Katz Orange – Berlin

Es ist immer schwierig, wenn man zu einem besonderen Anlass mit einer hohen Erwartungshaltung das Haus verlässt – oft führt dies zu Enttäuschungen. Das Restaurant Katz Orange – ehemaliges Maxwell – in Berlin Mitte hatte insofern bei uns einen schweren Start. Nein, den Anlass verrate ich hier nicht, aber soviel darf gesagt werden, es war ein romantischer.

written by Natali Borsi 5. Mai 2013

Auf den Fotos der Website des „Katz Orange“ hatte ich bereits gesehen, dass die Coolness des „Maxwell“ durch einen Ethno – Look ersetzt wurde, der zumindest auf den Fotos nicht abschreckend wirkte. Die Tische außen waren sehr schön gedeckt und man hätte liebend gerne dort Platz genommen – in Anbetracht der 16 Grad, hatten wir aber einen Tisch innen reserviert. Dort wurden wir sehr nett empfangen und zu verschiedenen Tischen im ersten Stock geführt. Auf dem Weg nach oben war ich sehr gespannt auf die Einrichtung, denn der untere Bereich gefiel mir ganz gut. Oben war ich dann erstaunt – war unten noch ein Stil erkennbar, waren die oberen Speiseräume eher eine Ansammlung von Trödel – ein Balkon mit etwas welken Topfblumen vor einer  70 ´er Jahre Lampe … alles recht düster, jeder wacklig aussehende alte Holzstuhl andersartig … irgendwie fühlte ich mich wie in einem Wohnzimmer, in das ich nicht gehörte. Wir nahmen an einem Tisch mit einer Bank Platz, die für den Tisch allerdings viel zu niedrig war. Der Service war sehr bemüht und freundlich und fast schon zu professionell für das staubige Ambiente und wir waren gespannt auf die Speisekarte. Diese bestand aus mehreren Zetteln, die mit einem gebogenen Löffel auf einer Pappe festgemacht waren. Verantwortlich für die Küchenkünste, so hatte ich mich vorher belesen, sollen zwei ehemalige Köche um den 2-Sterne-Koch Tim Raue sein. Es gibt nicht viel, vielleicht 15 Gerichte, einige Klassiker dabei und natürlich alles biologisch und von glücklichen Tieren. Wir bestellten ein Vier-Gang Menü und jeder Gang wurde uns von einem smarten jungen Mann gebracht, der uns ausführlich erklärte, was wir nun speisen würden. Ehrlich gesagt, ich möchte hier jetzt nicht jeden Gang beschreiben, da ich sicher bin, dass die Speisen wechseln und Sie sicherlich etwas Anderes dort essen werden, falls Sie das Restaurant reizt – ist es in Berlin derzeit doch en vogue. Mein Fazit: Ich war froh dort gewesen zu sein – ich wünsche dem Team alles Gute, aber geschmeckt – sorry – hat es uns leider nicht besonders. Die Qualität der Produkte war hervorragend, aber die Art der Zubereitung und vor allem die Kombinationen waren sehr bemüht und geschmacklich unsexy. Dafür schmeckte das Brot von „SoLuna“ ganz wunderbar, die Weinkarte machte einen sehr guten Eindruck und der von uns gewählte Wein war hervorragend – warum er in einem alten Scheuereimer neben uns gekühlt wurde, hat sich uns allerdings ebenso wenig erschlossen,  wie das ganze Konzept hinter dem Restaurant. Aber vielleicht waren wir einfach zu romantisch an diesem Abend. Sollten wir wiederkommen, versuchen wir die Klassiker – unsere Tischnachbarn haben von den frischgeschnittenen Pommes Frites in Biogänse-Schmalz geschwärmt und auch deren Salat sah sehr schön aus.

Restaurant Katz Orange

Bergstrasse 22 in Mitte,

Tel. 983208430,

Di-Fr 11.30-14 und ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr geöffnet

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