Berlin Art Week – d e r Kunstauftakt im Herbst 2023

Die 12. Edition der Berlin Art Week ist hochkarätig. Die Kunststadt feiert sich selbst. Museen, Galerien, private Sammler laden an bekannte und besondere Orte. Die Messe Positions hebt in Tempelhof schon zum 10. Mal ab. Gratulation! Hier unsere Entdecker-Highlights.

written by Gastautorin Juliane Rohr 10. September 2023

Berlin Art Week

Viel Kunst, wenig Zeit

Performance, Performance, Performance scheint der heimliche Untertitel der diesjährigen Berlin Art Week Ausgabe zu sein, die offiziell am 13. September startet. An vielen Orten quer durch die Stadt finden diese wunderbaren, so erfüllenden Happenings statt. Es lohnt, das Programm genauer zu studieren  (im Infoteil unten verlinkt).

Ihre Performances sorgen für Diskussionsstoff – Göksu Kunak ist während der Art Week an der Neuen Nationalgalerie zu erleben.

Kleiner Benutzerhinweis darüber hinaus: hier ist alles alphabetisch und nicht nach Priorität geordnet.

So viel Kunst, so wenig Zeit.

Fünf Tage reichen kaum für das gigantische Programm. Aber keine Angst! Die Präsentationen in 100 teilnehmenden Institutionen, Museen, Galerien, Projekträumen, und besonderen Orten sind meist weit über den 17. September hinaus zu sehen. Manches aber ist nur kurz „on show“, man sollte sich wirklich beeilen.

Ein guter Treffpunkt ist der BAW Garten an der Neuen Nationalgalerie. Mit dem atelier le balto ist auf der Terrasse eine temporäre, künstlerische Installation aus Bäumen auf der Terrasse entstanden.

An dem ikonischen Mies van der Rohe Bau finden viele der bereits erwähnten Performances statt, Videoart at Midnights hat eine Leinwand aufgebaut, es gibt kleine food-Ausstellungen und, und, und. Auf geht’s – die ganze Stadt ist ein einziger Kunstort!

Isa Genzkens Rose blüht passend zum BAW Garten an der Neuen Nationalgalerie

 Digital Art Lab

Coding, Gespräche & Visionen

Das Haus am Lützowplatz wird zum Digital Art Lab und während der Art Week zu d e m Treffpunkt für Digitale Kunst. Was ist VR-Kunst? Dazu und zu vielen anderen spannenden Themen gibt es Panels, Workshops und Talks. Ein Zukunftsforscher hilft beim entschlüsseln der digitalen Welten. Die Galerie office impart ist zu Gast und erklärt, wie man digitale Kunst sammelt. In einem Coding Art Lab kann man zudem lernen digitale Kunst zu programmieren.

Medienkompetenz wird immer wichtiger, die Entwicklungen sind rasant. Das Angebot im HaL ist niedrigschwellig und gibt einen Einblick in den Status quo, der vielleicht nach der Berlin Art Week schon wieder anders ist. Los geht es am 13. September um 18 Uhr. Mehr zum Programm bitte hier

Im HaL gibt es während der Berlin Art Week viel zu entdecken.

Interagieren erwünscht

Darüber hinaus sind in der laufenden Ausstellung „UNLEASHED UTOPIAS. Künstlerische Spekulationen über Gegenwart und Zukunft im Metaverse“ begehbare Rauminstallationen zu erleben.Mit der VR-Brille macht der deep die in künstlerische Utopien große Spaß und sind ein Ausblick, was uns da im Metaverse künftig erwartet.

Die Themen sind aktuell: Queerness, Hierarchien, die posthumane Welt. Landschaftsutopien legen Inneres befinden frei und KI kann auch Orakel. Das ist wirklich erlebenswert.

Die nominierten Künstler:innen des VR KUNSTPREIS der DKB zeigen im HaL in Kooperation mit CAA Berlin, wie neue Technologien für ein gerechteres, vielfältigeres und persönlicheres Miteinander eingesetzt werden können.

Die Ausstellung eröffnet bereits am 7. September, die Preisverleihung ist dann am 15. – beide Termine sind um 18 Uhr. Ich bin gespannt.

Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 8, 10785 Berlin

Die Ausstellung „Unleashed Utopias“ zeigt was man alles mit Virtual Reality anstellen kann.

