Museum Frieder Burda in Baden-Baden zeigt James Turrell – Licht das verzaubert, Kunst die berührt!

Wenn Lichträume und Farbe dich stehend zum Fliegen bringen, dann steckt meist die Installationskunst von James Turrell dahinter.

written by Natali Borsi 15. Juni 2018

Museum Frieder Burda und James Turrell

Ich wollte schon lange das Museum Frieder Burda in Baden-Baden besuchen. Dass ich jetzt dazu die Gelegenheit hatte, war reiner Zufall und dass dazu noch eine Ausstellung des von mir sehr verehrten Lichtkünstlers oder wie Wikipedia ihn lustig bezeichnet „amerikanischen Land-Art-Künstlers“ für „Licht-Raum Installationen“ dort gerade eröffnet wurde, war wohl göttliche Licht-Fügung. Und der Ausstellungskatalog ist mein derzeitiges liebstes Buch:

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Museum Frieder Burda Baden-Baden

Farbe braucht Licht  – The Substance of Light – James Turrell

Um Farben sehen zu können brauchen wir Licht. Mich begeistert genau wie Herrn Frieder Burda Farbe und Licht sehr. Ich bin immer bemüht mich mit optimalen Lichtverhältnissen zu umgeben, denn Licht und Farben sind meine Lebenselixiere. Herrr Burda hat sich lichtdurchflutete Räume für sein wunderschönes Museum von dem berühmten Architekten Richard Meier bauen lassen. Um diese Räume kann man ihn nur beneiden und ihm danken für dieses zauberhafte kleine feine Museum. Neben der Sammlung werden 3 bis 4 Ausstellungen pro Jahr konzipiert und dazu passende Arbeiten aus der Sammlung präsentiert.

Was verbindet Frieder Burda mit James Turrell?

Herr Burda schreibt im Vorwort des Ausstellungskataloges zu James Turrell:

Während des Besuches des Israel-Museums in Jerusalem Mitte der 1990er Jahre lernte ich mit dem dortigen Skyspace Space That Sees das Werk James Turrells kennen. Ich war fasziniert von dem aussergewöhnlichen Künstler, der diese nicht fassbaren Lichträume schafft und damit Farbe auf ganz außergewöhnliche Art erlebbar macht. Ich wollte ihn persönlich kennenlernen und flog nach Flagstaff, Arizona, um ihn zu besuchen. … Mit der Idee von einem eigenen Museum für meine Sammlung reifte in mir auch der Wunsch James Turrell eine Ausstellung zu widmen .

Seit der Eröffnung des Museums im jähre 2004 ist diese Ausstellung, die bisher aufwendigste die im Museum Frieder Burda je realisiert wurde. Wer die Ausstellung besucht, wird verstehen warum.

So beschreibt James Turrell sein Werk:

Zuerst einmal befasse ich mich nicht mit Objekten. Es geht mir allein um Wahrnehmung. Zweitens gibt es bei mir kein Bild, weil ich assoziative, symbolische Gedanken vermeiden möchte. Drittens setze ich keinen Fokus oder bestimmten Ort, auf den sich die Aufmerksamkeit richten soll. Worauf schaut man aber ohne Objekt, ohne Bild und ohne Fokus? Man schaut auf sich selbst, wie man schaut.

Betritt man Werke von James Turrell, dann geschieht genau das: Man richtet seine Aufmerksamkeit nur noch auf sich in einer ganz ruhigen und meditativen Weise – ein wunderschönes Erlebnis. Und wer weiß, der ein oder andere findet auf diese Weise vielleicht sein eigenes inneres Licht. Turrell selbst ist Quäker, eine wichtige religiöse Bewegung in Amerika. In den Gottesdiensten der Quäker geht es insbesondere darum, das innere Licht zu finden – das Licht, das unser gemeinsames menschliches Erbe ist. Ein schöner Gedanke in einer Welt, die immer weiter auseinander zu brechen droht.

Lichtraum Apani – Grenzfeld – James Turrell

Gleich zu Beginn der Ausstellung wird man in einen großen Lichtraum entführt. Mit weißen Überschuhen wird man eingeladen, mehrere schwarze Treppenstufen zu erklimmen, um dann in einen scheinbar unendlichen Raum voller Licht zu treten. Ich habe zunächst geschwankt und mir wurde auch kurz etwas schwindelig – ein bisschen wie beim Skifahren im Nebel ohne Sicht. Das Licht verändert sich sehr langsam und fordert schon nach kurzer Zeit alle Sinne.

Kurz nach dem Eintreten überwiegt das Staunen und die Frage: Wohin geht es dort am Ende?

Man darf nicht ganz bis zum Ende laufen, denn dann würde man 1,5 Meter in die Tiefe stürzen erzählt uns der Museumsangestellte. Nach wenigen Minuten hat jeder Besucher seinen Platz im Raum gefunden und es wird still. Das mag jetzt esoterisch klingen, aber man kommt in eine Art schwebenden Zustand – losgelöst vom Hier und Jetzt. James Turrell erklärt das so:

In gewisser Weise, vereint Licht die spirituelle Welt und die flüchtige, physische Welt.

