Gemüsesuppe im Herbst:
Kürbis, Mais und Bohnen und ein bisschen Italien im Topf
Wenn es draußen nach Regen und die Küche nach Gemüsebrühe riecht, dann weiß man:
Es ist wieder Suppenzeit.
Nichts wärmt so leise und gründlich wie ein Topf, der vor sich hinblubbert, während man in Wollsocken durchs Haus schlurft. Und kaum ein Gericht ist so universell, wandelbar und tröstend wie eine gute Gemüsesuppe.
Jede Gemüsesuppe ist anders – und das ist ihr Geheimnis
Die italienische Königin der Gemüsesuppen, die Minestrone zum Beispiel ist eigentlich kein Rezept. Sie ist ein Prinzip.
Sie schmeckt in jeder Küche anders, je nachdem, was der Kühlschrank, der Garten oder der Wochenmarkt hergeben. Heute mit Zucchini und Mangold, morgen mit Grünkohl und Süßkartoffel. Mal mit Reis, mal mit Nudeln, mal mit einem Rest Risotto vom Vortag.
Alles darf hinein, nichts muss raus.
Und das ist das Schöne: Eine Minestrone ist nie perfekt. Sie ist ehrlich. Sie schmeckt nach dem Moment, in dem sie gekocht wurde – nach dem Tag, der dahintersteckt.
Die drei Schwestern: Mais, Bohnen, Kürbis
Auf der anderen Seite des Atlantiks gibt es eine Gemüsesuppe, die fast ein kleines Stück Erdgeschichte erzählt:
Die Three Sisters Soup!
Mais, Bohnen, Kürbis – die „drei Schwestern“ der indigenen Landwirtschaft Nordamerikas. Sie wachsen gemeinsam, sie stützen und nähren sich gegenseitig. Der Mais gibt den Bohnen Halt, die Bohnen düngen den Boden, der Kürbis schützt mit seinen breiten Blättern den Boden vor Austrocknung.
In der Suppe vereinen sich Süße, Stärke und Tiefe zu etwas Archaischem. Vielleicht ist das der Grund, warum sie sich über Jahrhunderte gehalten hat: weil sie mehr ist als ein Rezept. Sie ist eine Geschichte und kulinarischer Genuss.
Gemüsesuppe Herbst: Warum Suppen im Herbst so glücklich machen
Suppe ist die freundlichste Form des Kochens. Sie braucht keine Präzision, keine Eile, keine Show. Nur Zeit.
Während draußen der Wind an den Fenstern kratzt, wärmt sie die Küche, füllt das Haus mit Duft und macht aus Resten ein Fest. Eine Suppe auf dem Herd ist immer ein Versprechen: dass am Ende des Tages alles gut wird – zumindest für einen Löffel lang. Also nichts wie an den Suppentopf.
Ingredients
- 1 große Zwiebel gewürfelt
- 2 EL Butter oder Olivenöl
- 2 Tassen gewürfelter Kürbis (Hokkaido oder Butternut)
- 1-2 große Karotten gewürfelt
- 1-2 Stangen Staudensellerie in Scheiben
- 4 Knoblauchzehen
- 3 zerkleinerte Tomaten
- 1 Tasse Mais (frisch oder TK)
- 1 Tasse gekochte Kidneybohnen oder schwarze Bohnen oder weiße Bohnen
- optional: 1 Süsskartoffel gewürfelt
- frischer Thymian
- Oregano
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 1 TL Ahornsirup
- 1 Prise Chiliflocken
- Salz, Pfeffer
- Basilikum, Koriander oder Petersilie zum Servieren
- Wer mag, geriebenen Parmesan
Instructions
So geht’s:
- Gemüse waschen und in gleich große Stücke würfeln
- Zwiebel in Butter oder Olivenöl anschwitzen bis sie glasig sind
- Knoblauch dazugeben bis er duftet, dann etwas Ahornsirup dazugeben und verrühren und leicht karamellisieren lassen.
- Karotten, Sellerie, Kürbis, Tomaten dazu geben und 5 Minuten dünsten.
- Mit Brühe ablöschen, Lorbeerblatt dazugeben und für ca. 15 Minuten köcheln lassen.
- Dann Mais und Bohnen dazugeben und den Thymian und Oregano nach Geschmack.
- Ca. weitere 15 Minuten köcheln lassen.
- Mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken. Noch ein paar Minuten leise köcheln lassen – die Suppe sollte sämig, aber nicht püriert sein.
In Schalen füllen, mit frischem Koriander, Basilkum oder Petersilie bestreuen und mit geröstetem Brot servieren. Ich mag gerne geriebenen frischen Parmesan dazu.
Spontane Abwandlung: Ich hatte noch einen kleinen Rest Sauerkraut aus dem Glas und etwas Lauch-Kürbisgemüse mit viel Curry. Ich habe beides zu meinem Rest Three Sisters Soup gegeben und heraus kam eine köstliche neue Variation!
Fazit: Der Topf als Therapie
Ob italienische Resteküche oder indigene Feldgemeinschaft – Gemüsesuppen sind kleine Erzählungen vom Leben selbst: unperfekt, improvisiert, nahrhaft.
Und im Herbst, wenn die Welt sich ein bisschen langsamer dreht, ist das genau das Richtige.
Oder doch lieber eine klassische Minestrone? Dann lass Dich von diesem Rezept inspirieren:
Rezept: Herbstliche Minestrone
Zutaten (für 4–6 Portionen):
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Karotten
- 2 Stangen Sellerie
- 1 kleines Stück Kürbis oder Zucchini
- 1 Dose gehackte Tomaten
- 1 Handvoll grüne Bohnen
- 1 Dose weiße Bohnen
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 1 Stück Parmesanrinde (optional, aber magisch)
- etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer
- frische Kräuter (Petersilie, Basilikum oder was der Garten hergibt)
- eine kleine Hand Nudeln oder Reis
So geht’s:
Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl anschwitzen. Das restliche Gemüse würfeln, dazugeben und kurz mitdünsten. Tomaten und Brühe hinzufügen, Parmesanrinde einlegen und 20 Minuten köcheln lassen.
Dann Bohnen und Nudeln dazu, weitere 10 Minuten simmern. Mit Kräutern bestreuen, in tiefen Schalen servieren und alles andere vergessen.
Lust auf weitere köstliche Suppen?
Dann gerne hier entlang zu meinen Ideen für Suppen:
Alle meine Rezepte für köstliche Suppen
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