New York
NYC war mein Sehnsuchtsort seit 28 Jahren. Immer, wenn es in meinem Leben Phasen gab, in denen ich nicht weiter wusste, habe ich in mir das NYC Gefühl und den Sound der Stadt wachgerufen. Es hat geholfen. In Gedanken habe ich den Flieger bestiegen, niemanden etwas erzählt und mich der Stadt der Städte überlassen. Dann bin ich nochmal
- allein und unvernünftig mit der U-Bahn nach Harlem gefahren, nur um coole Westernstiefel zu kaufen,
- um Mitternacht die Staten Island Fähre gefahren und mich am Anblick der Lichter besoffen,
- mit hoch erhobenen Kopf durch Manhattan getourt und mich wie ein Star gefühlt,
- das erste Mal indisch essen gegangen, mich in China-Town verirrt und anschließend in den verrücktesten Diskotheken getanzt,
- ängstlich und euphorisch durch den Central Park geschlendert …
- … und noch vieles mehr.
Die musikalisch schönste Liebeserklärung an New York hat Alicia Keys 2009 mit Ihrem Song „Empire State of Mine“ geliefert. Dieses Lied war die musikalische Untermalung meiner Sehnsucht nach NYC die letzten Jahre. Ich kann den Text auswendig. Fast.
New York – wir kommen
Und nun war es endlich soweit!
Diesen Sommer habe ich durch einen Zufall meinen Sommerurlaub in NYC verbracht. WOW! Ich war so aufgeregt. Ich würde meinen Kindern (okay – eher Jung Adults) NYC zeigen. Die Stadt meiner Träume, in der ich mich Anfang 20 so frei wie vielleicht nie mehr in meinem Leben gefühlt hatte. Wir würden genau wie ich und mein damaliger Lover und heute geliebter Ehemann nicht nur ein paar Tage Sightseeing in Eile machen, sondern 3 Wochen, in der in meiner Erinnerung nach aufregendsten Stadt der Welt leben.
New York – I love you still …
ABER, ganz anders als damals und gleichzeitig genauso. Ich bin noch immer verwirrt, etwas enttäuscht und schon wieder voller Sehnsucht. Seit 5 Wochen sind wir zurück in Berlin und ich musste erstmal meine Gedanken ordnen. Keine Angst, es kommen auch gleich noch viele schöne Tipps für die Stadt der Städte, die diesen Titel aber verloren hat befürchte ich. So betitelt hat New York u. a. die Journalistin Fatima Igramhan, deren Reiseführer ich 1990 im Gepäck hatte und jede Seite daraus nacherlebt hatte. Der beste Reisführer, den ich jemals hatte. Ich hätte sie fast getroffen in NYC, aber am Ende war zu wenig Zeit. Ich muss bald nochmal fliegen und den Café mit ihr nachholen. Im Vorwort zu Ihrem NYC Reiseführer von 1984 steht:
New York signalisiert das 20. Jahrhundert, all die Genialität und den Horror unserer Zeit…. Diese Legende enttäuscht nie. Einmal im Leben ist der ganze Hype, die ganze Publicity endlich gerechtfertigt. Viele andere Städte mit magischen Touch besucht man zum ersten Mal voller Vorfreude und ist nach ein paar Tagen nur schrecklich desillusioniert. Eines weiß ich genau, sowas passiert Ihnen garantiert nicht in New York….. Ein Mensch, der New York müde ist, ist lebensmüde.“
New York und das 21. Jahrhundert
Fatima Igraham hat über New York im 20. Jahrhundert geschrieben und meine Erwartungen waren, dass NYC auch all das im 21. Jahrhundert sein würde. Ich hatte ja genau das in New York gespürt und aufgesogen. Nach 2 Wochen im Jahr 2019 war ich New York müde aber ganz bestimmt nicht lebensmüde. Damals 1990 hatten 6 Wochen nicht gereicht und die Energie von New York hat mich die letzten 28 Jahren immer wieder getragen. Was war passiert?
