Die BIENNALE VENEDIG 2019 HAT EIN HEHRES CREDO

„May You Live In Interesting Times“ klingt auf deutsch leider nicht ganz so charmant. Mein Antwort ist klar: Ja – ich möchte in interessanten Zeiten leben. Aber was heißt das genau? Die Biennale 2019 versucht Antworten zu geben.

written by Natali Borsi 22. Mai 2019
May You live in interesting times – Biennale Venedig 2019

Ich war schon oft in Venedig, aber noch nie auf der Biennale.

Bisher war mir Venedig allein schon Augenschmaus genug. Über Venedig ist soviel gesagt und geschrieben worden, dass ich selbst nach einem einwöchigen Aufenthalt vor einiger Zeit keine Lust hatte über diese Lagunen Fata Morgana zu schreiben. Dabei lebten wir fantastisch auf einer Insel vor Venedig und ich hatte anschließend viele besondere Tipps im Gepäck.

Warum also jetzt? 

Weil ich ungeplant und sehr zufällig Venedig mit Biennale erleben durfte. Ich war zum ersten Mal nicht wegen der Stadt dort, sondern um in das dort alle zwei Jahre weltweit größte stattfindende Kunstfestival einzutauchen. Diesmal habe ich Venedig aus einem anderen Blickwinkel erlebt und bin dafür sehr dankbar, denn die Stadt zeigt sich insbesondere in den sogenannten Collateral Events, die zum großen Teil keinen Eintritt kosten und an wunderschönen und besonderen Orten stattfinden, von einer ganz besonderen Seite.

Dank der Kunst marschierten wir wie selbstverständlich in die tollsten Palazzos, die auch ohne Kunst schon traumhaft sind. Gepaart mit Kunst & Design entstehen wunderbare Blicke und nachdenkliche Momente – sehr empfehlenswert und besonders.

Biennale Venedig – 91 Länder zeigen Kunst

Ich war nur für ca. 48 Stunden in Venedig und habe in dieser Zeit auch gegessen, geschlafen und schöne Drinks genommen. Meine kulinarischen Tipps am Ende des Artikels.

Die meiste Zeit allerdings habe ich Kunst in all seinen Facetten und an den unterschiedlichsten Orten gesehen: digital, theatralisch, politisch, kitschig, unverständlich, genial, berührend …. es war alles dabei.

Ausgestellt in den typischen Biennale Orten wie Giardini und Arsenale Gelände und den zusätzlich über die Stadt verteilten Länder -Pavillons und in wunderbaren Palazzos oder alten Werftgebäuden.

Hätte ich nicht eine kundige Führerin durch den Kunst-Dschungel der Biennale 2019 gehabt, wäre ich sicherlich abgetrieben und hätte mich allein in dem riesigen Arsenale Gelände viel zu lange aufgehalten. Das wäre auch schön gewesen, aber dank Juliane von JR.artynotes, die jeden Monat für Kochen,Kunst &Ketchup über wichtige Kunsteevents in Berlin & anderswo schreibt, hatten wir einen tollen Überblick. Alle Tipps von ihr in Kürze hier auf dem Blog.

Natürlich hätten wir noch viel mehr anschauen können und jede Auswahl ist immer subjektiv. Dennoch glaube ich, ich kann behaupten, es lohnt sich auf die Biennale 2019 zu reisen.

Und während ich diesen Satz schreibe pocht mein Herz und mault mein Gewissen. Darf ich das denn überhaupt? Ich, die ich die Botschaft der Biennale drei Tage inhaliert habe?

Mögest Du in interessanten Zeiten leben – Fluch oder Segen?

Ralf Rugoff, der künstlerischeLeiter der 58. Biennale hatte mit seinem Motto für die Biennale schon im Vorfeld für Irritation gesorgt. „May you live in interesting times“, so las man, sei ein alter chinesischer Fluch. Alles Fake News, sagt der Rugoff später in einem Interview.

Schöne Verwirrung. Ich mag das. Und nun?

  • Leben wir in interessanten Zeiten?
  • Was sind denn überhaupt interessante Zeiten?
  • Wer bestimmt das?
  • Ich, Sie, die Politik, die Umwelt, der liebe Gott, die Kunst …?

