt 😉 wunderbar sättigend und leicht an warmen Sommertagen.
Hier noch ein paar Eindrücke der spontanen Grillerei.
Es gab ausser dem Quinoa Salat noch weitere leckere Salate – einen Kartoffel-Salat mit vielen Kräutern sowie einen Nudelsalat mit frischem Mozzarella und Tomaten – und ganz viele Koteletts, Fleischbällchen und Lamm-Minz-Spiesschen. Begrüsst wurden wir mit einer sehr ausgefallenen Gazpacho Variation in Orange – mit Möhren und geröstetem Sesam und Koriander – ein asiatischer Gaumengenuss. Rezepte folgen bald!
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