Prolog
Alle waren hier
im Laufe der Jahrhunderte: Römer, Lombarden, Türken und Spanier ebenso wie die Schwaben und Venezianer. Sie alle haben Spuren hinterlassen in Kultur und Architektur, haben Landschaft und Esskultur beeinflusst. Ursprünglich war Apulien übrigens ein Teil Griechenlands. Überall kann ich in die Geschichte eintauchen oder nur die Atmosphäre aufnehmen, die mir zu Hause dann Apulien-Bilder im Kopf reproduziert.
Bari
Die Hauptstadt
selbst blickt auf eine bis zu 2000 Jahre alte Geschichte zurück und ist heute die wichtigste Stadt der Region mit Flughafen und Hafen. Die zauberhafte Lage direkt am Meer lädt zum Bummeln und ausgedehnte Shoppingtouren ein – von den üblichen großen Klamotten-Ketten bis zur kleinen Boutique und d e n internationalen Designern findet sich im sogenannten Murat-Viertel alles.
Beeindruckend sind die Cattedrale San Sabino, im apulisch-romanischen Stil gebaut, und die Basilica San Nicola oder auch das Castello Svevo, eine der zahlreichen Burgen von Staufferkönig Friedrich II. Sich einen Tag lang treiben lassen ist in Bari sehr gut möglich. Zwischendurch eine Pause mit Cappuccino, Gebäck, Antipasti oder Pasta in einer kleinen Gasse oder versteckten Piazza –
la vita è bella!
Geheimtipps für den Abend in Bari: Der ausgedehnten Aperitivo mit Blick auf das adriatische Meer ist in der La Biglietteria Bari sehr stilecht. Zum Dinner ins La Bul gehen – hier trifft der raue Industriecharme des Interiors auf eine neu interpretierte Küche Apuliens.
Castel del Monte
Das Staufferschloss
stand schon lange oben auf meiner to-do-Liste. Acht achteckige Türme an einem oktogonalen Bau, der weithin sichtbar auf einem Hügel thront – ein knappe Stunde Fahrzeit von Bari entfernt. Sehr imposant. War es nun eine Zitadelle, ein Kastell, ein Jagdschloss, vielleicht doch nur eine Trutzburg oder lagerte hier der Staatsschatz? Über die wahre Funktion wird bis heute gerätselt. 1240 vom Staufferkönig Friedrich II. erbaut, ist das Gemäuer seit 1996 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe zu finden. Zu Recht.
Wer einmal da oben im Schatten des 26 Meter hohen Gebäude stand, kann verstehen, warum Menschen vor einigen hundert Jahren dem faszinierenden Bau mindestens mit Respekt oder sogar Angst begegneten. Die
„steinerne Krone Apuliens“
ist außen sehr klar und ziemlich abweisend strukturiert, innen ein verwirrendes Labyrinth. In Zeiten der Pandemie ist die Besichtigung nur stündlich und mit maximal 25 anderen Kulturinteressierten möglich, also unbedingt online anmelden.
Pogliano a Mare
Nel blu di pinto di blu
besser bekannt als Volare, hier kommt er her dieser Ohrwurm. Der Sänger Domenico Modugno hat mit dem Lied 1958 beim San Remo-Festival den dritten Platz belegt. Ist aber dann in den USA auf den ersten Platz 1 der Billboard-Charts geschossen und hat sogar einen Grammy gewonnen. Yay! Seine Bronzestatue steht seit 2009 an der Standpromenade und erinnert an den berühmten Sohn der Stadt.
Diese liegt wie eine weiße Burg, 20 Meter hoch über dem Wasser und sehr malerisch auf den Felsen. Reizvoll sind die Blicke aufs offene Meer, die sich beim Schlendern durch das Gassengewirr des Centro Storico immer wieder ergeben. Der Blick von der Ponte Lama Monachile auf die kleine Badebucht ist einmalig. Volare swingt durch den Kopf.
Ein perfektes Granita
Pino Pascali hat dem Städtchens gleich ein ganzes Museum beschert und ist in der Kunstszene ein Geheimtipp. Der Künstler, Regisseur und Fotograf war einer der Pioniere der italienischen arte povera Bewegung. In dem kleinen, aber sehr schönen, direkt an der Küste gelegenen Museo Pino Pascali wird zeitgenössische Kunst gezeigt und das Andenken an den Allround-Künstler bewahrt. Für mich war der Kunstort das ursprüngliche Ziel der Begierde. Inzwischen ist das beste Caffe Granita con Panna, das ich je hatte, hinzugekommen. Das Wassereis zum Löffeln von Il Super Mago del Gelo macht süchtig.
