Eine himmlische Geschmackskombination – Feige, Vanille und Likörwein
Diesen Nachtisch habe ich immer noch auf der Zunge und sehne mich nach ihm!
Macht die Augen zu und stellt euch folgendes vor:
Ihr lasst auf eurer Zunge frische perfekt gereifte Feigen zergehen.
Nicht irgendwelche Feigen, sondern Feigen, die 12 Stunden in einem gewürzten Likörwein sich betrunken haben.
Feigen, die zur Ausnüchterung mit etwas Butter im Ofengrill karamellisiert wurden.
Feigen, die dann mit bestem Vanilleeis auf einem Teller zusammenfanden.
Inzwischen duftet die Küche nach dem eingekochtem gewürzten Likörwein, der so lange einkochen durfte bis er die Konsistenz von Blütenhonig erreicht hatte. Davon wird ein Klecks zwischen Feige und Vanilleeis den Teller zieren ….
… und jetzt probiert ihr ….
Noch Fragen? Überzeugt?
Feigen Desert mit Likörwein
Ingredients
- frische Feigen, 12 (die eine Nacht im Sirup ruhen müssen)
- Flasche Rivesaltes rot oder Portwein
- Orangenscheiben (unbehandelt)
- Zitronenscheiben (unbehandelt)
- Gewürznelken
- Zimtstange, 1/2
- Butter, 1 Stück walnussgroß
- Vanille - oder Honigeis, 1 Liter
Instructions
Sirup am Tag davor herstellen:
- Orangen- und Zitronenscheiben mit den Gewürzen für 15 Minuten in dem Rivesaltes- Wein köcheln lassen.
- Die Feigen waschen und im Ganzen 15 Minuten in dem Sirup auf kleinster Stufe garziehen lassen. Abkühlen lassen und über Nacht kaltstellen.
Am nächsten Tag:
- Die Feigen abtropfen lassen, auf ein Backblech stellen, von oben kreuzweise einschneiden, die Spitzen auseinander biegen und in die Öffnung ein kleines Stück Butter geben.
- Den Sirup so lange einkochen lassen, bis er etwa die Konsistenz von Blütenhonig hat und dann die Gewürze entnehmen.
- Vor dem Servieren die Sosse erwärmen und den Grill einschalten. Die Feigen für 2-3 Minuten unter den heißen Grill des Ofens schieben, bis sie leicht karamellisiert sind.
Anrichten:
Je zwei Feigen mit einer Kugel Eis anrichten und die warme Sauce darüber geben. Dazu schmeckt ein Glas Rivesaltes!
Serviceteil: Feigen, Rivesaltes Wein und Vanilleeis
Feigen – was sollte man wissen!
Wann haben Feigen Saison?
Frische Feigen gibt es das ganze Jahr über, weil sie importiert werden. Neben dem Mittelmeerraum sind Brasilien und die USA Hauptanbaugebiete. Besonders aromatisch schmecken sie jedoch in der Hauptsaison zwischen August und Oktober. Meiner Meinung nach sollte man sich von dem Geschmack dieser reif geernteten Feigen betören lassen. Nur diese Früchte entfalten ihr saftig und süßes unvergleichliches Aroma.
In Italien, Griechenland, Frankreich, Portugal, Spanien und der Türkei werden die Früchte bis in den Spätherbst geerntet. Ich hatte einmal das Glück unter einem Feigenbaum in Portugal zu übernachten und am Morgen frische Feigen vom Baum essen zu dürfen – ein unvergessenes Geschmackserlebnis.
Sind Feigen gesund?
JA! Frische Feigen sind sehr gesund und zählen zu den sogenannten Superfoods. Sie waren schon in der Antike sehr beliebt. Feigen sind sehr kalorienarm und liefern verdauungsfördernde Enzyme (Achtung nicht zuviele auf einmal essen) sowie Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Vitale und Ballaststoffe.
Ich finde Feigen sind so gesund, dass sie in Wein baden dürfen!
Am liebsten baden sie in Rivesaltes Wein.