Die einfache Antwort: Die Welt hat sich verändert. Ich habe mich verändert. Wir hatten sehr hohe Erwartungen und wollten das Gefühl von damals wieder haben und an unsere Kinder weiter geben. Dieses Gefühl,
ALLES IST MÖGLICH,
was NYC Anfang der 1990´er Jahre aus jeder Pore geatmet hat. Meine Freundin, die Künstlerin Nargis Rakhmanova erinnert dieses Gefühl auch noch ganz genau. Für sie war ihr Umzug der Liebe wegen zu Beginn des 21. Jahrhunderts von New York nach Berlin eine Strafe. Auf einmal war nichts mehr möglich und die Stadt hatte im Vergleich zu NYC keinen inspirierenden Charme und viel zu festgefahrene Strukturen. Diesen Text von Alicia Keys hätte man nie für Berlin umtexten können:
New York
Ooh, New York ….
Concrete jungle where dreams are made of
There’s nothing you can’t do
Now you’re in New York
These streets will make you feel brand new
Big lights will inspire you
Hear it for New York, New York, New York….
Berlin – ein bisschen wie New York damals?
Ich lebe inzwischen seit 29 Jahren in Berlin. Der Liedtext von Alicia Keys passt noch immer nicht auf Berlin, aber Berlin wandelt sich von einem Dorf mit Mauer in eine (internationale) Metropole. Mit allen Problemen und Chancen, die damit einhergehen. Noch nicht vergleichbar mit London oder Paris, das mag sein, aber auf jeden Fall braucht sich Berlin nicht verstecken. Warum ich das hier schreibe?
Weil ich doch sehr lachen musste, als wir um das moderne, kreative, hippe NYC zu finden aufgefordert waren in Stadtteile zu fahren, die man früher auf keinen Fall betreten hätte. Denn Manhattan ist in den 80ern stehen geblieben. Es glitzert noch nachts, aber am Tage läuft man durch eine Filmkulisse aus dem 20. Jahrhundert, mit H&M, Zara & Co auf der 5th Avenue. Die kreative Szene hat sich verlagert, Manhattan kann sich niemand mehr leisten. Selbst Brooklyn gehört inzwischen zu den teuersten Wohnvierteln. In Harlem haben wir direkt vor dem Appollo Theater geparkt und Angst hatte ich kein einziges Mal in NYC.
Williamsburg & Bushwick – lost in Brooklyn
Die hippen Viertel haben wir gesucht und gefunden, allerdings weit ausserhalb Manhattan, wo es keine Wolkenkratzer mehr gibt. Es sieht dort aus wie in Berlin nach der Wende. Es entstehen kreative Hotspots, aber das Gefühl von Manhattan fehlt.
Damals war die Kreativität, die Verrücktheit, die Schnelligkeit, der Sound und die Magie zwischen den Straßenschluchten zu finden. Ein bisschen Flair gibt es noch davon in SOHO oder Nolita, aber kein Vergleich zu dem was ich in Erinnerung habe.
New York – eine Legende lebt ? !
Heute gibt es dafür sehr coole Dachterrassen und wer nicht aus Berlin kommt und vor allem noch nie in New York war, der sollte sich freuen. Denn der Sound der Stadt hat sich nicht verändert und die Stadt bietet immer noch viele berührende, spannende und den Blick öffnende Momente. Die Legende New York lebt noch. Auch wenn meine Tochter ganz klar nach zwei Tagen gesagt hat, dass sie andere Städte (ein anderes Mal dazu mehr) wesentlich aufregender findet.
London schlägt New York?
Ich war darüber erst etwas traurig, wollte ich ihr doch meine Stadt der Städte zeigen. Gleichzeitig war ich stolz auf ihren klaren Standpunkt. Nur weil es cool ist nach NYC zu fahren und wir alle gern an grauen Tagen ein bisschen das New York von Sex and the City suchen, sollten man seinen Gefühlen treu bleiben. Ihr hat es gefallen, aber so wie ich damals betrunken von der Energie New Yorks war sie nicht. Tja, und auch ich war ja nach 2 Wochen NYC müde, aber ganz bestimmt nicht lebensmüde.
