Das Restaurant Relæ in Kopenhagen gehört zu meinen Lieblingsrestaurants
Man muss immer das Nützliche mit dem Schönen vereinen – das ist meine Devise. Um die „The Hive 2014 – The Europaen Blog Konferenz“ zu besuchen, sind wir für ein langes Wochenende nach Kopenhagen geflogen. Für unsere beiden Abende in Kopenhagen hatten wir uns im Vorfeld schlau gemacht und neben anderen vor allem zwei Restaurants ausgewählt, die wir unbedingt besuchen wollten. Und zwar folgende
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Restaurant Noma Kopenhagen
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Restaurant Reale Kopenhagen
Kopenhagen – eine Stadt mit vielen kulinarischen Sternen
Ein gutes Restaurant in Kopenhagen auszusuchen fällt nicht schwer, denn es gibt in dieser lebendigen nordischen Stadt mit lediglich 560-tausend Einwohnern 15 Sterne Restaurants und allein 12 weitere, die aufgrund ihres hervorragenden Preis-Küchenverhältnisses ausgezeichnet wurden. Nun sind wir definitiv – schon allein aus finanziellen und prinzipiellen Gründen – nicht die Sterne Restaurant Besucher und ehrlich gesagt, wusste ich bei der Buchung des Relae auch nichts vom Stern. Wir waren einfach auf der Suche nach einer netten Location, die nicht Mainstream ist und in der wir einen netten Abend zu zweit verbringen können.
Christian F. Puglisi – erst „noma“ dann „Relæ“
Mein Mann hatte, um mich zu überraschen beim „noma“ , das in der Liste „The S.Pellegrino World´s 50 Best Restaurants 2010“ auf dem ersten Platz rangiert und mit 2 Sternen auch die Michelin-Bewertungen für Dänemark anführt, versucht einen Platz zu bekommen. Aussichtslos – es heißt, man muss Monate im voraus buchen.
Ich hatte zeitgleich – um ihn zu überraschen – das Relæ angeschrieben und sofort einen netten Platz an der Bar bekommen. Das war toll, denn so konnte ich den Köchen zuschauen und die heißen Küchendämpfe einatmen. Für mich war es das erste Mal, dass ich auf Sterne Niveau gegessen habe – also auf den von Michelin vergebenen … ansonsten esse ich glaub ich sehr oft nach meiner Sterne Skala sehr sehr gut. Was ich auch erst hinterher erfahren habe, indirekt haben wir auch im „noma“ gegessen, denn Christian F. Puglisi der Begründer des Relæ, gehörte davor dem „noma“-Team an. Und natürlich gibt es auch ein wunderschönes Buch übel Restaurant Relæ, das ich noch nicht habe, aber das wird sich hoffentlich bald ändern:
Das Relæ hat meiner Ansicht nach seinen Stern mehr als verdient – auch wenn mir Vergleich fehlt. Das Relæ ist derzeit (2014) auf Platz 56 derzeit (2016) auf Platz 45 der besten Restaurants der Welt – ich kann mich also langsam nach oben essen. Aber das interessiert mich nicht wirklich. Was ich toll fand – neben dem Essen – war die Atmosphäre, die Gegend in der das Lokal ist, die Menschen die dort arbeiten und die Ungezwungenheit. Es war „cool“, es war interessant, es war anders, es war wie Kim Rossen, der symphatische Co-Founder und Restaurantchef des Relæ und auch ex-noma-Mitglied, das Restaurant beschreibt: „professionell but casual“ – treffender kann man es nicht ausdrücken. Sehr „casual“ ist, dass man sich sein Besteck selbst, in dafür eigens angefertigten Schubladen unter dem Tisch, nimmt. Ich finde das sehr „professional but casual“!
Zwei Menüs zur Auswahl im Relæ – Kopenhagen
Es gibt im Relæ zwei Menüs zur Auswahl – eines davon vegetarisch. Dazu kann man noch eine zusätzliche Vorspeise und Käse zum Abschluss bestellen und entscheiden ob man 4 oder 7 Gänge essen möchte. Wir hatten beide Menüs in 4 Gängen sowie die zusätzliche Vorspeise. Insofern haben wir uns durch alles, was es hier an diesem Abend zu probieren gab, durchgegessen – und das mit viel Freude. Die korrespondierenden Weine haben wir nicht getrunken, da wir ja am nächsten Tag wieder fit sein wollten. Dafür hatte wir einen schönen – speziellen – Rose Wein. Zum Hauptgang mit Fleisch brachte uns aber der italienische und hübsche Sommeliere unaufgefordert (und ohne diesen zu berechnen) den korrespondierenden Wein und er hatte Recht – die Kombination war perfekt.