Rivesaltes Weine – kleine Warenkunde
Dieses Rezept sieht französischen roten Rivesaltes Wein vor. Ich habe ein bisschen recherchiert, weil ich diesen Wein nicht kannte. Rivesaltes-Weine werden sowohl weiß gekeltert, als auch extrem dunkel produziert. Rote Rivesaltes-Weine, die extrem dunkel in der Frage sind, erreichen dies durch wochenlange Maischegärung.
Roter Rivesaltes Wein ist ein klassischer Likörwein oder wie man in Weinkreisen sagt „gespriteter Süßwein“. Um solche Weine zu erhalten wird die Gärung des zuckerreichen Mostes künstlich gestoppt, indem 96%iger Alkohol oder eingedickter, aufgespriteter Most zugesetzt wird. Durch dieses Vorgehen werden die Hefen abgetötet und es kann keine weitere Umwandlung von Zucker in Alkohol stattfinden.
Auf diese Weise werden auch andere Likörweine wie Portwein, Banyuls, Madeira, Marsala etc. hergestellt.
Weinbaugebiet Rivesaltes
Das Weinbaugebiet Rivesaltes, benannt nach dem Ort Rivesaltes, hat den Status einer Appellation d’origins Contrôlée. Insgesamt werden in diesem Gebiet in über 90 Gemeinden ca. 10.000 Hektar Wein auf steinigen Terrassen angebaut. Das meiste davon als „Gespriteter Likörwein“ oder anders gesagt „Vin Docx Naturel“ (deutsch: natürlich süßer Wein). Je nach Ausbauart unterscheidet man vier Grundtypen:
- Grenats reduktiv ausgebaute junge Rotweine,
- Ambrés oxidativ ausgebaute Weißweine,
- Tuilés (oxidativ ausgebaute Rotweine) und
- Hors d’âge (5 Jahre oder ältere Weine der Sorte Ambrés oder Tuilés).
Ziel des oxidativen Ausbaus ist es, den sogenannten Rancio – Geschmack (goût du rancio) zu erzielen. Durch den oxidativen Ausbau im Fass oder im Gärballon wird der Wein allen Wetterschwankung – Kälte im Winter/ Hitze im Sommer – ausgesetzt, wodurch der Wein schneller altert und zunehmend braun in der Frage wird. Dies gilt sowohl für den Weiß- wie auch den Rotwein, die sich deshalb im Alter farblich kaum noch unterscheiden. Rivesaltes Wein schmeckt sehr üppig nach Rosinen, Nüssen und Pflaumen. Kenner behaupten, Rivesaltes Wein hat trotz Restsüße einen trockenen Abgang. Aus diesem Grund wird er in Frankreich, genau wie Muscadet, auch gern als Aperitif gereicht.
Es gibt verschiedenste Güteklassen für Rivesaltes
Rivesaltes Weine werden auch als Jahrgangs-Weine abgefüllt, die man mindestens 25–30 Jahre lagern kann. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Preise. Als ich in einem französischen Weinladen sehr naiv nach einer Flasche roten Rivesaltes Wein fragte, reichte mir der Verkäufer eine 0,5 Liter Flasche für über 30.-€. Ich gebe zu, da habe ich gezuckt und beschlossen das Dessert mit einem guten Portwein mittlerer Preislage nachzukochen. Klappte auch gut.
Eine Auswahl von Rivesaltes Weinen findet ihr online* oder in gut sortierten Weinläden die französische Weine führen. In Berlin z.B. bei Hardy´s Weinladen.
Vanille ist nicht gleich Vanilleeis
Ich bin kein wahnsinniger Eisspezialist, aber ich finde gerade bei Vanilleeis ist die Qualität des Eises sehr sehr wichtig. Mir gefällt z.B. das Vanilleeis aus der Berliner Eismanufaktur Florida sehr gut – ein bisschen Lokalpatriotismus ist da sicherlich auch dabei 😉
Und das war unser Menü. Nachkochen lohnt und macht Spaß!
Ein französisches Menü
- Aperitif mit französischen Käsewindbeuteln – Les gougères
- Tarte Tatin mit Roter Bete
- Wolfsbarsch oder Rote Meerbarbe mit Tapenade und Zucchini-Confit
- Gebratene Feigen in Rivesaltes
Bon Appetit!
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