Ground Zero – ein gelungener Neuanfang
Für mich der berührendeste Moment war der Besuch von Ground Zero. Ich trage seit 28 Jahren an meinem Schlüsselanhänger so ein Plastik-Souvenir Teil der Twin Towers. Den Moment oben auf den Twin Towers werde ich nie vergessen. Mein Plastik-Souvenir hat den Terror überlebt. Die Gedenkstätte ist nicht nur architektonisch sehr gelungen, sondern ein Blick wie New York seinen Weg ins 21. Jahrhundert gelungen geht. Die Stadt der Städte wird es vielleicht nicht mehr, aber dafür bedürfte es vielleicht auch erstmal einen anderen Präsidenten …. aber das ist eine andere Geschichte.
Highline – das neue NYC
Architektonisch gibt es einige spannende neue Moment, wie z.B. die Highline, eine wunderbare grüne Schlange durch den Großstadt-Dschungel. Ohne die vielen Touristen wäre diese begrünte alte S-Bahn Trasse einer meiner neuen Lieblingsorte in NYC. Sie endet im Meetpacking District, einem Bezirk, den man noch vor einigen Jahren nie betreten hätte. Heute hipp und jedem bekannt durch die Szenen, wenn Carry Bradshaw auf Stilettos von Manolo Blahnik über das Kopfstein Pflaster in die Nachtclubs mit ihren Freundinnen stolpert. Ach ja, irgendwie haben wir ja alle die letzten Jahre zumindest filmisch unser halbes Leben in NYC verbracht. Denn einiges ist klar, fotogen ist NYC – das steht ausser Frage.
Auch wenn es inzwischen sicher einige Städte gibt, die mithalten können, trotzdem bleibt New York immer New York und meine Liebe!
Hear it for New York, New York, New York
One hand in the air for the big city
Street lights, big dreams, all looking pretty
No place in the world that can compare
Put your lighters in the air, everybody say
Yeah! Yeah! Yeah! Yeah!
Aber jetzt zum Wesentlichen. Was tun in NYC?
Meine Lieblingsplätze für Euch in NYC
NYC Dachterrassen – der beste Start für den Überblick
Ich liebe Städte erstmal von oben zu erspüren, wie ein Engel #highinthesky.
Hotel Public
Die Rooftop Bar ist umwerfend. Sie gehört zum Hotel Public und hier wohnt es sich auch angenehm. Es gibt außerdem noch ein sehr schönes Restaurant, eine Cocktail Bar und ein super chices Selbstbedienungsrestaurant im Hotel. Wer also alles vereinen möchte, bucht ein Zimmer dort und hat schonmal einen guten Start für NYC. Aber nicht vergessen auf die Rooftop Bar zu gehen. Der Einlass ist seitlich und erst ab 21. Jahren!
The Roof
Schöner kann man fast nicht auf den Central Park blicken. Tolle Kleine Bar, die zumindest am Nachmittag Jugendlichen unter 21 Jahren Einlass gewährt.
Salon de Ning im Peninsula Hotel
In dieser Bar fühlt man sich wie in einem glitzernden Diamant. Wir sassen dort in der Zeit, als langsam die Nacht den Tag verdrängt und das Schauspiel der Lichter um uns herum ist ein Moment der für immer im Kopf bleibt.
The Jane Hotel
Zurück in die Vergangenheit. Eines der ältesten Hotels in NYC, das noch genau so ist. Wunderbar! Die Dachterrasse ist schön, aber noch viel schöner ist die Bar davor und das Restaurant sowohl unten als auch oben.
Und noch drei Tipps, die wir leider nicht geschafft haben, auch weil wir einen unter 21-Jährigen dabei hatten. Zwar darf in den USA wohl jedermann Waffen besitzen, aber ein 18-jähriger darf kein Bier trinken und kommt deshalb in keine public Bar. Wir kommen dann in 2 Jahren wieder und dann auch nicht bei heißen 38 Grad liebes New York.
Meine liebste Bar in NYC – nicht „highinthesky sondern #downingreenwich
Eine Stadt wird dann zu einem Lieblingsort für mich, wenn ich Lieblingsplätze habe. Diese Bar hat uns bezaubert und ich würde am liebsten direkt irgendwo daneben wohnen. Denn die Stadtteile Greenwich und Soho sind damals wie heute meine liebsten Viertel. Einen Negroni als Aperitif in der kleinen Bar Pisselino ist ein perfekter Start in den Abend.
