Ich koch mir heute ein Huhn!

Hühnerbrühe selbstgemacht – Soulfood nicht nur an kalten Tagen. Mein Geheimmittel gegen Erkältung!

written by Natali Borsi 8. Januar 2018

Hühnerbrühe selbstgekocht

Ich war vor vielen Jahren einmal bei einer Freundin und ihre Tochter war sehr erkältet. Sie streichelte ihr über den Kopf und sagte:

Schatz – ich koch dir eine Hühnerbrühe, dann geht es Dir ganz schnell besser.

Ich war entzückt und freute mich auf den Duft eines kochenden Suppenhuhn. Gleichzeitig war ich erstaunt, wo sie jetzt so spontan das Huhn – natürlich freilaufend und biologisch aufgezogen – herzaubern wollte.

Hühnerbrühe – echte Hühnerbrühe wird mit einem Huhn gekocht!

Sie warf den Wasserkocher an, holte einen Instant Hühnerbrühwürfel aus dem Schrank und goss das kochende Wasser in einer Suppentasse über den Brühwürfel. Dann sagte sie sehr liebevoll zu Ihrer Tochter:

Hier mein Schatz – gleich wird es Dir besser gehen.

Ist Hühnerbrühe kochen ein Liebesakt?

Ich war sprachlos – und sehr enttäuscht. Hatte ich mich doch auf eine wunderbare Suppe mit einem echten Huhn gefreut. Anstatt dessen wurde ich gefragt, ob ich auch solch eine Instant-Brühe haben wolle. Ich lehnte dankend ab. Nicht weil ich unhöflich sein wollte, oder glaubte, dass der Würfel nicht schmeckte.

Nein, weil ich entsetzt war. Meine sensible Freundin merkte natürlich, dass etwas mit mir nicht stimmte und fragte nach. Ich konnte meine Enttäuschung nicht verbergen und fragte, ob wir nicht in der Stadt schnell ein richtiges Huhn kaufen wollten und für den Abend dem kranken Kind eine ordentliche Brühe kochen.

Nun war die Verwunderung auf der Seite meiner Freundin:

Ein richtiges Huhn? Ich habe noch nie ein echtes Huhn gekocht. Ich weiß gar nicht, wie das geht?

Okay – um das Ganze abzukürzen, nun war ich wieder an der Reihe erstaunt zu sein. Noch nie ein Huhn gekocht zu haben mit über 40 schien mir geradezu skandalös. Wobei ich die Aussage, sie wisse gar nicht wie das geht, schon eher lustig fand. Ein Huhn kochen, so dachte ich, dass hat doch jeder schon mal gemacht. Einfach in den Topf, Gemüse dazu und ein paar Gewürze und dann Kochen halt. Eigentlich genauso einfach, wie die Sache mit dem Instant Brühwürfel, gegen die ja prinzipiell nichts einzuwenden ist, aber gegen eine echte selbstgekochte Hühnerbrühe kommen sie halt leider nicht an. Meine Meinung.

Inzwischen habe ich gelernt, dass wirklich viele in meinem Umkreis noch nie ein Huhn gekocht haben. Scheinbar bin ich sehr Huhn-Kochen sozialisiert worden. Das ist merkwürdig, denn ein Huhn zu kochen ist leicht, lecker und so heilsam, dass jeder diese Kochkunst beherrschen sollte!

Deshalb hier ein Rezept für eine schnelle wunderbare Hühnerbrühe. Meine Tochter liebt diese Brühe und dieser Blog ist ursprünglich als Rezeptsammlung für meine Familie und Freunde ins Leben gerufen worden. Bisher fehlen noch viele dieser schlichten aber wichtigen normalen Rezepte. Das ist unverzeihlich! Ich gelobe Besserung!

Hühnerbrühe selbstgekocht – gegen Schnupfen und Heimweh!