Monopoli
Das charmante Städtchen
umschlingt mit seinem historischen Zentrum den Hafen, vor dem sich wiederrum das Castello Carlo V. erhebt. Der hohe Barockturm der Cattedrale di Madonna della Madia ist das Wahrzeichen der Altstadt. Es hat etwas sehr entspanntes, so völlig autofrei durch die kleinen Gassen zu schlendern und von Lädchen zu Lädchen zu hoppen.
Foto-Phest & beste Pizza
Alljährlich im Herbst wird hier das Fotografie-Festival Phest zelebriert. Dieses Mal komplett draußen: Totally outdoor zeigen international bekannte Fotografen an Mauern, auf Plakaten und Fahnen zwischen den Häusern ihre Werke. Beyond the sea ist der Titel der Ausstellung im Freien in diesem für alle so seltsamen Jahr. Teilweise werden überraschend kritische Fotografien, die sich mit dem Klimawandel, sterbenden Seen und Gemüseanbau in der Zukunft auseinander setzen.
Auch herrlich der kleine Stadtstrand direkt an der Adria. Perfekt, um mal schnell ins salzige Wasser zu tauchen. Und noch etwas, fast kein Geheimtipp mehr: Hier gibt es
die beste Pizza Europas.
Wir haben das Chinè zu sechst getestet und waren alle begeistert. Köstlich von der simplen Tomatenpizza, die hier Marinata heißt, über die Pizza des Monats bis zur Carpaccio-Pizza.
Alberobello
Überall Trullis
ja, Trulli, so heißen diese komischen runden Mini-Häuschen. Irgendwie erinnern sie auch an steinerne Zelte, Schlumpfhausen und Zipfelmützen. Das zu Hause der Trullis ist das Valle d‘Itria, nur hier sind sie zu finden. In Alberobello sind sie dank ihrer Anhäufung zum UNESCO-Weltkulturerbe geworden. Das heißt leider auch, dass es hier sehr touristisch ist. Die ausgewiesenen Busparkplätze vor der Stadt lassen ahnen, was sich in Alberobello in der high season tut. Dennoch, ein Abstecher und kurzer Spaziergang durch das unvergleichliche
Trullidorf im Trulliland
lohnt. Gerne zum Abend hin, wenn die geschickt geschichteten, grauen Steine so warm von der untergehenden Sonne beleuchtet werden. Warum es Trullis gibt, welche Funktion sie hatten, darum ranken sich allerlei Legenden. Hübsch anzusehen sind sie allemal.
Cisternino
Fruchtbare Hügel
umgeben das Städtchen. Eingebettet in die Landschaft des Valle D’Itria mit seinen unendlichen Olivenbäumen, ist Cisternino unbedingt einen Besuch wert. Zumal es in diversen Reiseführern gerne als eines der schönsten Apuliens auftaucht. Besonders sind die vielen Treppen, die an den weißen Häusern entlang zu irgendwelchen Türen führen. Wer dahinter wohl lebt?
Montags ist Markttag
und neben den üblichen Ständen mit der hippsten italienischen Mode, gibt auch einen tollen Lebensmittelteil: Fisch, Käse, Fleisch, Gemüse und Obst der Saison. Es ist so herrlich dort einzukaufen und dann entsprechende apulische Gerichte zu kochen. Ich schwelge immer noch, wenn ich mich an die simplen Speisen, mit dem gewissen Kick erinnere. Orecchiette mit Brokkoli und Salsiccia, Burrata mit frischen Feigen oder gegrillter Oktopus…mmmhhhh.
Geheimtipp Tarent
Zwei Gesichter
hat die Stadt, die auf eine uralte, bewegte Geschichte schaut und sie ist definitiv einen Besuch wert. Im 8. Jahrhundert vor Christi von Spartanern gegründet, stieg Tarent zu einer der größten Städte in vorrömischer Zeit auf. Davon erzählt das Archäologische Museum MArTA der Stadt. Ein Must-see: unzählige, spannende archäologische Funde aus der Region, werden gut kuratiert präsentiert, und sind dazu in moderne Museumsarchitektur gepackt. Interessant, denn das MArTA bleibt von außen eine Klosteranlage aus dem 18. Jahrhundert. Ein beeindruckender Ausflug in eine längst versunkene Welt.
