Kürbis Cookies – fast schon ein bisschen weihnachtlich – die Herbst-Plätzchen-Saison ist eröffnet!

Mit Kürbisfleisch gebacken hatte ich bisher noch nicht – doch ein Rezept von Lea hat mich so inspiriert, dass ich gleich drei Variationen ausprobiert habe. Die Wahl fällt schwer, das Original mit Zimt und Ingwer oder lieber Kardamom, Feige und Quinoa oder herzhaft mit Chili und Feta – Neugierig?

written by Natali Borsi 4. November 2013

Kürbis als Keks in drei Variationen

Kürbis Cookies

Auch wenn ich keinen Kürbis ausgehöhlt hatte für Halloween, so habe ich dennoch zur Zeit immer Kürbis im Haus und schaue öfter auf Lea Green´s veganen Blog vorbei. Lea habe ich kürzlich in Wien beim AMA Food Blog Award kennengelernt und auch wenn ich selbst zwar viel vegetarisch aber nicht immer vegan koche, schaue ich inzwischen regelmäßig bei Lea vorbei. Ihr Blog veggie.es ist sehr inspirierend – nicht nur für Veganer! Lea´s Idee aus dem vielen Kürbisfleisch eines ausgehöhlten Halloween-Kürbisses Cookies zu backen fand ich so überzeugend, dass ich gleich noch zwei eigene Variationen erfunden habe.

Cookies aus Kürbis – eine tolle Idee

Eigentlich wollte ich nur ihre Kürbis Cookies mit Ingwer-Icing nachbacken, aber wie das immer so ist, hatte ich natürlich nicht genau die Zutaten und am Ende auch viel zuviel Kürbisfleisch kleingeschnitten – nämlich genau die dreifache Menge. Ich beschloss also Lea´s Cookies halbwegs getreu nachzubacken – wegen fehlender veganer Butter nicht vegan  – und dann habe ich angelehnt an ihr Rezept noch zwei neue Kürbis Cookies mit Quinoa kreiert, die beide wirklich köstlich waren und gut als Trio auftreten können.

Kürbis Cookies

Als erstes das Rezept von Lea, in meiner nicht veganen Form. Das original vegane Rezept von Lea findet ihr hier: veggie.es

Kürbis Cookies - Kekse mit Kürbis

Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Ingredients

  • Folgende Zutaten in einem Topf auf kleiner Flamme köcheln lassen bis der Kürbis weich ist und dann pürieren:, separator
  • Kürbis Hokkaido, 200 g klein geschnitten
  • getrocknete Aprikosen (nicht in Leas Rezept), 4 sehr klein geschnitten
  • Zucker, 100 g
  • Zimt, 1-2 TL
  • Orangensaft, Saft einer frischen orange ca. 100 ml
  • Milch (Mandel, Reis oder Kuhmilch), 150 ml
  • Ahornsirup, 2 EL
  • Aus folgenden Zutaten einen Teig herstellen:, separator
  • Mehl, 200 g
  • Haferflocken, 100 g
  • Butter (wer mag auch vegane Butter), 50 g
  • Backpulver, 2 TL
  • reines Vanilleextrakt, 1 TL
  • Leinsamen (hatte ich nicht - geht auch ohne), 2 EL
  • Salz, Prise
  • Ingwer Icing (Zutaten vermischen und über die fertigen Plätzchen geben - göttlich ;-), separator
  • Puderzucker, 90 g
  • frischer Ingwer, 30 g gerieben
  • Zitronensaft frisch, 1-1, 5 EL

Instructions

Als erstes das Kürbisfleisch in einem Topf mit den oben angegebenen Zutaten weich kochen. In dieser Zeit aus dem Mehl, Haferflocken etc. einen Teig herstellen.

Den Kürbis pürieren und unter den Teig geben und mit einer Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten.

Auf einem Backblech ca. 16 - 20 Cookies formen und bei 200 Grad 20 - 25 backen. Den Backofen ausschalten und bei leicht geöffneter Backofentür noch weitere 10 Minuten ziehen lassen.

Die Cookies mit dem Ingwer-Icing überziehen und abkühlen lassen. Ich hatte auf einigen ein Stück getrocknete Aprikose gegeben, Lea hat mit Mohn verziert - sah schöner aus als bei mir!

Orientalisch meine erste Variation mit Kardamom, Orange, Quinoa, Feigen und schwarzen Sesam

– mein Favorit, weil die Cookie´s so betörend orientalisch schmecken;-)

