Ghee selbermachen – köstlich, gesund und so einfach! Aber was ist Ghee?

In der ayuvedischer Lehre eines der wichtigsten Nahrungsmittel überhaupt. Neugierig warum?

written by Natali Borsi 14. Februar 2018

Ghee was ist das?

Ghee – ausgesprochen „Ghii“ ist das reine Fett der Kuhmilch. Klingt erstmal nicht so lecker und auch nicht gesund. Oder doch?

Wie wird Butterreinfett hergestellt?

BIO – Sauerrahmbutter  wird einem Fermentierungs, – Butterrungs- und intensiven Erhitzungsprozess ausgesetzt. Das Resultat:

Ghee!

Und was ist an Ghee nun so gesund?

Durch den Fermentierungsprozess enthält Ghee einen großen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und ist frei von Milchzucker (Laktose). Dadurch regt es anders als andere Fette die Verdauung an und wird auch „Verdauungsfeuer“ genannt. Anders als Butter ist es sehr gut bekömmlich und erhöht in einer Menge von 3-4 Esslöffeln pro Tag nicht die gesundheitsbelastenden Blutfette, sondern senkt den Cholesterinspiegel laut der Meinung von Experten sogar.

Und wer hat’s erfunden?

Ghee kommt aus der ayurvedischen Küche und gilt dort als eines der hochwertigsten Nahrungsmittel überhaupt, da es

  • zum gesunden Aufbau von Gewebe beiträgt,
  • Haut, Schleimhäute und Ausscheidungen geschmeidiger macht und
  • den Abbau fettlöslicher Schadstoffe fördert.

Als Vorbehandlung bei Ayurveda-Ausleitungskuren (panca-karma) wird Ghee oder wie es auch genannt wird das „goldene Fett“ kurzfristig in sehr hohen Dosen verabreicht. In Indien dient es als Heilmittel und wird zusätzlich mit unterschiedlichen heilsamen pflanzlichen Substanzen eingekocht.

Was ist der Unterschied zu Butterschmalz?

Butterschmalz wird durch niedrige Hitze und Zentrifugieren gewonnen und besitzt nicht die Eigenschaften von Ghee! Ghee ist inzwischen im Bioladen oder im Internet gut erhältlich.

ABER gekauft schmeckt das „goldene Fett“ oft nicht gut, sondern riecht und schmeckt bereits kurz nach der Öffnung ranzig! Das macht keinen Spaß und sollte auch nicht sein!

Wie riecht und schmeckt das „goldene Fett“?

Richtig hergestellt schmeckt das sogenannte „goldene Fett“ leicht süßlich und erinnert an zerlassene Butter auf Spargel vom Geschmack. Gerichten – besonders Hülsenfrüchten – gibt es eine schöne nussige Geschmacksnote.

Wofür kann ich Butterreinfett verwenden?

Es eignet sich hervorragend zum Braten und Frittieren, da es einen sehr hohen Rauchpunkt (200 Grad) besitzt. Ich brate fast alles Gemüse entweder in Ghee oder Olivenöl an. Für asiatische oder orientalische Gerichte verwende ich nur das „goldene Fett“. Es  gibt Gerichten eine feine Note und vertieft deren Geschmack.

Selbstgekochtes Ghee nach traditionellem Rezept – einfach und gut!

Ghee (Butterreinfett) - ayurvedisch selbst gekocht!

Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Ingredients

  • Bio - Sauerrahmbutter - z.B. 2-4 Päckchen

Instructions

Ich habe bei meinem ersten Ghee-Kochen erstmal mit 2 mal 250 Gramm bester Bio-Sauerrahmbutter angefangen.

Das ergab zwei kleine Marmeladegläser und reicht bei uns im Haushalt 4-6 Wochen.

Die einfachste Herstellungsweise geht wie folgt:

  • Die Bio-Sauerrahmbutter in einem großen Topf langsam schmelzen lassen.
  • Sobald die Butter geschmolzen ist, auf niedrige Temperatur zurückschalten und die Butter  ca. 30 Minuten offen ganz leicht köcheln lassen.

Umrühren ist nicht notwendig!

Ziel des Erhitzungsprozess ist, dass das Wasser aus der Butter vollständig verdampft, so dass die Eiweißbestandteile sich vom Fett trennen. Die Eiweißbestandteile sammeln sich am Boden des Topfes.

Nach 30 Minuten den Kochprozess beobachten!