Ein rätselhaftes Motto für eine rätselhafte Welt

Mir hat das rätselhaft anmutende Motto vom ersten Moment an gefallen. Ich behaupte sogar, das Motto war Schuld an meinen sehr spontanen Entschluss zur Biennale mitzufahren. Die Aufforderung an die Kunst das Motto

MAY YOU LIVE IN INTERESTING TIMES,

künstlerisch umzusetzen hat mich sehr neugierig gemacht.

Für mich war die Mini-Oper „Sun&Sea (Marina) eine in allen Bereichen berührende Antwort auf das gestellte Motto.

„Sun & Sea“ (Marina) – Der Gewinner Pavillon Litauen

Die Mini Oper dreier litauischer Künstlerinnen hat meiner Ansicht nach mit Recht den goldenen Löwen bekommen und zu hundert Prozent erfüllt, was sich Biennale Leiter Ralph Rugoff im Interview mit der Zeitung Art wünscht:

Mein Ziel ist, für die Besucher alternative Perspektiven zu schaffen. Das Wichtigste, was eine Ausstellung tun kann, ereignet sich, wenn man sie wieder verlassen hat. Die Menschen gehen in die Welt hinaus und sehen sie anders. Sie haben sich mit Kunstwerken auseinander gesetzt, die ihnen Beziehungen gezeigt haben, die ihnen vorher nicht bewusst waren. Das tragen sie mit sich nach draußen.

Bis man den Litauischen Pavillon in der Nähe des Arsenale Geländes gefunden hat, braucht man schon etwas Geduld. Wir haben uns zunächst in einem von Touristen noch unberührten Teil Venedigs mit vielen anderen Suchenden verirrt. Ich hatte beim Suchen ein schlechtes Gewissen, wegen der Bewohner, die nun bis November Scharen von Kunst-Touristen ertragen müssen. Aber vielleicht finden Sie das interessant?

Als wir den Pavillon kurz vor seiner Schließung um 18 Uhr gefunden hatten, wurde uns mitgeteilt, dass eine Performance erst wieder am nächsten Samstag stattfinden würde. Nicht auszudenken, wieviele Menschen dorthin strömen werden, dachte ich mir. Ich war außerdem enttäuscht, da wir nun wohl nur ein paar leere Handtücher auf einem Strand sehen würden nach all der Sucherei. Ich stieg daher die Holztreppe einer alten Schiffswerft ohne große Erwartungen hinauf. Zum Glück hatte ich bereits im Fernsehen einen Teil der Performance gesehen. Oben angekommen blickte ich auf einen Strand mit Handtüchern. Eigentlich würden sich hier Kinder, Paare, Senioren und Familien sonnen oder Federball spielen und einen unbeschwerten Strandtag mit Gesang mimen. Nicht bei uns.

Sun & Sea (Marina)

Keine Menschen, nur ein hell ausgeleuchteter Strand und Musik, die sich wie eine Orgel anhörte im Hintergrund. Rund um den Aussichts-Balkon leere Stühle und am Geländer hängende Zettel, auf denen der Gesangs-Text zu lesen ist. Wir setzten uns und schauten erstmal etwas müde und enttäuscht drein.  Doch dann habe ich angefangen zu lesen und mir die Singerei einfach vorgestellt und war in meiner eigenen Performance.

Ich liebe es, wenn Kunst sich mit politischen Absichten verbindet, aber meistens tut sie das mit erhobenen Zeigefinger. Ganz anders in dieser Performance, die auch ohne Performance funktioniert. Denn all mein Unbehagen vor der spontanen Reise wegen der Umweltfolgen und dem Vorsatz weniger zu fliegen erlebte ich hier als Opernsingspiel. Ironisch, lakonisch, poetisch auf den Punkt gebracht, Allein dieses Erlebnis, so würde ich jetzt gerne schreiben lohnt die Reise nach Venedig zur Biennale.

Tja, aber genau das ist ja das Problem ….