Bar Pisselino
Essen in NYC – reservieren und Geduld zahlt sich aus
Die Bar gehört denselben Besitzerinnen – Rita & Jody – wie das gegenüberliegende Restaurant Via Carota. Es wurde uns sehr empfohlen, wir haben aber leider nie einen Platz gefunden. Man kann nicht reservieren und muss (wie oft in NYC) anstehen.
Restaurant Via Carota
Außerdem wurde uns das Restaurant Prune in Bowery sehr empfohlen. Ebenfalls mit einer Chefköchin wie auch das Restaurant Via Carota. Auch hier haben wir leider keinen Platz bekommen. Die Risotteria Melotti wollte uns auch nicht, aber es duftete hervorragend und war voller Einheimischer. Da werde ich das nächste Mal sicher hingehen.
Hier sitzt man auf einem Schiff, genießt das sanfte Schaukeln und lässt nach einem aufregenden NYC-Tag die Seele baumeln. Am Besten bei einem Sundowner mit Austern oder Lobster Roll. Zwischendurch nicht vergessen sich zu zwicken.
Ja, das ist alles echt und wunderbar kitschig dazu. Und wenn es dann dunkel wird, ist alles noch viel fantastischer!
Im Anschluss empfiehlt sich eine Fahrt mit der kostenlosen Staten Island Ferry – passt perfekt danach in die Stimmung.
Restaurant Nobu
Sehr gute japanische Küche und tolle Location. Lieblingsrestaurant meiner Freundin Nargis 😉 -Danke für den Tipp.
Pizza » Pizza » Pizza …. in NYC!
In NYC gibt es phantastische Pizza. Das war damals so und das ist zum Glück immer noch so. Meine Favoriten waren:
Artichoke Pizza
Slice-Pizza im Stehen oder Take away! Grandios! Es gibt drei Locations: East Village, Greenwich oder Chelsea
Juliana´s Pizza in Brooklyn
Wenn ihr langes Anstehen umgehen wollt, dann geht in den kulinarisch lohnenswerten Time Out Market an der Brooklyn Bridge und esst dort eine Pizza an dem Stand von Juliana´s im ersten Stock mit Dachterrasse und Blick auf die Brooklyn Bridge. Ansonsten ums Eck direkt bei Julian´s, aber mit langen Schlangen davor. Die Pizza ist fantastisch.
Roberta´s Pitta & Bakery in Brooklyn
Wahrscheinlich der berühmteste Pizza Laden derzeit in NYC. Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, aber die Pizza war gut und der Abstecher in die Trendgegend weit ab von Manhattan interessant. Die Zutaten für die Pizza werden teilweise auf dem eigenen Dach angebaut.
Brooklyn heißt bei den Einheimischen oft nur DUMBO
Wer nach Brooklyn fährt sollte wissen, für was DUMBO steht.
Down Under Manhattan Bridge Overpass. Ich weiß das von Joe, aber das ist eine andere Geschichte. Joe, ein echter New Yorker liebt es Sonntags in das Restaurant Superfine zum Jazz-Brunch ins Dumbo zu gehen. Danach kauft er sich eine Schokolade bei dem legendären ersten Shop von Jacques Torres und zum Abschluss ein Eis bei Brooklyn Ice Cream. Wer also auf den Fusstapfen eines echten New Yorkers wandeln möchte, dem sei genau dieses Sonntagsprogramm empfohlen.
Außerdem unbedingt den Flohmarkt unter der Brooklyn Bridge besuchen und bevor es weiter geht in das wildere Brooklyn z.B. für eine Pizza bei Roberta´s; nehmt dort vorher einen Drink im Benelux. Sehr nette Austernbar & Kneipe. Wer keine Lust auf Pizza hat, ist hier auch gut aufgehoben zwischen viel Graffiti und Hipster Atmosphäre.
Und sonst noch?
