Kochen mit Kupfertöpfen
Dieses Kochbuch ist eine Herausforderung.
Es ist wunderschön aufgemacht und seitdem ich es besitze, denke ich nur noch darüber nach: Wie komme ich zu einer neuen Küche mit Gasherd und ganz vielen Kupfertöpfen und -pfannen?
Leider ist das derzeit nicht möglich, aber ich bin verliebt in die Idee.
Warum?
Weil Kupfertöpfe den Flair von Profiküche an den heimischen Herd bringen. Kupfer wurde schon in der Steinzeit zu Kochgeschirr verarbeitet, heute wird es nicht nur in Profiküchen zu Recht wiederentdeckt.
Warum Kochen in Kupfer einzigartig ist?
Weil Kupfer,
- in das molekulare Geschehen bei Lebensmitteln eingreift. Die katalytischen Eigenschaften von Kupfer ermöglichen das Einkochen von Marmelade ohne Gelierzucker oder das Schlagen von Eiweiß ganz einfach per Hand.
- sehr schnell aufheizt (Achtung heisse Griffe) und dann die Temperatur sehr lange und gleichmäßig hält. Das ist toll für langsames Garen, ähnlich wie im Schmortopf aus Gusseisen. Kupfertöpfe haben eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit. Die Temperatur im Kupfertopf verteilt sich ganz gleichmäßig.
- sehr hygienisch ist, denn das Material wirkt antibakteriell und antiviral.
- wichtige Spurenelemente für den Körper enthält, die allerdings nur in Maßen gesund sind. Das war aber nur früher ein Problem, heutzutage ist Kupferkochgeschirr beschichtet und reagiert nicht toxisch mit Säuren. Auch mit diesen Vorurteilen räumt das Buch wissenschaftlich fundiert auf.
Und last but not least:
Kupfergeschirr sieht unglaublich schön aus und wird über die Jahre immer schöner. Welcher (alte) Topf kann das schon von sich behaupten.
Und woher weiss ich das alles?
Aus diesem Buch:
Kupfer ist ein Material, auf das Profiköche schwören, denn es sieht durch den metallisch-rötlichen Glanz nicht nur edel aus, sondern birgt auch viele Vorzüge: hervorragende Wärmeleitfähigkeit, Langlebigkeit und die katalytischen Eigenschaften, welche z.B. das Einkochen von Marmelade ohne Gelierzucker möglich machen. In einem ausführlichen Rezeptteil von Gabriele Hussenether zeigt sich, was mit welchem Kupfergeschirr am besten gelingt.
»Kochen in Kupfer« ist ein tolles Kochbuch und noch vielmehr: Es gibt einen umfassenden Überblick über das Edelmetall, die Herstellung sowie die Verwendung und Pflege von Kupfergeschirr und räumt mit falschen Behauptungen auf
Das Buch gibt nicht nur einen einen umfassenden Überblick über ALLES, was man über das hochwertige Kochgeschirr wissen sollte, sondern liefert auch sehr interessante wissenschaftliche Belege zu den physikalischen Prozessen beim Kochen mit dem Metall.
Und was kocht man nun in Kupfertöpfen?
Jetzt wird es spannend. Denn das Buch liefert 50 Rezepte, die besonders gut in Kupfertöpfen gelingen.
Kupfergeschirr eignet sich besonders gut für die Zubereitung von:
- Risotto,
- Polenta,
- Suppe,
- Gemüse,
- weißes Fleisch,
- Chutney,
- Eischnee,
- Marmelade u.v.m.
Das Buch vereint damit einen super spannenden Informationsteil mit einem Rezeptteil, der hungrig und Lust auf Kochen und besondere Lust auf Kochen im Kupfertopf macht.
Ich habe immer noch keinen Kupfertopf, weil ich finde ein Kupfertopf entfaltet seine volle Wirkung eigentlich nur auf einem Gasherd. Dennoch, auf meinem Wunschzettel steht ein Kupfertopf und bis dahin erfreue ich mich trotzdem an den schönen Rezepten aus dem Buch. Denn die sind eine schöne Mischung aus Altbekanntem und Neuem und alles so schön fotografiert, dass einem das Wasser im Munde zusammen läuft.
50 Rezepte zum Kochen mit Kupfer (oder auch ohne!)
Ich habe schon Einiges nachgekocht und habe mich von vielen Rezepten inspirieren lassen.
