Brunchbuffet – perfekt für Geburtstagsfeiern in jedem Alter?
Bis zum Alter von 10 Jahren oder länger ist das Geburtstagsfeiern relativ klar vordefiniert:
- Topfschlagen,
- Blinde Kuh,
- Schnitzeljagd,
- viel Kuchen,
- Konfetti,
- Luftballons und
verschmierte kleine Kindermäuler.
Ab 10 Jahren kommen die Pyjama Party´s und die ersten gemeinsamen Kochabende und zum „sweet 16“ die erste grosse Teenager Party mit dieser Art von Einkaufswagen:
- Bierkisten mit richtigem Bier (das darf man ab 16 und deshalb muss man es dann auch endlich trinken),
- 6er-Träger mit Pussy-Bier in verschiedenen Geschmacksrichtungen,
- Chips und Gummibärchen.
Damals, als unsere Kinder diese Art Party feierten, haben wir uns bei Freunden zum Essen eingeladen und überliessen unser Haus der Jugend und hatten keinen ruhigen Abend. Andere Gäste wurden nicht müde, uns Horror-Geschichten über verwüstete Party-Häuser zu erzählen. Beim Zurückfahren war uns jedes Mal mulmig, aber wir hatten immer Glück. Keine schlimmen Schäden, dafür einen Einkaufswagen vom naheliegenden Supermarkt auf der Strasse und mehr Bierkisten als eingekauft. Damit konnten wir leben.
Und plötzlich wird die Party im Club gefeiert …
Unsere Tochter schwelgte noch lange in ihren Party Erinnerungen von sweet 16 und das Jahr bis zum 17. Geburtstag raste dahin und schon stand der nächste Geburtstag an. Wir geben zu, wir waren nicht wirklich gewillt das Wohnzimmer erneut zu räumen und schlugen als Location Keller oder Garage vor. Damit ernteten wir wenig Freude, stattdessen kam der Vorschlag einen Brunch zu machen.
Party machen jetzt alle Mami, außerdem habe ich an einem Sonntag Geburtstag.
Ein Sonntag ruft nach Brunch!
Ich habe innerlich gejubelt und stellte mir so eine kleine gemütliche Runde netter Mädels vor. Aber da lag ich falsch. Die Gästeliste war nicht kleiner als bei der letzen Party und natürlich war nicht an einen Brunch im Keller oder Garage gedacht. Ich war ausgetrickst!
Und das ist auch richtig so.
Denn ich habe mich dann erinnert an die Feiern meiner Kindheit, wenn die gesamte Schulklasse (35 Kinder) gleichzeitig bei uns zu Hause einfiel und später mein 18. Geburtstag trotz weißem Teppich im Wohnzimmer gefeiert werden durfte. Das Schöne war damals wie heute die Vorbereitung für die Party. Das gemeinsame Planen: was gibt es zu Essen, was zu Trinken, wie räumen wir um. Alle Freunde und Freundinnen packen mit an. Leben pur!
Und so wurden bei uns – genau wie bei mir zu Hause früher – Kochbücher gewälzt, Einkaufslisten geschrieben, Etageren ausgeliehen und schließlich ein wunderbares Buffet geschaffen. Und genau das ist es, was wir hoffen, nachher unseren Kindern mitzugeben und vorzuleben ….
…. gute Gastgeber zu werden.
Denn das Leben wäre sehr arm, wenn alle ihre Wohnzimmer schonen und niemand mehr für seine Gäste kocht. Und wir hatten einen netten Wettergott und konnten draussen feiern – das Wohnzimmer war fast ein wenig traurig. Und wer nun meint, dies alles hier sei zu viel Fürsorge für´s Kind, der lese gerne HIER weiter.
Die Vorfreude auf das Fest, das Planen, Einkaufen, zusammen Kochen, Schmieren und Backen war für uns alle genauso schön, wie die Feier selbst und bleibt sicherlich in Erinnerung. Vor allem wenn der kleine Bruder (damals 13) mit Lineal und Geduld eine solche Etagere voller Blätterteig-Tartes liebevoll erschafft ….