Sterneküche im Relæ ohne Schäumchen und Kleckse – wunderbar!
Da das Menü immer wechselt, macht es wenig Sinn, hier jetzt unsere einzelnen Gänge genau zu analysieren. Was mich begeistert hat, es gab keine „Schäumchen und Kleckschen“ hier und da auf dem Teller, sondern für mich komplett neue Geschmackserlebnisse. Wir hatten beide eine Suppe aus grünem Spargel mit Bärlauch und Strandkräutern die schmeckte, als würde man gerade durch eine Kräuterwiese spazieren und dabei den Duft des Meerwassers einatmen. Ganz schnörkellos – pur – fantastisch!
Genauso unsere Vor-Vorspeise: Spargel (roh) mit Pistazien. Ja – klingt super einfach, schmeckt aussergewöhnlich und wurde serviert mit einem sehr schönen Sekt, der allein eher wie Cidre schmeckte, aber in Kombination mit diesem knackigen Spargel wirklich „wow“ war. Natürlich habe ich gefragt, was das Geheimnis dieser Spargel sei – angeblich sind sie nur geschält, mit Butter bestrichen und in gehackten grünen Pistazien gewendet. Ich hab es ausprobiert – es war okay, aber einen Stern hätte ich sicher nicht dafür bekommen. Aber ich werde weiter üben und ausprobieren und berichten 😉
Tolle Schwestern:
Weinstube „Manfreds & Vin“ und “ Restaurant „Relæ“ – zwei Konzepte, ein Besitzer: Christian F. Puglisi
Kopenhagener Szeneviertel Norrebo ist die Heimat des Relæ
Das Relæ ist ein unauffälliges Kellerrestaurant im Szeneviertel Norrebro. Wüsste man nicht, was sich in diesem Keller verbirgt, man würde wahrscheinlich vorbeilaufen oder gegenüber bei Manfreds & Vin einkehren. Dann wäre man im zweiten und somit dem Schwester Restaurant des Inhabers Christian F. Puglisi gelandet. Er betreibt beide Restaurants und wir sind uns sicher, dass die Küche im Manfreds & Vin auch sehr innovativ und köstlich ist. Weil unser Tisch im Relæ noch nicht frei war, hat der Chef Kim uns auf einen Drink gegenüber im Manfreds & Vin an die Bar eingeladen. Hier wie dort ausserordentlich netter unprätentiöser Service und cooles urbanes Ambiente. Hungrig und etwas neidvoll haben wir auf die dort servierten Speisen geschaut und wären am liebsten dort geblieben. Das Ambiente im Manfreds & Vin erinnert an szenige Kneipen in Berlin Kreuzberg gemischt mit ein bisschen Pariser Bistro Flair. Bekannt ist dieses Lokal für seine hervorragende Weinauswahl, aber auch für sein kulinarisches Konzept von morgens (Brunch am Wochenende, Lunch unter der Woche) bis abends.
„Manfreds & Vin“ – die kleine Schwester vom Relæ
Noch ein Wort zu den Preisen. Das „Manfreds & Vin“ nennt sich Weinbar und serviert dazu nordische Spezialitäten in einem lockeren Ambiente: frische Produkte zu einem fairen Preis, ist das Küchenmotto.
Die Preise im Restaurant Relæ Kopenhagen sind sehr okay!
Das Relæ berechnet für sein 4- gängiges Menü (Stand 2014, egal ob vegetarisch oder nicht) umgerechnet ca. € 52,- und für 7-Gänge € 90,-. Nimmt man die begleitenden Weine zum Menü, kommen pro Person ca. € 52.- dazu. Ich denke für ein solches Restaurant sehr zivile Preise. Frühzeitig reservieren sollte man hier allerdings auch – wir hatten wohl einfach Glück, relativ spontan einen Platz zu bekommen.
Menu 2016
4 courses 450 kr.
7 courses 725 kr.
Wine pairing:
4 glasses 395 kr.
7 glasses 685 kr.
Ein interessantes Interview mit Kim Rossen, Co-Founder und Restaurantchef des Relæ über die Entwicklung des Restaurants, Leidenschaft und Effizienz gibt es in eater.
Viele weitere schöne Tipps findet ihr hier bei mir:
KOPENHAGEN – MEINE KULINARISCHE REISEREPORTAGE
Liebes Relæ-Team – Danke für diesen tollen Abend !
Unser Nachtisch – Rhabarber mit Mandelparfait 😉