Kürbis Cookies 
Kürbis Cookies Kardamon 

Kürbis Cookies mit Kardamon, Feigen und Quinoa

Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Ingredients

  • Kürbis kleingeschnitten im Orangensaft mit Kokos, Kardamom, Zucker und Limettensirup weich dünsten, separator
  • Kokosfett, 1 TL
  • Kürbis, z.B. Hokkaido, 200 g kleingeschnitten
  • Zucker brauner, 100 g
  • getrocknete Feigen, 2 grosse klein geschnitten
  • Kokosflocken, 3 EL
  • Orangensaft, frisch gepresst ca. 100 ml - 1 Orange
  • Limettensirup / Ahornsirup, 1-2 EL
  • Limette, nach Geschmack etwas Saft
  • in der doppelten Menge Wasser kochen, separator
  • Quinoa, gekocht ca. 150 g
  • Teig, separator
  • Mehl, 150 g
  • Butter oder vegane Butter, 50 g
  • Milch oder Reismilch / Mandelmilch, 100 g
  • Backpulver, 2 TL
  • Toping, separator
  • Puderzucker, 90 g
  • Bio-Orange, Saft und etwas Schale 1-1.5 EL

Instructions

  • Den im Mörser im Vorfeld zerkleinerten Kardamom im Koksfett mit den Kokosflocken kurz rösten. Das Kürbisfleisch und den Zucker dazugeben und mit dem Orangensaft ablöschen. Noch etwas Ahornsirup oder Limettensirup sowie den Saft einer halben Limette dazugeben.
  • Parallel den Quinoa in der doppelten Menge Wasser aufkochen und ca. 20 Minuten quellen lassen. Ich habe oft gekochten Quinoa im Kühlschrank, weil er wunderbar für viele Gerichte weiterverarbeitet werden kann - vom Porridge am Morgen über den Salat am Mittag bis zur Beilage beim Curry am Abend - ein gesundes Multitalent!
  • Während Kürbis und Quinoa vor sich hinkochen den Teig aus Mehl, Butter und Milch herstellen. Anschließend den gekochten Quinoa sowie das pürierte Kürbisgemüse dazugeben und alles zu einem schönen glatten Teig verrühren und abschmecken.
  • Aus der Masse Cookies formen - am besten mit einem Teelöffel und auf einem gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Backblech anordnen. Der Teig ist etwas klebrig und nicht ganz leicht zu formen.

Die Cookies im Backofen bei 200 Grad ca 25 Minuten backen und dann den Backofen ausstellen und die Cookies bei leicht geöffneter Tür noch 10 Minuten im Ofen ziehen lassen!

Noch warm die Cookies mit einem Orangensaft Topping verzieren. Ich habe noch etwas schwarzen und weißen Sesam darüber ergeben. Ich hatte noch einen Rest des Ingwer-Icing und habe dieses einfach verlängert mit Orangensaft und noch etwas Puderzucker. So schmeckte dieses "Icing" ganz schwach nach Ingwer, dafür sehr nach Orange, was wunderbar zu dem Kardamom harmoniert. Ganz ohne Ingwer dafür mit mehr Orangenschale - so würde ich es das nächste Mal machen - dann ist der Unterschied zu den anderen Cookies geschmacklich interessanter.

Herzhaft meine zweite Variante mit Chili, Cumin, Quinoa und Fetakäse

– wunderbar zu einem Glas Wein oder als Beilage zu einem frischen grünen Salat.

Kürbis Cookies 
Kürbis Cookies 

Kürbis-Quinoa-Cookies mit Cumin

Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Ingredients

  • Kürbisfleisch in der Brühe mit Chili, Cumin und Zwiebel gar kochen und anschließend pürieren, separator
  • Kürbis, z.B. Hokkaido, 200 g
  • Gemüsebrühe, 100 ml
  • Cumin, 1 EL
  • Chili, 1 Schote
  • Zitrone, Saft - nach Geschmack
  • Schalotte, 1 kleingeschnitten
  • Quinoa in der doppelten Menge Wasser kochen, separator
  • Quinoa, gekocht ca. 150 g
  • Teig, separator
  • Mehl, 150 g
  • Butter / ÖL - vegan oder nicht vegan, 50 g
  • Milch - Kuh, Reis oder Mandelmilch, 100 g
  • Backpulver, 2 TL
  • Toping, separator
  • Feta, 200 g gewürfelt
  • Chilli rot, 1 Schote klein geschnitten

Instructions

  • Die Schalotte oder Zwiebel kurz andünsten und dann das kleingeschnittene Kürbisfleisch dazugeben und alles mit Gemüsebrühe ablöschen. Den Saft einer halben Limette sowie ca. 1 EL Cumin (Kreuzkümmel) dazugeben. Wenn der Kürbis weich ist, die Masse pürieren.
  • Parallel den Quinoa in der doppelten Menge Wasser aufkochen und ca. 20 Minuten quellen lassen. Ich habe oft gekochten Quinoa im Kühlschrank, weil er wunderbar für viele Gerichte weiterverarbeitet werden kann - vom Porridge am Morgen über den Salat am Mittag bis zur Beilage beim Curry am Abend - ein gesundes Multitalent!
  • Während Kürbis und Quinoa vor sich hinkochen, den Teig aus Mehl, Backpulver, Butter und Milch herstellen. Anschließend den gekochten Quinoa sowie das pürierte Kürbisgemüse dazugeben und alles zu einem schönen glatten Teig verrühren und abschmecken.
  • Aus der Masse Cookies formen - am Besten mit einem Teelöffel und auf einem gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Backblech anordnen. Der Teig ist etwas klebrig und nicht ganz leicht zu formen.
  • Auf jeden Cookies mindestens einen - besser mehr - Fetawürfel geben und großzügig mit Chili bestreuen.
  • Die Cookies im Backofen bei 200 Grad ca. 25 Minuten backen und dann den Backofen ausstellen und die Cookies bei leicht geöffneter Tür noch 10 Minuten im Ofen ziehen lassen!

