Es war keine Küchenhocker Einladung, sondern ein lange überfälliges Wiedersehen an einem sehr grauen Dezember Abend mit alten Freunden. Ich hatte die Kamera zwar in der Handtasche, aber ihre Anwesenheit schon beim ersten Schluck Crémant vergessen. Es gab viel zu Erzählen und Wunderbares zu Essen und am Ende waren wir der Meinung, dass es doch sehr schade wäre, diesen kulinarischen Abend nicht mit einem kleinen Post zu ehren. Denn die klugen Leute kochen gerne und der letzte dokumentierte Küchenhocker Abend liegt viel zu lange zurück.Und dazu heißen die klugen Leute ja wirklich mit Nachnamen KLUGE, aber seit kurzen nenne ich sie die hyggeligen klugen Leute. Warum? Das könnt ihr gerne HIER auf meiner hyggelig-kulinarischer Home-Story nachlesen. Soviel sei verraten, hyggelig ist dänisch und bedeutet gemütlich und es geht um Gemütlichkeit, Wohnklassiker und schöne Wohnaccessoires aus den 60er Jahren.
Unser hygggelig gemütliches köstliches und auch noch kluges Menü:
Vorspeise – Salat mit Knoblauch-Quiche nach Yotam Ottolenghi
Nachspeise – Lemon Curd Creme mit Lemon Curd Törtchen
Hauptspeise – eine Sylter Bouillabaisse
Die Bouillabaisse duftet schon, als wir zur Tür hereinkamen und hat mich sofort in eine wunderbare Urlaubsstimmung versetzt, denn mich erinnert Bouillabaisse an Sommerurlaub in Südfrankreich. An diesem kalten Berliner Winterabend gab es eine klare Fischsuppe nach einem Sylter Rezept.

Ingredients
- Für 4 Personen
- Möhre
- Lauch
- Fenchelknolle
- Fischfilet gesamt 500 g, z.B.:
- Seezunge, 125 g
- Steinbutt, 125 g
- Seeteufel, 125 g
- Rotbarbe, 125 g
- Krustentiere - und Muscheln, separator
- Garnelen-, Hummer-oder Scampifleisch, 200 g
- Herz- oder Miesmuscheln, 300 g
- Fischfond 1 Liter (guter - am besten selbstgemacht oder aus dem Glas)
- Safranfäden, 0, 2 g
- Noilly Prat, 1 EL
- Sherry, 1 EL
- Pernod, 1 EL
- Weißwein, 100 ml
- Rosmarinzweig
- Thymianzweig
- Meersalz, nach Geschmack
Instructions
- Gemüse waschen, putzen, schälen und in kleine Würfel oder Streifen schneiden.
- Fischfilet und Krustentiere in mundgerechte Stücke schneiden und salzen.
- Muscheln waschen.
Fischfond mit Safran, Noilly Prat, Sherry, Pernod, Weißwein und den Kräutern in einen großen Topf geben und aufkochen.
Als Erstes das Gemüse und die Muscheln in den Fond geben und kurz aufkochen.
Dann die Fischfilet Stücke und nach ca. einer Minute die Krustentiere dazugeben. Den Herd ausschalten und die Suppe 2-3 Minuten ziehen lassen.
Kräuterzweige und Muscheln die nicht aufgehen entfernen. Die Fischsuppe mit Salz abschmecken.
Auf vorgewärmten tiefen Tellern sofort servieren.
Dazu Baguette und Knoblauchmayonnaise oder Rouille servieren. Ich mag es, wenn die Baguettescheiben sehr dünn geschnitten und ganz hart getoastet werden. Das Rouille darf gerne scharf sein.
Für das Rouille – hier mein Rezept aus Frankreich:

Ingredients
- Weißbrot, ca. 50 g - eine Scheibe
- Fisch- oder Gemüsefond, 100 ml
- Chilischoten rot, 1-2
- Knoblauchzehen
- Safranfäden, 6-8 oder 1/8 TL gemahlener Safran
- Olivenöl, 100 ml
- Salz, nach Geschmack
- Paprika rot gehäutet - optional, 1/2
Instructions
- Weißbrot entrinden, in kleine Stücke schneiden und in dem Fond einweichen.
- Chilischoten waschen, entkernen und klein schneiden.
- Knoblauch schälen und hacken.
- Safran zwischen den Fingern zerreiben und mit wenig warmen Wasser verrühren.
Knoblauch und Chili im Mixer fein pürieren, Brot ausdrücken und dazugeben.
Das Olivenöl in dünnem Strahl dazugeben, so dass eine cremige Paste entsteht.
Wer es fruchtiger mag, gibt eine halbe gehäutete frische rote Paprikaschote dazu.
Statt Weißbrot kann man auch gekochte Kartoffeln nehmen.
In Berlin esse ich gerne Fischsuppe in diesen Restaurants:
Paris Bar – wunderbare Fischsuppe nach französischer Art
Borchardt – eine sehr feine klare Fischsuppe
Frischeparadies (nur Mittags) – wahrscheinlich die frischeste Suppe Berlins, da alle Restaurants hier gerne ihren frischen Fisch beziehen.
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