Ein Singspiel auf den globalen Tourismus – Sun & Sea Litauen

Denn Sun & Sea ist vor allem auch ein Singspiel auf den globalen Tourismus, der unsere Welt auf der einen Seite so interessant macht und sie dabei gleichzeitig vernichtet. Nehme ich mir den oben zitierten Wunsch von Biennale Leiter Rugoff zu Herzen, dann bleibt bitte alle daheim.  Lest und schaut viele Berichte über die Biennale, lasst Euch von meinen und Julianes Bildern betören und lebt trotzdem in interessanten Zeiten.

Blöd gelaufen, würde ich sagen. Ich stecke in einem Dilemma. Denn natürlich möchte ich schreiben, fahrt nach Venedig und lasst Euch von der Schönheit der Stadt und der Kunst betören. Esst in tollen Restaurants, besucht die legendären Bars mit Geschichte, trinkt im Grandcafé Quadri mitten auf dem Marcusplatz für € 1,50 einen Espresso im Stehen, diskutiert dabei angeregt über das Leben und die Kunst und lebt in interessanten Zeiten.

Und nun?

Für alle die in Gedanken reisen wollen, hier meine persönlichen Impressionen. Die ausführlichen Tipps hat Juliane von JR.artynotes für Euch. Schaut auch bei ihr auf Instagram in der Story vorbei, sie wird bis November viele Biennale Tipps dort zeigen und hat ihre zweite Reise zur Biennale im Juni ist schon geplant.

Für alle die wirklich reisen, findet ihr am Ende des Artikels kulinarische Tipps, denn am Abend gehört Venedig zum Glück noch in vielen Ecken den Einheimischen und macht Spaß entdeckt zu werden.

Die venezianische Küche ist außerdem sehr besonders und verdient bald einen einigen Artikel. Damit wer in Gedanken auf die Biennale reist, sich in der eigenen Küche mit original venezianischen Rezepten verwöhnen kann.

Meine Impressionen – meine persönlichen Highlights

Wir hatten drei Tage in Venedig Zeit für die Kunst. Zwei Übernachtungen und ein kleines Hotel sehr zentral direkt am Markusplatz  waren perfekt für diesen schönen Kunstmarathon. Weil dieser Blog auch mein Tagebuch ist, anbei unsere Reise in Bildern für meine Erinnerung und Eure Inspiration:

Tag 1 – Biennale Venedig: Zum Auftakt Collateral Events

Vom Flughafen direkt mit der Red Line nach Murano. Gelungener Kunst Start bei:

  1. GLASSTRESS: 

Glasstress 2019 Curated by Via Cunitz and Koen Vanmechelen, Fondazione Berengo Art Space, Murano vom 9.Mai bis 24. November 2019

Glasstress 2019 Curated by Via Cunitz and Koen Vanmechelen, Fondazione Berengo Art Space, Murano vom 9.Mai bis 24. November 2019

Glasstress 2019 Curated by Via Cunitz and Koen Vanmechelen, Fondazione Berengo Art Space, Murano vom 9.Mai bis 24. November 2019

Mit dem Vaporetto weiter in die Abbazia die San Giorgio:

2. Sean Scully – Human in der Abbazia die San Giorgio, 8. Mai bis 13. Oktober 2019

Jean Scally, Human in der Abbazia di San Giorgio Maggiore

Jean Scally, Human in der Abbazia di San Giorgio Maggiore

Jean Scally, Human in der Abbazia di San Giorgio Maggiore

Direkt hinter der Abbazia die San Giorgio hatten wir viel Spass mit …

… einer Schlange aus Glas, der Glaskünstlerin Pae White Qwalala (Biennale 2017).

Nach Schlangenfotoshooting ging es mit dem Vaporetto nach Dorsoduro um kurz in Gold zu scheinen:

3. The Death of James Lee Byars

 

Nach soviel Kunst war die Cafe Pause sehr verdient: Cafézeit in Dorsoduro in der Bar/Ristorante Da Gino. Ich fand unser bester Cappuccino während der zwei Tage. Die Dolci waren ein Gedicht.