Hühnerbrühe

Serves: 4-6 Prep Time: Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Ingredients

  • Bio-Huhn » ich verwende immer ein richtiges Huhn, kein Suppenhuhn, weil ich gerne mehr Fleisch und weniger Fett möchte!
  • 10 kleine Möhren
  • 1 kleine Sellerieknolle oder eine halbe oder 4 Stangensellerie
  • 1 große Zwiebel
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 große Stange Lauch
  • 2 Instant Gemüsebrühwürfel z.B. von Frugola (Reformhaus)
  • Salz / Pfeffer
  • Ingwer - optional
  • Chili - optional

Instructions

Das Huhn wird bei mir immer vom Großteil seiner Haut befreit. Ich mag keine fetten Suppen. Natürlich braucht es etwas Fett wegen des Geschmacks, aber meiner Ansicht nach nur sehr wenig.

Das Häuten des Huhnes ist etwas mühsam - aber ich finde die Brühe schmeckt feiner und ist viel besser bekömmlich.

  • Das Huhn von einem Großteil seiner Haut befreien -"häuten" !
  • Dann das Huhn waschen und ab in den Topf damit.
  • Das Gemüse schälen und in großen Stücken dazu geben.
  • Mit Wasser auffüllen, so dass das Huhn und das Gemüse bedeckt sind. 2-3 Brühwürfel (gute Gemüsebrühe oder auch Instant Bio-Hühnerbrühe) dazugeben. Dafür nicht salzen, sondern erst am Schluss abschmecken.
  • Das Huhn ca. 1,5 Stunden leise köcheln lassen.
  • Die Suppe abseihen, das Gemüse auffangen und das Fleisch vom Knochen entfernen.
  • Das Fleisch für die Suppe zerkleinern, die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Mit frischem Schnittlauch und dem Fleisch oder einfach pur servieren. Natürlich können auch Suppennudeln, Flädle oder Grießknödel dazu gereicht werden.

Bon Appetit!


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Ist Hühnersuppe wirklich so gesund?

JA – und das ist kein Aberglaube, sondern (angeblich) wissenschaftlich belegt! Wie überall findet man verschiedenste Artikel dazu im Netz, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es hilft!

Hühnersuppe – das Hausmittel bei Erkrankungen der oberen Atemwege

Forscher aus Nebraska haben – so kann man lesen-  herausgefunden, dass bestimmte weiße Blutkörperchen – sogenannte Neutrophilen – für Entzündungen im menschlichen Körper verantwortlich sind. Bei grippalen Infekten oder Virusinfektionen werden diese Neutrophilen in großen Mengen vom Körper freigesetzt. Sie sind für die Entzündungen und Schwellungen in den oberen Atemwegen verantwortlich.

Durch den Genuss von Hühnerbrühe Neutrophilen hemmen!

Wer eine selbstgekochte Hühnersuppe isst, blockiert die Bewegung der Neutrophilen und schwächt somit die Entzündung vor allem in den oberen Atemwegen ab. Der Verzehr von Hühnersuppe hat also eine entzündungshemmende Wirkung. Diese kann man noch steigern, wenn man schwarze Bohnen, Chili und etwas Ingwer mitkocht.

Instant Brühe oder selbstgekocht – welche Suppe hilft?

Nach meinen Recherchen ist das Thema strittig. Unbestritten ist, dass  Hühnersuppe den Eiweißstoff Zysten enthält. Dieser wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Ausserdem enthält eine Hühnersuppe viel Zink.  Mediziner haben festgestellt, dass Zink bei einer Erkältung deutlich besser hilft als Vitamin C.

Ich finde, ein Huhn im Topf ist schon der halbe Weg zum gesund werden. Allein der Duft im Haus und das liebevolle umsorgt werden, tragen zur Verbesserung des Befindens bei.

Also – ab mit dem Huhn in den Topf! Aber bitte nur biologisch und im Ganzen! DANKE!

Was machen mit dem Hühnerfleisch?

