Pesto alla genovese ist grün. Grün steht für üppige Natur, Wachstum, Entspannung, Ausgeglichenheit und überhaupt ist Grün als Signalfarbe immer positiv besetzt. Braucht es noch bessere Gründe, für einen grossen Teller Spaghetti mit Pesto?
Allein schon der Duft von frischem Basilikum, lässt meine Laune steigen. Beim Waschen der Blätter nasche ich und geniesse den pfeffrig-süßen Geschmack – so beginnt der Abend “hoffnungsvoll” – und ich fühle mich ganz im grünen Bereich. Da Basilikum als Heilkraut gegen Appetitlosigkeit hilft, sollte man ausreichende Mengen bereithalten und danach eine Siesta einplanen – denn auch bei Schlafstörungen soll das grüne Kraut helfen.
Wahrscheinlich waren ich und eine Kollegin deshalb nach unserer Mittagspause immer so schläfrig. Eine Zeit lang, gingen wir regelmäßig zu einem italienischem Restaurant unweit unseres Büros. Wir lieben beide gute Pasta und dieses unscheinbare Restaurant macht hervorragende frische Pasta und vor allem wunderbare Pastasossen. Unter anderem ein Pesto alla genovese, wie ich es selbst in Italien nur selten so gut erlebt habe. Leider waren auch alle anderen Sossen so himmlisch, dass wir uns nie entscheiden konnten. Deshalb haben wir uns gerne zwei verschiedene Pasta Gerichte geteilt und den Kellner gebeten, diese jeweils bereits halb und halb auf unseren Tellern anzurichten. Tja, leider hatten wir -wie man so schön sagt – “die Rechnung ohne den Wirt gemacht”. Einige unserer gewünschten Kombinationen weigerte er sich strikt, auf einem Teller zu servieren. Er empfand allein den Gedanken als eine Zumutung und schaute uns an wie Banausen, die keine Ahnung von guter Küche haben. Insbesondere bei Pesto hat er lange gar keinen Kompromiss geduldet. Nur eine Tomatensugo oder Arrabiata Sauce wurde uns – nach langem Verhandeln – manchmal gewährt.
Aber ich muss sagen, unser Kellner hatte recht! Eine echtes, frisches Basilikumpesto ist etwas vom Allerbesten in der Pasta-Welt und sollte auch so behandelt werden. Dennoch bin ich so frei und kombiniere Pesto, wie es mir gefällt.
Ich habe versucht, dieses wunderbare Pesto nachzumachen und ich muss sagen: es ist mir gelungen. Seitdem isst aber leider niemand in unserer Familie mehr gerne gekaufte Pesto Saucen – da hab ich mir leider keinen Gefallen getan. Zum Glück ist selbst gemachtes Pesto etwas vom Einfachsten der Welt, vorausgesetzt man besitzt einen guten Zauberstab oder noch besser einen Standmixer / Blender oder wie ich einen Thermomix.
Pesto alla Genovese
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- für ca. 6 Portionen, separator
- Basilikum frisch, ca. 100 g - eher mehr
- Parmigiano Reggiano, 70 g (oder etwas weniger und dafür noch etwas Pecorino z.B. Fiori Sardo)
- Pinienkerne, 3 EL
- Meersalz, nach Geschmack
- Olivenöl, ca. 8 EL
- optional, separator
- Knoblauchzehen frisch gehackt, 2 - sehr frisch
- Zum Abschmecken - meine Variante, separator
- Zitronensaft frisch gepresst, nach Geschmack
Instructions
Die ganz schnelle Variante:
- Die Basilikumblätter abzupfen, waschen und mit Küchenkrepp abtrocknen.
- Den Parmesan in Stücke zerteilen.
- Parmesan, Basilikumblätter, Pinienkerne, 1 EL Zitronensaft und das Öl mit dem Zauberstab oder einem Standmixer pürieren.
- Mit Salz und Zitrone abschmecken. Je nach Konsistenz noch etwas Öl dazu geben. Wer mag, kann auch frischen Knoblauch unterrühren. Ich serviere in der Regel den Knoblauch gepresst extra, da ich finde,dass das Pesto ohne Knoblauch länger haltbar ist und obwohl ich ein grosser Knoblauchfan bin, ich den puren Pesto Geschmack sehr liebe.
In einem sauberen Marmeladeglas ist das Pesto bis zu zwei Wochen im Kühlschrank haltbar. Dabei nach jedem Entnehmen Olivenöl auf das Pesto zur Konservierung geben.
Die Genueser Variante:
- Bei dieser Variante wird zunächst der Käse in der Küchenmaschine gerieben.
- Dann werden Basilikum, Olivenöl, Pinienkerne, gehackter Knoblauch (optional) und eine große Prise Salz in die Küchenmaschine – oder Mörser – gegeben und zu einer glatten Paste verrührt.
- Diese Paste wird zusammen mit dem geriebenen Käse in einer großen Schüssel am Besten mit der Hand verrührt. Aufgrund der besseren Konsistenz lohnt es sich, dies mit der Hand zu tun.
- Nun kann man noch etwas zimmerwarme weiche Butter ganz zum Schluss unter das Pesto rühren. Ich spare mir im Alltag diese zusätzlichen Kalorien meistens, aber für besondere Anlässe sehr zu empfehlen.
Servieren:
Pesto mit der Pasta (al dente) vermischen und 2 EL von dem heißen Kochwasser dazugeben. Sofort servieren.
Einfrieren für den Winter:
Basilikum hat das beste Aroma im August / September. Er wächst vom Frühsommer bis zum Herbst und ist als Treibhausware ganzjährig erhältlich. Wer vielleicht im eigenen Garten im Sommer viel duftendes Basilikum hat, kann einen Pesto Vorrat für den Winter einfrieren. Dafür nur die Paste – ohne Käse – zubereiten und einfrieren. Käse und evtl. Butter erst kurz vor dem Servieren mit dem aufgetauten Pesto vermischen. So hat man ein bisschen den Duft des Sommers auch im Winter.
Hier noch der Link zum Pesto-Test von Stiftung Warentest: www.test.de