 

Koffein gestärkt ging es weiter in Richtung Academia zu:

5. The Spark in You –

Parasol Unit in Venice im Conservatorio di Musica Benedetto Marcello di Venezia

Auf jeden Fall vorbei gehen. Die Musik der Akademieschüler gibt es noch zum Kunst- und Palazzo-Genuss dazu. Beeindruckend und ohne Eintritt.

The Spark is You, Parasol Unit in Venice im Conservatorio di Musica Benedetto Marcello di Venezia

Parasol Unit in Venice

Unsere letzte Station bevor wir uns den kulinarischen Genüssen zu getan haben:  

6. Punta della Dogana

Tolle Kunst und wunderschöne Räume. Der Eintritt gilt für beide Ausstellungsorte der Pinault Collection. Wir waren erst in der Punta della Dogana in der Ausstellung LUOGO E SEGNI und am letzten Tag unserer Reise im Palazzo Grassi bei Luc Tuymans. Also Eintrittskarte unbedingt aufbewahren (€ 15.-).

Rubi Horn / Felix Gonzalez-Torre

Und zur Entspannung pünktlich um 19 Uhr: Cicchetti und Negroni

Verdienter Abschluss – tolles Lokal. Nur Bargeld, kein WiFi, keine Toilette!

Cantinone „GIA SCHIAVI“ 

Cantine di Vino già Schiavi, Venedig Dorsoduro

Tag 2 – Giardini Arsenale und viele Pavillons

Erst Giardini und dann Arsenale und zum Abschluss den Litauischen Pavillon Sun & Sea irgendwo im nirgendwo. Klingt erstmal nicht soviel, aber hatte es in sich. Sowohl im Arsenale als auch im Giardini  und den darin befindlichen Pavillons, kann man sich mehr als einen Tag aufhalten. Wer wenig Zeit hat, so meine ganz persönliche Meinung, verzichtet auf die große Ausstellung in den Giardini und verbringt mehr Zeit im Arsenale und den dortigen Pavillons.

In den Giardini hat mir sehr der tschechische Pavillon mit Stanislav Kobal gefallen. Nachdenklich gestimmt und zu Recht sehr gelobt hat uns beide der französische Pavillon. Über die Rosen im österreichische Pavillon denke ich noch nach und der deutsche Pavillon bleibt Mahnmal im Gedächtnis. Zu jedem könnte, müsste sollte man sicherlich viel schreiben. Ich lasse hier nur mal ein paar Bilder sprechen:

Giardini – Biennale Venedig 2019

Und weil ich Spinnen eigentlich nicht mag, aber diese mich durch die gesamte Ausstellung in den Giardini begleitet haben und ich sie alle – zur Belustigung meiner Begleiterin Juliane – fotografieren musste, hier Ed Atkins Kunst Spinnen. Wie sich das zum Motto verhält, frage ich mich noch. Ich habe die Giardini verlassen und finde Spinnen inzwischen nicht mehr ganz so furchtbar. Interessante Zeiten und der eindeutige Beweis:  Kunst verändert.

Ed Atkins

Arsenale – Biennale Venedig 2019

Ich habe keinen Vergleich zu früheren Biennalen in Venedig, deshalb war ich unvoreingenommen begeistert beim Betreten des Arsenales. Die Kunstwelt streitet sich scheinbar, ob die Holzvertäfelungen sein müssen und über Anderes mehr. Was mich gestört hat ist, dass die 79 Künstler der Hauptausstellung sowohl im Giardini als auch im Arsenale mit verschiednen Arbeiten präsentiert werden, aber es für den „normalen“ Besucher sehr schwer ist sich zu merken, was die Künstler jeweils im anderen Ort bereits ausgestellt haben. Ich konnte mir trotz Fotos und sehr kundiger Begleitung nicht die Verbindungen herstellen, die ich mir erhofft hatte.

So kam es zu lustigen Entdeckungen, bei unseren späteren Recherchen. Es lohnt sich deshalb den Short Guide zur Biennale bereits in den Ausstellungen dabei zu haben. Manche Künstler arbeiten so unterschiedlich, dass es wirklich spannend ist, diese im direkten Vergleich zu erleben.