Zum Beispiel das Rezept;
- Schwarzer Venere-Reis mit Fenchel
begeistert mich und erinnert mich an meine beiden Rezepte mit Venere Reis.
Oder das Rezept;
- Graupenrisotto mit Burrata – schlicht köstlich!
Ganz toll ist auch diese Inspiration:
- Karamellisierter Fenchel mit Salbei. Hier wird mit Pastis verfeinert- sehr besonders! Neugierig auf das Rezept? Dann gerne HIER entlang.
Wenn ich das Buch durchblättere, dann gibt es kein Rezept, was mich nicht zum Kochen inspiriert – egal ob mit oder ohne Kupfertopf. Das macht Spaß und ganz nebenbei lernt man auch viele Tipps und Tricks kennen. Der hervorragende Rezeptteil wurde von Gabriele Hussenether zusammengestellt, die eine tolle Kolumne bei Zeit online hat. Kompliment dafür!
Auch Gennaro Contaldo kocht mit Kupfer!
Das Buch bietet neben tollen Rezepten, einem gelungenem Informationsteil über das Material, die Herstellung von Kupfergeschirr, die richtige Hitzequelle und Pflegehinweise auch ein Interview mit einem meiner liebsten Köche und dem Mentor von Jamie Oliver, dem großen italienischen Koch Gennaro Contaldo. Jamie Oliver hat mit Gennario Italien bereist und zusammen haben sie wunderbare Geschichten und Rezepte gesammelt für das Kochbuch Jamie kocht Italien. Gennaro Contaldo sagt über Kupfergeschirr:
Ich finde, dass sich Kupfergeschirr für fast alle Rezepte eignet. Aber heikle Saucen funktionieren besonders gut, weil man mit Kupfertöpfen mit niedrigen Temperaturen arbeiten kann – da sind Katastrophen fast ausgeschlossen. Und natürlich Risotto und Polenta, die für uns Italiener immer wieder gute Alternativen für unsere geliebte Pasta darstellen.
Aber nicht nur das Saucen-Kochen gelingt im Kupfertopf, auch das Trinken hat daraus hat seinen Charme und eine Tradition, habe ich durch das Buch gelernt.
Marketing, Moscow Mule und der Kupferbecher
Ich mag den weltweit bekannten Drink Moscow Mule sehr gerne und musste sehr schmunzeln, dass dieser stilecht ausgeschenkt immer im Kupferbecher serviert wird. In den 1940-er Jahren wurde der bis dahin unbekannte Drink erfunden und sollte durch das besondere Servieren im Kupferbecher als Getränk unverwechselbar gemacht werden. Ein guter Marketinggag.
Lust auf einen Moscow Mule?
Rezept Moscow Mule aus dem Kupferbecher
Zutaten für 1 Becher:
- Eiswürfel
- 5 cl Wodka
- 1 cl Limettensaft
- 10cl Ginger BEER
- Limettenscheibe, bio (zum Servieren)
- Gurkenscheibe, bio (zum Servieren)
- Stängel frische Minze (zum Servieren)
Zubereitung:
- Einen Kupferbecher mit Eiswürfeln füllen. Wodka und Limettensaft über die Eiswürfel gießen und mit Ginger Beer auffüllen. Mit Limettenscheiben und / oder Gurkenscheiben und Minze garnieren.
Was bleibt zu sagen?
Ich mix mir jetzt einen Moscow Mule in so einem schönen Becher,
und ich wünsche mir einen Kupfertopf!
Dieser von Jamie Oliver steht auf meiner Wunschliste:
Alle meine anderen liebsten Kochbuchtipps findet ihr HIER:
PS: Das Buch hat neben Rezepten einen wirklich informativen wissenschaftlichen Teil, der Spaß macht. Dafür verantwortlich ist Prof. Dr. Thomas Vilgis, Physiker am Max-Planck-Institut für Polymerforschung.
* Bei den oben verlinkten Produkten handelt es sich um Affiliate-Links. Ich erhalte eine kleine Provision, falls Sie das Produkt kaufen. Für Sie als Käufer hat es keinen Einfluß auf den Preis, Sie zahlen dadurch nicht mehr! Mir ermöglicht es, die Kosten für diesen Blog, den ich mit großer Leidenschaft und viel Zeit betreibe etwas abzudecken. Auf meiner Seite finden sich nur solche Produkt Affiliate-Links, die ich selbst als empfehlenswert erachte.