…. und viele Gläser ordentlich, ganz ohne Klekse am Rand, liebevoll füllt.
Und diesmal sah auch der Einkaufswagen ganz anders aus:
- Sekt,
- Orangensaft und eine
- lange Einkaufsliste schöner Lebensmittel,
aus denen wir köstliche Speisen gezaubert haben. Welche, das kann gerne HIER nachgelesen werden.
Natürlich hatten wir am Ende viel zu viel Essen. Aber das war nicht schlimm, denn wir freuten uns jeden Morgen über die Scones, die exotischen Frischkäsesorten und ich frönte meiner Leidenschaft auf frischem Schwarzbrot mit dick Butter noch ein wenig Nute…… zu schmieren. Ich hatte diese Sucht eigentlich überwunden, aber das große Glas musste ja aufgegessen werden.
Lust auf Brunch diesen Sonntag?
Meine kulinarische Woche hatte Brunch-taugliche Rezepte dabei:
Mango mit Mozarella
Gibt es auch als Podcastfolge von Rot&Blond, denn Blanche kam zum Brunch aber ohne Sonnenblume … *
Eier- Sandwiches aus Tramezzini Brot
Lachsmousse zu Baguette
Biskuit-Erdbeerkuchen
PS: Kleiner Nachtrag
Dieser Text stammt ursprünglich aus dem Jahr 2014 und war einer meiner ersten Blog-Einträge. Dieser Artikel rankt inzwischen bei Google so gut unter dem Keyword „Brunch“, dass er einer der am meisten aufgerufenen Artikel dieses Blogs ist. Das ist schön, aber ich glaube die Leser suchen in diesem Fall mehr Rezept Ideen als eine private Geburtstagsgeschichte. Dennoch möchte ich nicht, dass mein persönliches Tagebuch, was dieser Blog auch ist, verloren geht. Und so haben ich mir erlaubt den Artikel als Kolumne umzufunktionieren. Eines ist sicher, meine Strategie ist aufgegangen. Unsere beiden Kinder sind sehr gute GastgeberInnen und Genussmenschen geworden. Ohne übertriebenen Pathos und mit der nötigen Prise Unvernunft und Humor. Inzwischen steht unsere Tochter kurz vor ihrem ersten juristischen Staatsexamen und kocht selbst wie eine kleine Göttin! Aber noch lieber lässt sie sich bekochen – egal ob sweet 16 oder sweet 22, manches ändert sich nicht.
Der Geburtstagskuchen auf dem Bild lohnt sich sehr nach zu backen: Libanesischer Joghurtkuchen – tolles Rezept!
*… und wer hatte die Sonnenblume dabei? Meine allerliebste Bohnensalat liebende Freundin seit Kindertagen Kim! Sie kommt verlässlich zu jedem Treffen seit vielen vielen Jahren immer mit einer oder vielen Blumen und seit ich denken kann bekomme ich zum Geburtstag von ihr Socken. Aber das ist eine andere Geschichte 🙂
In diesem Sinne bis nächsten Freitag. Hier findet ihr alle Kolumnen zur gedanklichen & kulinarischen Inspiration.
Habt eine sonnige & kulinarische Woche mit Leichtigkeit und Lebenslust!
PPS: Nicht vergessen – Cooking out loud mit Rot&Blond abonnieren!
Lust auf meinen Podcast „Cooking out Loud“ mit Blanche Elliz? Es gibt noch mehr zu entdecken als Mango und Mozzarella. Herzliche Einladung zu Rot&Blond mit Blanche Elliz und Natali Borsi! Es sind 16 Folgen live, über 6 Stunden musikalisch-kulinarischer Hörgenuss! Eigentlich würde ich gerne schreiben: „Schaut vorbei“, aber besser ist:
Hört rein und lasst Euch inspirieren. Singt, tanzt und kocht mit uns!
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