Wir essen einen Teil des Fleisches in der Suppe und das was übrig ist, essen wir gerne am nächsten Tag auf einem Sandwich oder als Salat mit einer Senfvinaigrette und Kapern. Dazu Ofengemüse – köstlich!

Das Gemüse aus der Suppe verwende ich oft auch noch als Gemüsecremesuppe am Tag danach. Ich gebe etwas Hühnerbrühe und Sahne dazu und bereite mit meinem Stabmixer eine Gemüsecremsuppe zu. Sehr lecker! Gerne noch gewürzt mit Curry und frischen Kräutern.

Natürlich kann man auch das Fleisch zu einem herrlichen Hühnerfrikassee weiter verarbeiten. Dafür unbedingt einige Löffel Suppe übrig lassen für die Sauce. Dann gibt es zur Vorspeise Hühnerbrühe z.B. mit Flädle und danach Hühnerfrikassee mit Reis und einem Salat.

So einfach geht kochen und das alles mit nur einem Huhn!

Weitere schöne Suppen findet ihr unter Ideen für Suppen! 

Sollte es Reste geben, dann kann die Suppe eingefroren werden. Oder noch besser, kocht gleich zwei Hühner und friert die Hälfte ein. Denn manchmal kommt das Heimweh und der Schnupfen schneller als ein Huhn zum kochen um die Ecke biegt. Believe me!

Hühnersuppe als Grundlage für eine Bündner Gerstensuppe

Wir hatten gerade so einen Fall. Wir kamen aus der Schweiz und Berlin präsentierte sich grau und kalt. Die Tiefkühltruhe hat uns gerettet. Der Rest Hühnerbrühe wurde aufgetaut und zur Grundlage einer Bündel Gerstensuppe. Was dann passierte war magisch, denn ganz kurz waren wir alle wieder geschmacklich und gedanklich in den verschneiten Bergen von Arosa.

Wow- Hühnersuppe ist einfach Soulfood vom feinsten!

Wenn Euch mein Rezept gefallen hat, dann freue ich mich sehr über eine positive Bewertung! Einfach jetzt ganz rechts auf “5 Sterne”klicken. Ganz lieben Dank!

uninteressant (bitte Feedback per Mail senden)schlechtmittelgutsehr gut, vielen Dank! (1 Bewertung(en), Durchschnitt: 5,00 von 5)
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2 comments

Sebastian Solter 16. Februar 2021 - 16:02

Liebe Natalie,
ich war nicht krank, dennoch habe ich eine Hühnersuppe (eine echte) für Gäste gekocht. Und Du hast recht, nichts geht über eine Hühnerbrühe aus einem Huhn. Freilich habe ich das Huhn vor dem Kochen nicht gehäutet, sondern erst nach dem Kochen, weil sich die Haut leichter entfernen lässt. Und mit dem Wetter hatte ich auch Glück, es war so kalt, dass ich die Brühe rausstellen konnte, und das Fett dann nur noch abschöpfen musste. Ich legierte dann die Suppe mit einer kleinen Einbrenne und zwei Eigelb. Die gelbe Farbe stellte ich über Safran und etwas Kurkuma her. Ich nahm auch, wie von Dir vorgeschlagen, etwas Ingwer zur Brühe und kochte ihn aus. Und wenn man das Brustfleisch vom gekochten Huhn klein schneidet, hat man gleich eine Einlage. Der Geschmack von solch einer „königlichen“ Suppe ist wie gesagt „himmlisch“. Wir stimmen überein.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian

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Natali Borsi 28. Februar 2021 - 12:51

Lieber Sebastian, wie schön geschrieben! Vielen Dank und tolle Idee etwas Safran und Kurkuma dazuzugeben. Vor allem da Kurkuma ja so gut gegen Entzündungen hilft, also bei Schnupfen auch genau das Richtige. Aber ich bin ganz deiner Meinung, man braucht nicht krank sein, um sich diese Suppe zu gönnen! Herzlichst Natali

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