Vermicelles – ein Dessert zum Verlieben
Kennengelernt habe ich das Dessert mit dem schönen Namen „Vermicelles“ nicht in der Schweiz, woher es stammt, sondern im Badischen. Hendrik, ein Schulfreund meines Mannes reichte es uns zum Nachmittagscafe statt Kuchen. Er hat soviel Maronenbäume im Garten, dass Vermicelles bei Ihnen nichts Besonderes ist, sondern Maronenpüree in jeglicher Form auf den Tisch kommt.
Ich war total begeistert und seitdem habe ich natürlich in der Schweiz die Dessertkarten studiert und wann immer ich Vermicelles entdeckte, habe ich diesen Nachtisch bestellt. Nicht immer war ich so begeistert, wie damals im Badischen. Inzwischen weiß ich, das lag an den Maronen sehr guter Qualität und natürlich an dem daraus selbsthergestelltem Püree. Das darf auf keinen Fall zu süß sein und auch mit dem Kirschwasser lohnt es sich sehr sensibel umzugehen. Aber dazu später.
Seitdem ich also weiß, wie einfach dieser Dessert-Traum selbst herzustellen ist, beglücke ich gerne Gäste nach einem echten Schweizer Käsefondue mit diesem Schweizer Dessert. Bis auf eine Ausnahme waren bisher alle hingerissen. Dieser ansonsten liebe Gast liebt mein Eton Mess und findet Maronen nicht so beglückend wie ich. Aber wie heißt es doch? Ausnahmen bestätigen die Regel, was hiermit bewiesen wäre.
Vermicelles ist ein göttliches Dessert, vorausgesetzt man mag den Geschmack von Maronen.
Mit oder ohne Eis? Egal aber immer mit Baiser und Sahne
Es gibt verschiedene Varianten der Zubereitung. Ich serviere das Maronenpüree gerne mit sehr gutem Vanilleeis, etwas Baiser und Schlagsahne. Wer es etwas weniger gehaltvoll servieren möchte, der verzichtet auf das Eis, aber auf keinen Fall auf die Sahne und den Baiser!
Maronenpüree mit Croissant – dann aber lieber ohne Kirsch
Sollte man auf Baiser, Sahne und Eis verzichten wollen, dann empfehle ich das Püree mit einem Croissant und Café au Lait stilecht zum Petit Dejeuner zu genießen. In Frankreich gibt es wunderbare Maronencreme als Tube oder in der Dose zu kaufen. Ist die Lust auf Vermicelles zum Nachtisch sehr groß und keine Maronen in Sicht, kann man das Dessert natürlich auch mit fertig gekaufter Maronencreme herstellen. Ich liebe diese seit meiner Kindheit:
Köstlich! Köstlich! Köstlich - vorausgesetzt man mag Maronen 😉
Selbstgemachte Maronencreme schmeckt natürlich viel besser und ist mit Hilfe einer Küchenmaschine schnell gemacht. Dafür braucht man gegarte Maronen, wie z.B. diese:
Sollte man das Maronenpüree auch für Kinder servieren wollen oder die Reste zum Frühstück, dann das Kirschwasser im Rezept weglassen und evtl. etwas mehr Wasser dazugeben.
Maronenpüree nach Schweizer Art verfeinert
Ingredients
- Für die Maronencreme
- Maronen vorgekocht, vakuumverpackt - 200 g
- Puderzucker oder jeder anderer Zucker vorher fein gemahlen, 40 g
- Wasser, 30-40 g
- Kirschschnaps nach Geschmack, max. 10 g
- Zitronensaft, nach Geschmack
- Baiser, pro Person 1 großes oder mehrere kleine
- Schlagsahne geschlagen, 250 ml
- Vanilleeis, 1-2 Kugeln pro Person
Instructions
Alle Zutaten für das Püree zu einem feinen Püree in der Küchenmaschine vermengen. Wer kein Kirschwasser dazugibt, gibt falls die Konsistenz zu fest ist etwas mehr Wasser dazu.
Sollte statt Puderzucker anderer Zucker verwendet werden, dann diesen als erstes in der Küchenmaschine zu Puder zerkleinern und dann die anderen Zutaten dazugeben.
Wer möchte kann noch etwas Vanille oder Zimt dazugeben.
Ich habe das Kirschwasser auch schon ersetzt durch einen Schluck Cointreau (Orangenlikör). Perfekt dazu passen dann ebenfalls Sahne und Eis aber statt Baiser etwas frische Orange in Scheiben, die vorher einige Stunden in Cointreau baden durfte. Einfach mal probieren.
Essen Kinder mit, keinerlei Alkohol dazugeben 😉
Ein Dessert aus der Spätzlepresse – Maronenspaghetti
Das Maronenpüree verwandelt sich dann zu Vermicelles, wenn es durch eine Spätzle- oder Kartoffelpresse gegeben und schön angerichtet wird. Dieses Modell ist sehr hilfreich dabei:
Sollte in keinem Haushalt fehlen!
Zum Servieren gibt es die verschiedenste Möglichkeiten. Sehr schön sieht es aus, wenn man in einem Glas den Baiser, das Maronenpüree und die Sahne übereinander gibt.
Ich mag es auch manchmal schnell und praktisch – alles auf einer großen Platte:
Diese beiden Platten war der Nachtisch für 20 nicht mehr hungrige Geniesser, die bereits ein echtes Schweizer Käsefondue genossen hatten. Kaum zu glauben, aber alles wurde aufgegessen.
Lust auf Maronen? Lieber salzig als süß?
Dann gerne hier entlang:
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