Zanele Muholi

Anicka Yi

 

Christoph Büchel und Tomás Saraceno – Biennale Venedig 2019

Und zum Abschluss stand da dieses Schiff. „Der Tod der Anderen“ titelte das Magazin der Stern.

Der Schweizer Künstler Christoph Büchel präsentiert das Schiff, mit dem 2015 mehr als 800 Menschen vor Lampedusa untergingen als Kunstobjekt.

Ich weiß nicht ob es nicht eher ein Mahnmal ist oder auch ein sehr nach Aufmerksamkeit schreiende Art von Kunst. Darüber wird nun in der Kunstwelt fleissig gestritten. Büschel gilt als ein Dramaturg der Empörung. Er hat vor zwei Jahren eine Kirche Venedigs in eine Moschee umgewidmet. Das Projekt wurde aber später verboten. Aber auch hier hatte er natürlich die volle Aufmerksamkeit.

Das zarte Werk von Tomás Saraceno steht zum Schiff im krassen Widerspruch. Ich habe kurz an die 800 Seelen gedacht, die nun in der Atmosphäre schweben. Mich hat diese leise Art der Kunst weit mehr berührt. Saracenos Arbeit heißt:

Aero(s)cane: When breath becomes air, when atmosphere become the movement for a post fossil era against carbon-capitalist cloud, 2019

 

Tag 3 – Palazzo Grassi, Peggy Guggenheim ….

Unser Tag 3 war mindestens so interessant wie die anderen beiden. Hier nur ein paar Impressionen, denn eigentlich wäre allein unser erster Highlight einen eigenen Bericht wert. Juliane wird in ihrem Beitrag auf einige dieser Ausstellungen näher eingehen.

Dysfunctional Ca D´Oro – Carpenters Workshop

Wir waren begeistert. Läuft bis 24. November 2018.

Jannis Kounellis in der Fondazione Prada

Sorry, ich wiederhole mich. Wir waren begeistert. Läuft bis 24. November 2018.

Luc Tuymans im Palazzo Grassi

Sehr sehenswert und ein fantastischer Überblick über das Werk von Luc Tuymans. Läuft bis Januar 2020.

Jean Dubuffet in der Venice Art Factory

Sehenswert auch wegen der tollen Villa. Allerdings mit Eintritt und bei wenig Zeit einfach so in den Garten schauen.

Günther Förg  im Palazzo Contarini Polignac in Venice

Kunst und Palast, beides unvergesslich und eine unserer Highlights. Kostet keinen Eintritt. Fotos sind eigentlich nur von den Kunstwerken erlaubt.

Jean Arp bei Peggy Guggenheim

Das Museum ist auch wenn keine Biennale immer schön und an Kunst kaum zu übertreffen. Ich liebe Jean Arp und bin deshalb einmal durchgehuscht. Die Ausstellung läuft nur bis September 2019.

Carlos Quintana im Palazzo Loredan 

Kubanische Kunst in einem tollen Palazzo. Ich fand es interessant und der Hase – ja der Hase hat am ersten Tag sehr unterschiedliche Emotionen hervorgerufen 😉 @Juliane. Am Ende fanden wir beide den Hasen nett – die eine von uns gleich, die ander später. Ihr dürft gerne raten wer gleich auf den kubanischen Hasen abgefahren ist. Die Ausstellung kostet keinen Eintritt und ist direkt gegenüber der Musikakademie und der Art Factory gelegen. Also bei Zeit sich eine Meinung zum Hasen gerne selber bilden.

Kulinarisches Venedig  – da war doch noch was …

Natürlich haben wir uns auch zwischendurch kulinarisch verwöhnen lassen. Ich hatte eine lange Liste mit Tipps und Empfehlungen. Aber am Ende waren wir diesmal wirklich wegen der Kunst dort. Aber am Abend schließt die Kunst um 18 Uhr und der Marktplatz bei Nacht ist wirklich wunderschön. Obwohl ich ihn anders beleuchten würde. Insbesondere nachdem ich soviel ästhetische Lichtkunst sehen durfte.