Tempi passati
Das Tarent von heute ist von diesen glorreichen Zeiten vor Christi Geburt weit entfernt. Unter Diktator Benito Mussolini erlebte es noch einmal einen kleinen Boom und wurde später wichtige Militärbasis für die italienische Marine. Nach dem Skandal um das in Tarent stehende größte Stahlwerk Europas mit permanenter Überschreitung von Grenzwerten und vergiftetem Abwasser galt die Stadt lange als dreckigste Europas. Und so merkt man in der von Prunkbauten des Biedermeiers geprägten Neustadt immer wieder, dass eben kein Geld für die Renovierung oder Erhaltung vorhanden ist.
Verstecktes Highlight
Besonders der alte Stadtkern wird zunehmend zur Geisterstadt mit zugemauerten Fenstern und erschreckend vielen Stahlstützen, die die Gebäude vor dem endgültigen Kollaps retten sollen.
Alles dennoch faszinierend,
ebenso wie die traumhafte Lage am Meer und die gigantischen Industrieanlagen des Hafens in der Ferne… Wer den Weg hierher nicht scheut, dem lege ich unbedingt den Besuch der Concattedrale Grand Madre de Dio ans Herz. Noch ein Geheimtipp! Der italienische Designer und Superarchitekt Gio Ponti hat sie 1968 entworfen. Die Kirche ist ein echtes Highlight zumal der Glockenturm einem Segel nachempfunden wurde. Die strukturierte Fassade mit raffinierten cut-outs macht auch noch nach 50 Jahren eine bella figura. Hier stimmt einfach alles – von der äusseren Erscheinung bis zum letzten Detail im Innern ist der Bau perfekt durchdacht.
Lecce
Florenz des Südens
wird das Städtchen gerne genannt. Der Grund ist seine barocke Architektur. Klar, auch hier prägten Römer, Griechen, Normannen und die Stauffer das Stadtbild. Später kamen die Habsburger hinzu. Und ab dem 17. Jahrhundert war es beim Adel sehr en vogue die Künste zu fördern und Lecce architektonisch auf zu hübschen. An den reich verzierten Fassaden der Stadthäuser, Kirchen und Palästen kann ich mich kaum satt sehen. Es findet sich auch ein sehenswertes Amphitheater aus römischen Zeiten. Die wunderschöne Kahedrale Maria Santissima Assunata hat mit 68 Metern einen der höchsten Campaniles in Europa.
Zuckerguß Fassaden
Am beeindruckendsten aber ist die Basilica di Santa Croce – an der Kirche wurde ab dem Jahr 1549 hundert lange Jahre gebaut. Die Fassade ist mit Putten, Figuren und Tieren ebenso reich verziert wie das Innere. Zu viel gibt es hier nicht. Es scheint fast, dass alles leicht aus süßem Zuckerguß gegossen und nicht mühsam aus Stein und Marmor geschaffen wurde – zauberhaft schön.
Neben Kultur pur kann man auch in Lecce gut Mode oder Interiorobjekte shoppen. Im Doppiozero sitzt der Besucher an langen Tischen, kann köstlich regional essen und dazu die barocke Schönheit der Stadt nachbesprechen..
Gallipolli
Die Perle des ionischen Meeres
wurde angeblich von den Griechen gegründet. Im 18. Jahrhundert war der Ort der größte Olivenöl Handelsplatz Italiens. Damals noch nicht als Lebensmittel verwendet, aber als Brennstoff für Lampen. Das in unterirdischen Zisternen gelagerte Öl machte die Ölmühlenbesitzer reich. Bis heute ist das Olivenöl der gut elf Millionen Bäume in Apulien einer der Wirtschaftszweige der Region. Seit gut sieben Jahren wütet in der Region jedoch eine Feuerbakterie (Xylella fastidiosa), die die zum Teil mehre hundert Jahre alten Bäume sterben lässt. Weltweit wurde über das in Apulien zuschlagende, vermutlich aus Costa Rica eingeschleppte, brandgefährliche Bakterium berichtet.
Lieblingsort in Apulien
Aber zurück nach Gallipoli. Die auf einer kleinen, runden dem Festland vorgelagerten (Halb-) Insel ist auf Anhieb mein Lieblingsort gewesen. Spannend die vielen Kirchen, die im komplett intakten Stadtring verteilt zu finden sind und irgendwie gezählt werden wollen. Ich vergesse es aber immer wieder – bin so begeistert von den barocken Häusern, kleinen Cafès, Restaurants und Shops (ganz toll der Conceptstore Blanc, ein Geheimtipp, mit cooler Bar im Innenhof). Parken kann man sehr bequem auf Flächen vor der kleinen Brücke, die direkt in Altstadt führt.