Zu den Cookies passt sehr gut ein frischer Salat oder einfach ein paar Snack-Tomaten und ein Glas Rotwein. Die Cookies können auch sehr gut zum Aperitif oder zum Adventstee gereicht werden, wenn man vor den vielen süßen Plätzchen zum Sekt etwas Salziges bevorzugt.

Kürbis Cookies 
Kürbis Cookies 
Kürbis Cookies 

Dazu das Buch „Zaira“ von Catalin Dorian Floresco

Probe-essen durften (mussten) die Cookie Variationen meine lieben Buchclub-Freundinnen. Denn wir lesen nicht nur gerne gemeinsam Bücher, sondern essen und trinken sehr gerne dabei … und manchmal ist das Buch dann auch gar nicht mehr so wichtig. In diesem Fall hatten wir eine sehr anregende Diskussion über das  sehr schöne Buch „Zaira“ von Catalin Dorian Floresco, einem in der Schweiz lebenden rumänischen Schriftsteller.

Zaira Buchclub

Bezeichnender Weise geht es in diesem Buch auch am Rande um die Kunst des Kochens:

Zaira die Hauptfigur des Romans hat das Kochen bei Zsuzsa, der Haushälterin ihrer Grossmutter bei der Zaira aufwächst,  gelernt und rettet sich aus brenzligen Situationen in ihrem Leben gerne, in dem sie nach Zsuzsa´s Rezepten kocht. Zaira wächst in den dreißiger Jahren auf einem  herrschaftlichen Gutshof in Rumänien auf. Mit siebzig Jahren kehrt sie aus dem amerikanischen Exil zurück nach Rumänien, um ihre erste große Liebe wiederzusehen. Zaira war im Rumänien der 60` er Jahren eine gefeierte Puppenspielerin. Als sie jedoch den Puppen immer gewagtere antikommunistische Äußerungen in die hölzernen Münder legt, bekommt sie die ganze Härte des kommunistischen Systems zu spüren und flieht über Prag in letzter Minute mit ihrer Familie in die USA.

Hier eine kleine Leseprobe über die Macht des Kochens:

„Paul fragte weiter, während er aß, aber ich wusste, dass er vollgestopft sein musste, wenn ich ihn zähmen wollte. `Mach einen Mann schwer, träge und duselig, wenn du willst, dass er sich nicht aufregt. Das geht mit Schnaps oder eben mit schweren Essen`, hatte Zsuza gesagt. …

Ich bekochte Paul täglich, stopfte ihn wie eine Weihnachtsgans. Ich füllte ihn ab, bis es in ihm keinen einzigen freien Flecken mehr gab. Bis alles wieder aus ihm herausquoll. Er könnt meinem Essen nicht widerstehen, der Dampf und die Gerüche waren meine Verbündeten. … Um ihn noch mehr zu verwirren sagte ich ihm schon am Morgen, was er am Abend vorfinden würde: Kraut mit Speck, gefüllte Rouladen und Stubenküchen. Das Wasser lief ihm den ganzen Tag im Mund zusammen, so viel Wasser hatte in seinem Mund gar keinen Platz. 

Immer noch brauste er auf, nachdem er ruhig gestellt war, aber er schien immer weniger überzeugt, dass es etwas brachte. Bis er eines Tages gesättigt den Mund öffnete, ohne etwas sagen zu können, direkt vom Stuhl ins Bett fiel und einschlief. Zsuzsa hatte gesiegt.“

… viele Seiten später sagt ein Mann über Zaira´s Kochkunst:

„Bestimmt habe sie irgendetwas mit ihrer Hexenküche bezweckt. Das war Gift für einen Mann. Dem Professor habe der Alkohol die eine Hälfte des Verstandes geraubt und Zairas Essen die andere Hälfte. Zaira sei gut getarnt, man könne sie sogar gern haben. Aber genau das wolle sie: den Verstand der Männer mit ihren Suppen, ihren Soßen und ihren Braten einschläfern und ihnen dann den Todesstoß versetzen. Er sei ihr nur knapp entgangen, weil er seit Langem aufgehört habe zu essen, was sie ihm auftische …..“

Ich gebe zu – das ein oder andere Mal nehme ich doch auch meine Kochkünste zur Hilfe, wenn ich etwas zu meinem Gunsten beeinflussen möchte – vom Stuhl gefallen ist aber bei mir noch keiner 😉

Literaturtip:
Catalin Dorian Florescu: „ZAIRA“
dtv-Verlag

Kürbis Cookies

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uninteressant (bitte Feedback per Mail senden)schlechtmittelgutsehr gut, vielen Dank! (3 Bewertung(en), Durchschnitt: 3,67 von 5)
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