Neu in Berlin: Fotografiska

Wilde Vergangenheit

Sechs lange Jahre hat es gedauert, jetzt kann Fotografiska in Berlin eröffnen. Ursprünglich kommt das unabhängige Museum aus Stockholm, inzwischen gibt es Ableger in Tallin und New York, bald auch in Shanghai.

Das Gebäude war zuletzt als „Tacheles“ bekannt, die Treppenhäuser und die Fassade erinnern noch an das Kunsthaus. Über Gentrifizierung an diesem Ort wird in der Kunstszene derzeit viel diskutiert.

Den Ursprung hatte das Gelände als zweitgrößte Einkaufspassage Berlins, die Friedrichstraßenpassagen, eröffnete im Jahr 1909 an dieser Stelle. Nach der Wende entstand hier das „Tacheles“. In dem Kunsthaus wurde 20 Jahre lang in einer Art Freiraum Kunst geschaffen bis Investoren das Gelände übernahmen.

Nun sind Wohnungen, große Firmen wie Netflix, Supermärkte und jede Menge Gastronomie angesiedelt. Die Ruine steht unter Denkmalschutz, daher ist noch was von der Tacheles-Aura und den wilden Zeiten zu spüren und zu sehen.   

Drei Stockwerke Fotokunst

Zu den Ausstellungen: Unter dem Dach ist die Videoarbeit „Whiteface“ von Candice Breitz zu sehen, Das Porträt des in Panik geratenen Weißseins ist eindrücklich. Die Südafrikanerin demontiert rassistische Mantras. Durch die alten Treppenhäuser des Tacheles voller

Spuren aus der Zeit des Kunsthauses

geht es zu „Ussyphilia“ und neuen Werken von Juliana Huxtable. Ihre auf den ersten Blick sehr bunten Selbstporträts sind aus Foto und Malerei konstruiert. Ein Stockwerk tiefer setzen sich in „Nude“ 30 Künstlerinnen mit dem traditionellen Konzepten um Body Politics heraus.

Das Schöne mit dem Guten kann man im hauseigenen Café verbinden – und sich mit Superfood pushen. Schließlich hat Fotografiska bis 23 Uhr geöffnet.

Das Grand Opening ist ausgebaucht! Aber ab dem 15. September gibt es wieder täglich Slots. Die drei Ausstellungen laufen bis 31. Dezember, Oranienburgerstraße 54, 10117 Berlin

 Gallery Weekend Festival – Studio Mondial

Nicht verpassen!

Ein ungekannter Ort, jedenfalls innen. Das alte Mondial Hotel wird nur für dieses kurze Berlin Art Week Wochenende zum Art Hub. Das zum ersten Mal stattfindende Gallery Weekend Festival füllt kunstvoll am Samstag und Sonntag die Lobby, das ehemalige Restaurant, die Bars, den Hof und die Tiefgarage des Gebäudes am Kurfürstendamm 47.

Kuratorin Sandra Teigte bespielt mit Künstler:innen der 40 teilnehmenden Galerien das Studio Mondial. Vor allem jüngere Positionen werden mit Performances. Klanginstallationen, Lesungen und Filmvorführungen neue Erfahrungswelten eröffnen. Das wird wahrscheinlich einer meiner Höhepunkte während der Berlin Art Week. Hier trifft Kunst auf einen besonderen Ort. Ephemerisch.

Für das Studio Mondial gilt er der Satz von Paul Cézanne:

„Man muss sich beeilen, alles verschwindet.“

Öffnungszeiten NUR am 16. und 17. September ab 12 Uhr bis 21 bzw.19 Uhr

Galerien – ein Spaziergang

Der Rundgang kann am Freitagabend ab 18 Uhr beginnen. Es gibt viel Hochkarätiges zu entdecken, das Meiste läuft bis in den Oktober hinein. Alle Details finden sich im Programm der Berlin Art Week. Meine Highlights folgen hier.

Endlos gute Kunst

Vom Krematorium in den Bunker. Die Galerie Ebensperger zieht vom Wedding nach Kreuzberg und ist dort ab jetzt im Fichtebunker (Fichtestraße 6). Ein absolutes Must do ist dort die Soloshow von Jan St. Werner. Mit abstraktem Sound wird  der Künstler und Komponist die ungewöhnlichen Räume und die Gedankenströme aktivieren. Excitation Resonanz steht ganz oben auf meine Programm.