  • Die Eiweißbestandteile am Boden können anbrennen - das darf nicht passieren!
  • Die Kochblasen sollten immer kleiner werden. Um sicher zu sein, dass alles Wasser verdampft ist, kurz einen Deckel auf den Topf geben und die Unterseite auf Kondenswassertröpfchen prüfen.
  • Das Ghee ist fertig, wenn der Topfdeckel kein Kondenswasser mehr zeigt und sich die milchigen Teile goldgelb verfärbt haben. Dann ist das Ghee so klar, dass man den Topfboden sehen kann..
  • Jetzt die Hitzezufuhr stoppen und das "goldene Fett" sofort in einen anderen Topf umgießen, damit die Resthitze des Topfes nicht doch noch die Eiweisse zum Anbrennen bringt.
  • Nun in Ruhe das Butterreinfett durch ein Tuch in ein Gefäß mit breiter Öffnung zum Abkühlen füllen.
  • Abkühlen lassen und das Butterreinfett in die Gefäße füllen, in denen es aufbewahrt werden soll. Ich finde ausgekochte saubere Marmeladegläser eignen sich sehr gut dafür.

TIPP: Um festzustellen ob das Ghee durchgekocht ist und wirklich kein Wasser mehr enthält, kann man einen Streifen sauberes Papier in das köchelnde Butterreinfett halten. Den Streifen vorsichtig über die Spüle anzünden. Sollte man ein feines Knistern hören, dann befindet sich noch Restwasser darin und man sollte es noch etwas weiter einkochen.

Warum man das „goldene Fett“ am Besten selber kochen sollte!

Ganz einfach:

Weil es besser schmeckt und billiger ist und nicht ranzig riecht sondern fein nussig!

Wer keine Zeit hat Buttereinfett selber zu kochen (es dauert ca. 40 Minuten) dem empfehle ich das Ghee von Fink Naturkost:

Ich weiß schon lange von den Vorteilen von Ghee, weil meine Mutter seit Jahren damit kocht u.a. um den Cholesterinspiegel erfolgreich zu senken.

Trotzdem sortierte ich Ghee in der Regel kurz nach dem Kauf wieder aus dem Küchenschrank.

Der ranzige Geruch von gekauftem Ghee schon kurz nach dem Öffnen macht keinen Spaß –  es wurde anscheinend nicht richtig hergestellt.

Nur das Ghee von Fink Naturkost, das aus 100 % Bio Butter traditionell hergestellt wird genügt meinen Qualitätsansprüchen 😉

Konserven aus Südasien enthalten meist Büffelmilch und sind weder in Qualität noch im Geschmack hochwertig.

Preis inkl. MwSt., zzgl. ggf. Versandkosten. Zuletzt aktualisiert am 25. Januar 2025 um 19:13 Uhr. Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

 

Wie bewahre ich Ghee auf?

Richtig hergestelltes bleibt selbst bei Zimmertemperatur sehr lange (Monate) haltbar. Allerdings nimmt es schnell andere Aromen an, deshalb würde ich es in einem Schraubglas aufbewahren. Es muss nicht im Kühlschrank gelagert werden. Ich bewahre es in einem Marmeladeglas im Kühlschrank auf.  Das hat hat folgenden Vorteil:

Gekühlt wird Ghee so fest wie Butter und kann als gesunder köstlicher Butterersatz auf Brot dienen. Sehr lecker!

Ayurvedische Küche und Philosophie

Wer sich ausführlicher mit ayurvedischer Lebensweise befassen möchte und ein schönes Kochbuch sucht, das Ayurveda erklärt und Rezepte bietet, dem empfehle ich die Bücher des ayurvedischen Kochs Volker Mehl.

Sein Motto:

„Alles ist Ayurveda – und Ayurveda ist Glück“

Er lebt und kocht Ayurveda aus ganzem Herzen – sogar mit extra Thermomix Ayurveda Kochbuch.

Ich mag seine Bücher sehr! Es gibt inzwischen eine reiche Auswahl von Volker Mehl:

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uninteressant (bitte Feedback per Mail senden)schlechtmittelgutsehr gut, vielen Dank! (6 Bewertung(en), Durchschnitt: 3,67 von 5)
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2 comments

Henriette Egler 14. Februar 2018 - 19:39

Durchaus spannend dieser Ausflug in die ayurvedische Küche. Könnte man für Ghee denn auch Süßrahmbutter verwenden? Oder spricht da etwas dagegen?

Reply
Natali Borsi 15. Februar 2018 - 9:30

Hallo Henriette, ja Du kannst auch Süßrahmbutter verwenden. Ich werde das noch ergänzen im Artikel. Wichtig ist Bio wegen evtl. Zusätze. Laut Ayurveda ist die Sauerrahmbutter besser verdaulich, als die Süßrahmbutter. Geschmacklich ist kein Unterschied nach dem Erhitzen festzustellen. Viel Spaß beim Ghee kochen 😉 Natali

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