So gut kann mexikanische Küche sein – Tacombi
Ich bin normalerweise kein Liebhaber der mexikanischen Küche. Aber das hat sich seit dem Besuch bei Tacombi in NYC geändert. Ich sehne ein solches Restaurant nach Berlin herbei! Unglaublich leckere Tacos und sehr coole Atmosphäre und vernünftige Preise. Ich könnte Stammgast werden. Es gibt mehrere Filialen in NYC und anderswo, z.B. in Montauk auf Long Island.
TACOMBI – z.B. Bleecker Street 255
Lunchen in NYC – hier hat es uns gefallen
Meine Tochter und ich hatten anfangs zwei Tage allein in NYC und haben uns wunderbar zum Lunch von der Großstadt im Crosby Street Hotel erholt. Das Essen war sehr lecker und ich habe mich total in das Ambiente verliebt. Sicherlich auch zum Frühstück oder Dinner oder zum Wohnen empfehlenswert.
Crosby Street Hotel in SOHO
Auch ein schöner Tipp zum Lunchen ist das NoMade. Auf der Toilette kann man sich auch ganz wunderbar mit grünem Mundwasser amüsieren 😉 NoMade NYC – sowohl zum Essen als auch zum Wohnen.
Indisch essen – ein Muss in NYC für uns
Früher hatten die meisten Inder in NYC keine Lizenz für Alkohol und waren spottbillig und saugut. So unsere Erinnerung. Heute ist das etwas anders. Die Strasse mit den vielen indischen Restaurants haben wir wieder gefunden, aber es war nicht mehr ganz so authentisch, wie wir es in Erinnerung hatten. Wir hatten die Qual der Wahl und haben uns für Bhatti entschieden. Ich war von dem Essen sehr begeistert.
Bhatti Indian Grill
Weitere indische Restaurants finden sich in der Lexington Avenue. Es lohnt sich!
Restaurants kommen und gehen in NYC
Ich könnte jetzt die Liste an Tipps ins Unendliche fortsetzen. Es gibt sehr viele interessante Restaurants und Bars und wer das nötige Kleingeld hat, kann sich den ganzen Tag durch coole Locations fressen. Manche heißen Restauranttipps überleben das erste Jahr nicht, andere werden etabliert.
Mich hat besonders gefreut, dass ein Restaurant außerhalb von NYC in Hillburn noch ganz genauso war wie vor 29 Jahren. Ich konnte es kaum fassen, dass manche Dinge eine solche Beständigkeit aufweisen.
MT.FUJI – Japanese Steakhouse*
Das MT.FUJI ist ein japanisches Steakhouse indem vor den Augen der Gäste gekocht wird. Gekocht ist allerdings eher der falsche Ausdruck. Es ist vielmehr eine Kochshow. Uns hat das damals unfassbar begeistert, weil es so etwas in Europa nicht gab. Was soll ich sagen, wir hatten einen Riesen Spaß ,-) Kulinarisch geht es vielleicht noch besser, aber in diesem Fall fühlten zumindest wir zwei Alten uns ein bisschen wie Anfang zwanzig.*
*Liebe Tatjana- wir haben fest an Dich gedacht! Es war toll damals mit Dir 😉 Bald mal wieder zusammen?!
Und außer Essen? Die Kunst ruft!
NYC und seine Kunstszene
Natürlich haben wir nicht nur gegessen.
NYC steht für eine tolle Museumslandschaft, hat die weltberühmtesten Galerien zu bieten und insgesamt eine spannende Kunstszene. Darüber zu schreiben, würde diesen Post allerdings sprengen. Leider hatte das MOMA wegen Umbauarbeiten zu, aber natürlich haben wir uns mit großer Begeisterung durch das Solomon Guggenheim Museum geschlängelt und anschließend der Avantgarde wegen noch bei 38 Grad Hitze und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit ins MOMA PS1 geschleppt.
Was soll ich sagen, es hat sich leider nur bedingt gelohnt. Die James Turrell Ausstellung im PS1, dessen Ausstellung in Baden-Baden mich immer noch beflügelt, hatte geschlossen. Spannend fand ich die Stipendiaten Ausstellung.