Zwei Biennale-Stars, Konzeptkünstlerin Anicka Yi (bei Esther Schipper) und Raphaela Vogel (bei BQ), zeigen neue Kunstwerke. In das malerische Werk von Grace Weaver vertiefe ich mich bei Soy Capitan. Und eine Tür weiter bei Klemm´s schaue ich Bernhard Piffaretti und neue Abstraktionen an. Bei Sprüh Magers lockt Pamela Rosenkranz mit neuen Lichtwerken. In der Galerie Barbara Weis freue ich mich auf Monika Baer. Nebenan bei carlier I gebauer erwartet mich „Fortune“ von Asta Gröting und Ming Wong.

Asta Gröting & Ming Wong bei carlier I gebauer

Jubiläumsschau

Weiter geht es in die zwei Minuten entfernte Rudi-Dutschke-Straße 26 zum multidisziplinären Künstler und Autor Rindon Johnson. Er verwandelt für „Five“ die Berliner Dependance von  Max Goelitz aus München in ein sphärisches Gesamterlebnis. Die Werke von Rindon sind stets in Sprache verwurzelt. Ich hatte einen kleinen sneak peek und bin neugierig  auf das Endergebnis. Die Eröffnung ist am 13. September ab 18 Uhr. 

Bei Chert Lüdde im alten Deko Behrendt in der Hauptstraße 18 gibt es die 15-Jahres-Jubiläumsschau. Das Thema: Was hält den Menschen zusammen? Welche Wünsche und Ambitionen treiben uns an? Na, die Kunst an sich ist in jedem Fall ein guter Motor, oder?

Und noch einen besonderen Ort samt Kunst: Die Galerie Hoto in der Bergmannstraße 9 mit Bastian Gehbauer.

Alte Meister aus Lego

Überrascht war ich im Pfefferberg-Space von neugerriemenschneider. Dort hängen riesige, neue Lego-Mosaike von Ai Weiwei. Die Pixel-Bilder von Kunstikonen wie der Mona Lisa oder den Seerosen von Claude Monet waren bei mir zugegebenermaßen Liebe auf den zweiten Blick. Jetzt aber bin ich im Haken – wie es so schön heißt: „Know thyself“ lohnt, denn es gibt in jedem Kunstwerk aus den vielen bunten Plastiksteinchen ein Störelement für den zweiten Blick.

So taucht bei dem nachempfundenen Triptychon von Monet in einer Ecke das Erdloch auf. In dem hat Ai Weiwei als Zehnjähriger mit seinem Vater gelebt, wie er in seiner bemerkenswerten Biographie „1000 Jahre Freud und Leid“ beschreibt.

In den gleich dreimal vorhandenen, knallbunten Abendmahl-Darstellungen von Leonardo da Vinci baut er sich selbst als Judas ein. Die Botschaft: Der 66-jährige legt den Finger gerne in die Wunde, macht auf politische Missstände aufmerksam und steht oftmals selbst als Verräter da.

Hallen #4

Entdeckermodus an!

Auf dem denkmalgeschützen Gelände der Wilhelm Hallen zeigen bereits zum vierten Mal 20 Galerien aus Berlin und anderswo Werke ihrer Künstler:innen. Mit dabei sind auch die Berlinische Galerie, die Sammlung der Telekom mit einem phantischen, erstmals gezeigtem Film von Agnieszka Polska. Auf zwei Screens flimmert „The Thousand-Year Plan“ in einer der Hallen  auf dem immer schicker werdenden Gelände. Nicht verpassen.

Dazu kommt die HK Collection mit Kunst aus Armenien sind zu Gast. Das Sammlerkollektiv Art’Us Collectors‘ Collective zeigt Kunst zur Fragestellung  „Where are we now?“. Zur vergangen Berlin Art Week haben sie im Kühlhaus das erste Mal Arbeiten aus ihrem riesigen Fundus gezeigt. Überwältigend, museal und Kopf öffnend.

2020 begann eine Handvoll Berliner Galerien an diesem alten Industriestandort Kunst zu zeigen. Inzwischen wurde vom Investor viel renoviert, die Galerie Mehdi Chouakri ist vergangenes Jahr auf das Gelände gezogen, einige Künstler:innen wie Johanna Dumet haben hier in Reinickendorf ihre Ateliers.

Es gibt gigantisch viel zu entdecken, bitte Zeit mitbringen.