Dieser nun in Baden-Baden zu sehende Lichtraum wurde bereits auf der Biennale in Venedig 2011 gezeigt und dort sehr bewundert. Darüber zu schreiben fällt mir schwer, denn man muss das erleben. In diesem Film über James Turrell Ausstellung im Guggenheim Museum New York 2013 kann man erahnen wovon ich spreche:

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Wer ist James Turrell? Und was sind Skyspaces?

Vor allem anderen ist James Turrell ein Zauberer mit Licht. Er wurde 1943 in Los Angeles geboren und war Zeit seines Lebens begeistert vom Fliegen. Eine Leidenschaft, die er auch mit Frieder Burda teilt. Herr Burda schreibt:

Die Erfahrung größter Übersicht bei klarem Wetter und im Gegensatz dazu der Desorientierung bei schlechter Sicht kann man nur beim Fliegen machen. James Turrell brachten diese auch mir bekannten Eindrücke und das beobachten der Lichtspiele in höchster Höhe zu seiner Kunst.

Insofern ist es auch nicht erstaunlich, dass Turrell den Himmel als sein Atelier bezeichnet. Berühmt gemacht haben Turrell seine Skyspaces. Dabei handelt es sich um Räume mit einer Öffnung in der Decke zum Himmel, so dass der Himmel selbst zur Leinwand wird. Skyspaces können autonome Gebäude sein oder auch in bestehende Architektur integriert werden. Es gibt sie in Australien, Südkorea, den USA, Japan und Australien. Ich würde zu gerne eine Reise zu allen Skyspaces machen.

Roden Crater – Turrells ambitioniertestes Projekt

Ein Raum der Ausstellung ist Turrells Projekt Roden Crater gewidmet. Turrell entdeckte bei einem Flug in den 1970er Jahren den erloschenen Vulkan in der Wüste Arizonas. Seitdem baut er diesen zu einem Himmelsobservatorium aus. Ein System aus unterschiedlichen Hallen, Schächten und Stollen, die einem Tempel gleichen und allein dem Licht gewidmet sind.

Die Ausstellung zeigt Modelle und Fotografien sowie eine Filmdokumentation darüber, die ihr auch in der ARD-Mediathek anschauen könnt: ARD-Mediathek – James Turell Dokumentation

 

Ich könnte noch sehr viel über James Turrell und sein Werk schreiben, aber das würde den Rahmen hier sprengen. Wer Lust hat auf mehr Licht und Turrell in seinem Leben, der bucht ein Zimmer im Hotel Roomers in Baden-Baden und kauft sich zur Vorbereitung den sehr gelungenen Ausstellungskatalog:

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Was bleibt zu sagen? Vielleicht dieses:

Be patient – everything comes to you in the right moment.

Ich habe endlich im Museumsshop des Frieder Burda Museums zwei perfekte Bilder für meine Coaching Praxis gefunden. Sehr lange habe ich nach Bildern für diesen Raum gesucht. Bilder, die ohne Symbolik Ruhe ausstrahlen und dabei die Welt mit ihren unendlichen Wirklichkeiten und Wahlmöglichkeiten hineinlässt.

Am liebsten würde ich zukünftig meine Coachings in einem Skyspace anbieten. Wer weiß, vielleicht kommt es dazu auch noch. Mehr über meine Arbeit als Medaitorin, Coach und Consultant findet ihr hier.

The Substance of Light – James Turrell

In der Ausstellung darf man nicht fotografieren, aber ich wüsste ohnedies nicht wie. Im Ausstellungskatalog gibt es allerdings viele Bilder seiner Werke – wunderschön! Meine neues Lieblingsbuch auf meinem Nachttisch – das verdrängt derzeit sogar meine geliebten Kochbücher.

Lichtkünstler James Turrell in Berlin

In Berlin kann man eine dauerhafte Installation – nur mit Führung – in der Kapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofes in Berlin ansehen. Turrell hat die Kapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs mit Licht neu gestaltet. Der Altar leuchtet seither dauerhaft in bunten Farben. Führungen können hier gebucht werden.

 

 Meine Baden-Baden Tipps könnt ihr sehr gerne hier nachlesen:

 

Ohne Café keine Kunst – Tipps Baden-Baden:

Nach der Kunst kann man direkt neben dem Frieden Burda Museum in der alten Kunsthalle mit einem sowohl innen als auch außen hübschen Café sehr schön ausruhen und die Kunst wirken lassen. Mit etwas Glück fahren auch Droschken vorbei. Ich würde ja in Baden-Baden nur mit Hut und Droschke unterwegs sein, denn Droschken dürfen sogar im Halteverbot stehen.

Erst Museum Frieder Burda, dann Café im Brenners Park Hotel – perfekt!

Wer etwas Bewegung braucht, der läuft durch den wunderschönen Kurpark mit Kunstobjekten zum Brenners Park Hotel und trinkt dort entweder im Garten (ein Traum) oder in den wundschönen Innenräumen oder an der Bar seinen ersten Drink.

Den nächsten Drink gibt es dann in der Roomers Bar oder auf der Dachterasse des Hotel Roomers – wer mag springt noch kurz in den Pool und spürt seinem inneren Licht nach!

Enjoy

 

 

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