Dennoch, wer wenig Zeit hat, sollte lieber ins Whitney Museum gehen. Das hatte dann aber schon geschlossen an diesem Tag. Darüber trauere ich noch immer. Unser zweiter Versuch scheiterte an zuviel Verkehr. Also, wir haben noch viel vor next time in NYC. Es lohnt sich die Öffnungszeiten genau anzuschauen 😉 Leider bekamen wir keinen Zutritt zu Alicia Kwades Installation ParaPivot auf dem Dach des Metropolitian Museum (noch bis 27.10.2019) – wegen Hitze geschlossen. Das war zu traurig, denn wie ihr auf den Bildern des Museums sehen könnt, sehr sehenswert – die Kunst und der Blick über NYC und beides zusammen.
Juliane von JR.artynotes hat mir eine Liste der wichtigsten Galeristen der Stadt zur „Abarbeitung“ mitgegeben. Ich habe sie nicht alle geschafft, aber einige. Viele davon liegen unterhalb der High-Line. So kann man einen spannenden architektonischen Kunstgenuss Spaziergang kombinieren und zum Abschluss im Meetpacking District schön essen oder auf eine der Dachterrassen gehen.
Mein Tipp, reserviert einen Tisch bei The Catch im Meetpacking District nachdem ihr High-Line und Gallerien genossen habt. Zum Nachtisch noch eine Zimtschnekce. Wo? Das verrate ich Euch ganz am Schluß.
Diese Galeristen solltet ihr aufsuchen, wenn ihr Zeit für Kunst habt:
- Hauser & Wirth
- David Zwirner
- Pace Gallery
- Blain Southern
- Lehmann Maupin
- Michael Werner
- Perrotin – hier z.B. noch bis zum 26. Oktober 2019 eine Ausstellung meines geliebten Streetart Künstlers JR. Ich habe HIER über seinen wunderbaren Film Augenblicke einer Reise mit Agnes Varta geschrieben.
Natürlich gibt es noch viele weitere Galerien. Wer mehr wissen möchte, informiert sich über alle aktuellen Ausstellungen in NYC auf dieser Website – GalleriesnowNYC. Es gibt auch eine App.
Wer im Frühjahr 2020 nach NYC reist, der sollte nicht die Installationen von Yayoi Kusama im Botanischen Garten von NYC verpassen. Wer davor in NYC ist, der kann schon mal in der Galerie Davis Zwirner vom 9.11.2019- 14.12.2019 ihre Pumpkins in klein anschauen.
Ihr wisst nicht wovon ich spreche?
Dann googelt einfach mal Yayoi Kusama oder kommt nach Berlin! In der sehr sehenswerten Ausstellung „Garten der irdischen Freuden“ im Gropius Bau könnt ihr auch einen von Yayoi Kusama gestalteten Raum sehen (noch bis zum 19.12.2019). Mehr dazu in Julianes Artikel über die Ausstellungshighlights im Berliner Sommer.
Womit wir am Anfang meiner Gedanken zu NYC sind.
Ja – NYC – DU bist toll!
Aber (vielleicht) nicht mehr die Stadt der Städte.
Vieles kann man auch hier z.B. in Berlin erfahren und erleben. Sowohl kulinarisch als auch in der Kunstszene. Aber das macht nichts. Ein bisschen Konkurrenz tut jeder Stadt gut und wer weiss, vielleicht stimmt der Text von Alicia Keys über ihre Heimatstadt im 22. Jahrhundert wieder.
No place in the world that can compare
Put your lighters in the air, everybody say
Yeah! Yeah! Yeah! Yeah!
Enjoy NYC und schreibt mir Eure Tipps. Ich fahre sicher bald wieder hin. Ich hab noch einen Koffer dort und immer Sehnsucht nach dem Sound dieser Stadt.
Über NYC Fotos die entstehen, weil ihr auf meinen Spuren wandelt, freue ich mich sehr. Taggt sie gerne mit #kochenkunstundketchup in Instagram. Dafür sage ich DANKE! Ich habe auf Instagram eine InstaStory mit meinen liebsten Plätzen in NYC – schaut vorbei! Natali NYC-Instagram.
Was tun in NYC – ich hätte da einige Impressionen
Ich könnte noch lange weiter schreiben, aber es reicht jetzt. Die meisten werden ja nicht wie wir 3 Wochen NYC erleben können, deshalb höre ich jetzt mal (fast) auf.