Ab dem 9. September bis zum 17. täglich von 11 bis 20 Uhr, Kopenhagener Str: 60-72, 13407 Berlin

Und die Museen?

Skulpturen & viel Licht

„Perfom!“ nennt sich das zum zweiten Mal stattfindende Festival, das die Neue Nationalgalerie vom 13. bis 17. September ausruft. Dabei wird unter anderem Yoko Onos „Cut Piece“ ab Dienstag sechs Tage lang performed.

Wer noch nicht bei Isa Genzken 75/75 war hat jetzt ebenfalls die Gelegenheit dazu.

Im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart zieht unter anderen tollen Ausstellungen die farbenprächtige, monumentale Arbeit „Devouring Lovers“ von Eva Fàbregas in den Bann.

Hurry up! Wer immer noch nicht bei Liam Gillicks Intervention „Filtred Time“ im Pergamonmuseum war, sollte sich sputen. Sein Dialog mit den historischen Exponaten des Museums läuft noch bis zum 15. Oktober. Eine Woche später schließt dann das weltberühmte Haus wegen Renovierung bis 2024 und 2037.

Über Tiere…

Wie können Mensch und Tier koexistieren? Das Kolbe Museum zeigt die erste institutionelle Ausstellung der Künstlerin Lin May Saeed. Ihre Tierskulpturen , Grids und Reliefs aus fragilem Styropor sind aussergewöhnlich. Sie zeigen, dass wir

unser Verhältnis zu Tieren neu und anders denken müssen.

Schwer an einem Hirntumor erkrankt hat die Künstlerin den Aufbau der Ausstellung „Im Paradies fällt der Schnee langsam“ begleitet. Leider erlebt sie die Eröffnung am 13. September nicht mehr.

Ganz besonders zauberhaft ist die Kombination mit Renée Sintenis kleinen Tierfiguren.

…Kunst im Krieg und Edvard Munch

Der Schinkel Pavillon kooperiert mit dem Dahlemer Brücke Museum. Die Ausstellung „Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit“ (bis 7. Januar) zeigt, was Krieg so mit der Kunst macht. Eine Frage, die leider immer noch aktuell ist. Der Bogen wird von Werken aus den 1930er Jahren in die Jetztzeit geschlagen.

Der Zauber des Nordens mit Bildern des Wegbereiters der Moderne, Edvard Munch, wird in der Berlinischen Galerie eröffnet. Der Ticket-Vorverkauf hat begonnen und die Schau hat das Zeug zum Blockbuster.

Einen überwältigenden Vorgeschmack auf die moderne Malerei von Edvard Munch hatte ich bereits im Juni im Osloer Munch Museum.

Positions – die Kunstmesse

Herzstück der Berlin Art Week

HAPPY BIRTHDAY und allerherzlichste Glückwünsche. Die Positions hebt seit zehn Jahren ungebremst in Berlin Tempelhof ab. In den historischen Hangars 5 und 6 versammeln die Macher inzwischen 100 Galerien aus 20 Ländern. Chapeau! Ein Tusch und überhaupt: Nichts wie hin. Denn nicht nur der Ort ist toll, es gibt immer gute Kunst zu entdecken.

Für viele Künstler:innen und ihre Galerien ist die Positions die perfekte Startbahn. Dieses Mal gibt es junge politische Kunst aus Mexiko zu entdecken, vier der Galerien-Neuzugänge kommen aus Mexiko.

Berlin ist übrigens seit 30 Jahren Partnerstadt von Mexiko City.

Fashion Positions

Ebenfalls mit an Bord ist die Fashion Positions, dieses Mal unterstützt vom Fashion Council Germany. Modedesigner:innen zeigen Kleidung an der Schnittstelle zur Kunst. Das ist mal schillernd, mal cool, mal sehr abstrakt und geometrisch. In jedem Fall nicht langweilig.

Private Collections

Viel zu bestaunen

Jedes Jahr zur Berlin Art Week öffnen auch private Sammler ihre Türen. Must-Sees sind die Haubrok Collection in Lichtenberg (Herzbergstraße 43). Die Sammlung feiert mit einer fulminanten Ausstellung 10 Jahre Fahrbereitschaft. Am Sonntagnachmittag finden Performances statt und die auf dem Gelände befindlichen Ateliers u.a. von Klangkünstlerin Susan Philippsz sind geöffnet.