In Gallipoli vergisst jeder die Zeit – kommt endgültig im Urlaub an. Ich liebe den Geruch von salziger Luft, der durch die Gassen weht. Vom Stadtstrand aus kann man die Sonne im ionischen Meer versinken sehen. Danach gemütlich zum Fischrestaurant Amu schlendern und direkt am Wasser aus der feinen Karte frischen Fisch auswählen.
Otranto
Schmale Gassen
und viele weiße Häuser direkt am türkisen Meer. Das im sogenannten Salento gelegene kleine Örtchen hat zudem wunderbare Strände in der Nähe zu bieten – vom feinstem Sandstrand wie der Baia dei Turchi bis hin zu schwer zugänglichen Stränden wie den Mulino d’Acqua zwischen schroffen Felsen. Klares Wasser ist garantiert. Otrano selber gilt als einer der saubersten Hafenorte Italiens. Die Cattedral di Santa Maria Annunziata ist ein weiteres Highlight und bei Kunsthistorikern ein Must-see Geheimtipp. 1163 innerhalb Kürzester Zeit gebaut mit einem komplett erhaltenen Fussbodenmosaik. Der im Mosaik-Mittelpunkt stehende Lebensbaum erzählt endlose Geschichten von Fabelwesen.
So unbedingt sehenswert.
Zum Aperitivo mit Antipasti geht es ganz in der Nähe des mächtigen Kirchengebäudes auf den Kai von Otranto ins Maestrale mit Meer- und Altstadtblick.
Santa Maria di Leuca
Ganz im Süden
dort, wo sich das adriatische und ionische Meer begegnen, liegt einer dieser magischen Orte Apuliens. Hier gibt es tolle Strände wie den Lido Relax Leuca. Der Gegensatz zu dem quirligen Badeort ist ein wahnsinnige Ruhe ausstrahlender Platz gut 100 Meter über der Küste. Dort steht die Basilicata Santa Maria die Leuca, daneben erhebt sich ein Leuchtturm. Die Kirche ist auch als Santa Maria am Ende der Welt (de finibus terrae) bekannt. Von hier aus ist der Blick auf den Sonnenuntergang über der Marina di Leuca unvergleichlich.
In dem Ort selber locken weitere Kirchen, Krypten, Grotten mit Namen wie Giganti oder Diavolo, Paläste und Villen im spannenden Architekturmix Jugendstil trifft Orient.
Ein Abstecher noch in die Basilikata-Region nach
Matera
Belvedere di Murgia Timone
heißt der Aussichtspunkt, den man besuchen sollte, bevor man in die Stadt fährt. Über die Timone-Schlucht hinweg schaue ich zum ersten Mal auf Matera. Wow! Die älteste bewohnte Stadt ist unglaubliche 7000 Jahre alt, erhebt sich am Rand dieser Schlucht, und ist immer wieder Filmkulisse. Von Pier Paolo Pasolini, der hier sein Matthäus-Film drehte, über Roberto Rosselini bis zum neuesten James Bond; Hollywoodstars von Mel Gibson über Richard Gere bis zu Daniel Craig. Sie alle waren in dem Ort, der lange Zeit eher berüchtigt als berühmt war.
Bis in die 50er Jahre lebten in Matera Menschen ohne fließend Wasser oder Strom in höhlenartigen Wohnungen, den Sassi. Gerüchte um Drogenexzesse und Mafiaaktivitäten taten der Stadt in Folge alles andere als gut. Riesige Sozialbauten am Stadtrand verschönerten das Stadtbild außerdem nicht wirklich. Das Matera von heute ist wie Phönix aus der Asche gestiegen und fällt in die Katergorie
Muss man machen!
Und das gilt bei weitem nicht nur für James Bond Fans.
Mystischer Ort
Sehnsuchtsort, weil die Stadt mit ihren in den Fels gehauen Höhlen, den Tuffsteinhäusern und prächtige Kirchen wirklich einzigartig ist. Matera steht als Weltkulturerbe seit 1993 unter Denkmalschutz. Das war dringend nötig und seit sie im vergangen Jahr Kulturhauptstadt Europas war, hat sich in Sachen Renovierung wirklich sehr viel getan.