Natürlich waren wir bei Armani, Saks, und Bergdorf Godman auf der 5.th Avenue und sind wehmütig durch das Park Plaza geschlendert. Eine Reise in die 80`er Jahre im Trumpf Tower, ließ uns schmunzeln, wenn es nicht eigentlich so traurig wäre und danach haben wir uns direkt gegenüber (Zufall Herr Trump?) bei Victoria’s Secret aufgeheitert. Wir haben soviel erlebt und sind durch soviel Strassen geschlendert, dass ich immer noch ganz voll von dieser Stadt bin. Es war manchmal anstrengend, laut und immer viel zu heiß außen und viel zu kalt drinnen.
Das alles hallt nach und die Energie ist in mir – NYC – JA – I still love you!
Und was ist mit dem Ketchup?
Viele fragen mich, was der Ketchup im Titel meines Blogs zu bedeuten hat und denken an echten Ketchup. Ich meine aber nicht den wirklichen essbaren Ketchup, sondern die rote Sauce, die jedem von uns so nebenbei gewollt oder ungewollt passiert oder einfach alles was das Leben an Nötigen und Unnötigen so bereit hält. Wie es zu dem Titel kam lest gerne HIER.
Ketchup Momente gibt es immer im Leben. Dazu gehörte für mich so Einiges in NYC – vor allem an Unnötigem. Einwegplastik ohne Ende und Trends, die mich grübeln lassen. Die gestressten NYC Großstädter stehen z.B. Schlange um im stylischen Einwegbecher für teures Geld Matcha Getränke zu genießen. Okay – wir fanden sie stylisch und irgendwie lustig, aber geschmeckt hat das teure Zeug nicht wirklich. In diesem Sinne – man muss nicht jeden Trend mitmachen. Dennoch, ich will euch diesen Insider Tipp und Trend natürlich nicht vorenthalten. Urteilt selbst über Cha Cha Matcha.
In diesem Sinne- alles Cha cha oder was?
Was kam nach NYC?
Wir waren noch auf Long Island (toll), in Montauk und schließlich in Cape Code und Boston. Alle meine Tipps für ein spannendes Weekend in Boston habe ich für Euch bereits zusammengefasst. Viel Spaß.
Und das ist Fire Island – ein Traum und der Lieblingsstrand meiner lieben Freundin Katrin, deren Haus wir für drei Wochen hüten durften. Das Haus ein Traum und NYC vor den Füssen. Tausend Dank für die wunderbare Zeit an diesem magischen Ort meine liebe Freundin. See you in Berlin! Wer weiß, vielleicht komm ich vorher und helfe beim Packen der Umzugskisten und koche in Deiner wunderbaren Küche diesmal gemeinsam mit Dir mit dem Wein von Francis Ford Coppola 😉
Belohnung! Wer bis hierher gelesen hat, dem verrate ich noch, wo es die besten Zimtschnecken auf der Welt gibt und die schönste Herrenmode.
Zuerst die Zimtschnecken: Oh my God, waren die gut. Im Meatpacking District gegenüber vom Gansevoort Market, in dem wir übrigens sehr gute Bowls gegessen haben.
Und jetzt die Mode. Vielleicht wundert ihr Euch, warum keine Shoppingtipps von mir für NYC dabei waren. Weder ich noch meine Fashion erfahrene Tochter waren begeistert von der Fashion. Das änderte sich schlagartig, als wir dieses kleine Label für Männer entdeckt haben. Also wir haben jetzt toll gekleidete Herren in der Familie und ich hoffe dieses kleine Label wird mal ganz groß und vergißt die Damen nicht.
Descendent of Thieves (unbezahlte Werbung aus ganzem Herzen!)
BYE BYE ….
…. New York!
Und eine letzte Frage an meinen Mann:
Wann wollten wir nochmal genau nach NYC fliegen Darling? 😉
3 comments
Ja genau, liebe Natali, so schoen geschrieben! Die besten Gaeste der Welt!! Wann genau kommt Ihr wieder?… Doch nicht erst zum Kartons packen?
Meine Liebe – sehr gerne kommen wir wieder wieder ….
super