Überall open House

Ebenfalls ein Klassiker ist die Miettinen Collection. Dieses Mal mit Werken aus der Sammlung „Extraordinary Form“ gezeigt werden abstrakte und non-figurative Werke aus der Sammlung (Marburger Straße 3, Charlottenburg).

Schön, dass der Sammler Ivo Wessel wieder mit dabei ist. Er ist umgezogen und zeigt jetzt im Taut Haus am Engelbecken, Michaelikirchplatz 1-2 (Vorderhaus, 2. Stock) seine Sammlung im neuen Ambiente und lädt zu Talks mit Julian Rosefeldt und Klaus vom Bruch. Mega.

Neu taucht das Kunsthaus Stiftung Achim Freyer in Lichterfelde-West (Kadettenweg 53). Auch hier gibt es Perfomances. Das Motto: Cage – Curran – Freyer – Rühm – Schnebel. Gut zu wissen: Freyer selbst war Meisterschüler bei Bertolt Brecht. Dreyer hat als Bühnenbildner und Regisseur gearbeitet und ist Maler. Ich werde vorbeischauen, zumal die Stiftung in meinem Kiez beheimatet ist.

#Uferhallen

Vielleicht ein letztes Mal?

Dieses Baudenkmalwird bald nicht mehr in dieser Form im Wedding zu finden sein: die Uferhallen. Viele der hier in der Uferstraße 8 – 11 befindlichen Ateliers, Tonstudios und Produktionsstätten werden gegen Wohnungen und Büros eingetauscht und der Abriss droht und droht und droht.

Dieses Mal werden Außengelände, Hallen und Studios des ehemaligen Industriestandortes bespielt. „Frequently asked Questions“ ist der Titel der Schau, die sich mit Fragen zu Arbeit, Wertschöpfung und Migration beschäftigt. Es werden Arbeiten aus dem n.b.k. Video-Forum gezeigt.  Das line-up der Künstler:innen liest sich vielversprechend. Und vielleicht geht das alles zum letzten Mal an den Start. Zu traurig.

Auftakt ist am 15. Ausstellungsdauer bis zum 24. September

Vermeer Contemporary

High & low

Das 17. Jahrhundert trifft auf das 21. Ein Blockbuster namens Vermeer füllte Anfang des Jahres im Amsterdamer Rijksmuseum die Kassen. Die Schau des berühmten flämischen Malers Johannes Vermeer war innerhalb von Stunden ausverkauft. 28 meist kleinformatige Bilder von insgesamt nur 37 erhaltenen Werken waren zu sehen.

Nun haben sich zeitgenössische Künstler:innen wie Valie Export, Jorinde Voigt, Jonathan  Meese  oder Timm Ullrichs  höchst unterschiedlich mit den Bildern des Meisters auseinandergesetzt. Bei Vermeer Contemporary trifft Malerei auf Foto, Skulptur, Video, Zeichnung und KI-Kunst. Abgerundet wird die Ausstellung mit Talks.

Läuft seit dem 25. August bis zum 23. September, CSR.ART, Friedrichstraße 69, 10117 Berlin, geöffnet Di -Sa von 11 bis 19 Uhr.

Unverkennbar das ikonische Mädchen mit dem Perlohrring. Nicht von Vermeer, aber von Gregor Hildebrandt.

Und zum guten Schluss ein besonderes Schmankerl:

Videoart at Midnight

Fangirl-Moment

Was für ein fantastisches Format: Um Mitternacht ins Kino für die Kunst und das umsonst. Im Programm Video und Medienkunst. Einmal im Monat ist eine andere Künstlerin oder Künstlerin bei Videoart at Midnight zu Gast. Großes Kino – immer von unterschiedlicher Dauer. Ich bin Fan!

Absurder Alltag

Dieses Mal: Bani Abidi. Die pakistanische Künstlerin hat mich 2019 mit Fotografie, Zeichnungen und Video in der Soloausstellung „They died laughing“. im Gropius Bau bezaubert. Sie beleuchtet Ordnungssysteme und Absurditäten in Alltag und Bürokratie.

Am 15. September um 24 Uhr, Rosa-Luxemburger Straße 30, 10178 Berlin

Kleiner Extra-Tipp: auch im BAW Garten an der Neuen Nationalgalerie gibt es Screenings von Videoart at Midnight.

Natali und ich wünschen:

Viel Spaß und Inspiration in und mit der Kunst

Info

Alles zu Berlin Art Week HIER

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