Über die schmale Wege mit über die Jahrtausende glatt gewordenem Kopfsteinpflaster, Treppauf Treppab tritt der Besucher in eine andere Welt und Zeit. In weiter Ferne so nah. Die Stadt hat etwas Mystisches. Besonders dann, wenn in der Dämmerung die Sassi auf einen Schlag in ein sanftes orangefarbenes Licht getaucht werden.
Zum Essen kann ich das Caffè Ridola empfehlen oder die Dachterrasse des Quarry Resorts, dort hat Daniel Craig gewohnt als der neueste Bond Keine Zeit zum Sterben in Matera gedreht wurde. Der Filmstart wurde Pandemiebedingt bereits zu vierten Mal verschoben. Nun in den April 2021. Ich bin gespannt und gehe ganz sicher und mit Maske ins Kino.
Epilog zu Apulien
Fragile Schönheit
Der Süden Italiens ist arm und in Apulien merkt man das immer wieder, besonders jenseits der historischen Stadtkerne wird die Armut offensichtlich. Die centro storicos sind zauberhaft, haben beim Besuch des x-ten Ortes jedoch einen fast repetitiven Charakter. Auffällig sind die ständig auftauchenden Gerippe der Rohbauten, die seit Jahren nicht mehr angefasst werden, und überall zu finden sind. Der Müll am Straßenrand türmt sich teilweise erschreckend hoch und die sterbenden Olivenhaine im Süden machen traurig und fassungslos zugleich.
Dennoch die Reise lohnt: Die apulische Landschaft ist besonders, die Kultur spannend und in wunderbar hergerichteten Masserien und Hotels kann man zum Teil sehr exklusiv wohnen und ja, alles Unschöne ausblenden. Der Juli und August sind traditionell sehr touristische Monate, die Strände sind dann sehr voll. Wenngleich 2020 auch hier die internationalen Touristen ausblieben, was für die Apulier wirtschaftlich schlimm ist.
Meine Tipps im Blog sind natürlich sehr subjektiv. Apulien ist groß und ich habe viel, viel mehr gesehen als beschrieben und so vieles noch nicht. Wer also mehr Geheimtipps für mich hat, nur zu. Bis dahin gilt: Weniger ist mehr – ich habe keine fomo (fear of missing out).
INFOTEIL – wo Übernachten?
Meine Geheimtipps – von Bari aus in den Süden runter geordnet
In Bari ist das kleine bed and breakfast Hotel B+B Murex hübsch und praktisch in der Altstadt gelegen.
Freunde übernachten in Pogliano a Mare im Covo dei Saraceni – sieht auch gut aus.
Schön ist die Masseria Torre Coccaro bei Fasano. 39 Zimmer plus Spa in einem ehemaligen Gutshof – perfekt für kühle Herbsttage.
Ebenfalls bei Fasano liegt die Masseria Cimino und ist mir bereits mehrfach wärmstens empfohlen worden.
Ganz wunderbar sind auch die verschiedenen Appartements und Zimmer, die die Schweizerin Caroline Groszer mit ihrer Alchimia in und bei Fasano sowie Ostuni anbietet.
In Monopoli sind die Appartements Casa Polpo und Casa Fava sehr cool.
Zwischen Cisternino und Ostuni ist die Masseria Grieco empfehlenswert.
In Lizzano liegt die Masseria Bagnara
Der Palazzo Daniele (auf dem Weg nach Santa Maria de Leuca) von Ludovica und Roberto Palomba ist ein immer wiederkehrender Highend-Tipp und steht auf meiner Wunschliste ganz oben.
Und in Matera bietet neben dem Quarry auch der Palazzo Gattini Luxusfeeling à la James Bond.
Bei Charming Puglia oder The thinking traveller sowie den üblichen www-Portalen kann man ebenso fündig werden.
Und noch ein Tipp für wirklich frischen Fisch direkt am Strand geht man am besten bei Fasano ins Alba Chiara sehr einfach, aber sehr, sehr gut – und immer voll.
P.S.
Ja, ich reise gerne, aber seit Covid-19 ist meine Lust in ein Flugzeug zu steigen sehr gering. Wir sind also ab Berlin inklusive einem Übernachtungsstopp mit dem Auto nach Apulien gefahren. Ab dem Brenner geht es auf der Autostrada Adriatica immer am Meer entlang. Das war ein sehr entspanntes Reisen und wird wiederholt…
Aber jetzt ist erstmal der Herbst in Berlin angekommen und ich finde hoffentlich Zeit zum Aufräumen – im Inneren wie im Äusseren.