Venedig kulinarisch – die Auswahl ist groß

Bars mit Cicchette 

Auf jeden Fall einplanen zwischen  18h -20 h wird in Venedig zum Aperitif Cicchette Essen gegessen. Ganz toll, z.B. hier:

Il Cantinone „GIA SCHIAVI“  (Dorsoduro)

oder

Cantino do Spado  (San Polo)

Mittags und Abends sehr zu empfehlen:

Trattoria Da Fiore (San Marco)

Bistrot de Venise (San Marco) 

Traditionell venezianisch. Gekocht wird nach historischen Rezepten. Das Essen war hervorragend. Der Service ebenso, das Ambiente sehr venezianisch traditionell. Ich mag das, für einen Abend. Wer Zeit und Interesse hat, sollte das Menü nach alten venezianischen Rezepten probieren. Wir hatten u.a. ein fantastisches Risotto nach einem historischen Rezept.

Natürlich darf ein Drink am Abend nicht fehlen. Erst über den menschenleeren Markusplatz schlendern und dann einen Drink in der Bar des Hotels Danieli nehmen und beim Verlassen der Bar das Kreuzschiff auf dem Canal für eine Fata Morgana halten. Die Drinks sind leider zu teuer um sich zu betrinken – das Schiff daher leider Wirklichkeit. Ich liebe das Hotel Danieli und dessen Bar, auch wenn die Drinks teuer sind aber das Ambiente ist einmalig und einen Klavierspieler gibt es auch.

Und wir konnten es nicht lassen im legendären Florian mitten auf dem Markusplatz nach einem Tag voller Kunst einen Negroni zu trinken. Die Tauben stören, der Negroni ist gut aber auch nicht billig, die Musik muss man mit zahlen aber wir fanden es fantastisch. Wir sind davor aus der ebenso berühmten Harry´s Bar wieder rausgegangen. Genauso teuer, kein Blick, keine Live Musik, keine Tauben, kein Marktplatz und keine OLIVEN zum Negroni.
Beim nächsten Mal möchte ich unbedingt in diese Osteria:

Osteria alle Testiere

In dieses Lokal wäre ich sehr gerne gegangen, weil es mir von vielen Seiten empfohlen wurde. Es hat nur 20 Plätze und ist sehr ausgebucht.  Das Menü ist abhängig vom frischen Fisch auf dem Markt und anscheinend essen auch noch viele Einheimische dort. Mittags und Abend geöffnet.

Dieses Restaurant wurde mir wärmsten von sehr Kunst und Kulinarik beseelten Freunden empfohlen:

Ristorante Riviera

Ein ehemaliger Investmentbanker hat sein Hobby zum Beruf gemacht und das scheinbar sehr gelungen.

Keine Lust auf Kunst in Venedig?

Dann lernt doch kochen oder Gondel fahren:

http://www.cookinvenice.com

https://rowvenice.org

Und falls es gar zu heiß ist – Beach-Club´s am Lido:

https://m.facebook.com/aurorabeachvenezia/

https://www.instagram.com/kitebeachlido/

 

Ich wünsche Euch eine interessante Reise – in Gedanken oder in Farbe mit Anfassen.

Womit wir wieder beim Thema wären.

Interessant?

Das liegt immer im Auge des Betrachters.

In diesem Sinne:

MAY YOU LIVE IN INTERESTING TIMES!

Mein letzter Tipp, der unbedingt ins zeitliche Programm passen sollte:

Vor dem Einchecken einen Campari Spritz am Flughafen-Kiosk trinken und dabei ganz langsam wieder aus dem Venedig Traum aufwachen. Klappt auch daheim. Campari, Prosecco, Mineralwasser und Eiswürfel und eine Tüte italienische Chips.

Ciao Venedig

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3 comments

Juliane Rohr 23. Mai 2019 - 1:10

Gute Vorlage – ergänze liebend gerne. Blogpost in der Mache. Das wären interessante Tage😉! To be continued

Reply
Natali Borsi 23. Mai 2019 - 7:45

Bin gespannt und freue mich – war sehr schön!

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Gabi 7. August 2019 - 21:34

Bin gespannt ob die 58. Biennale an die fantastische 57. Biennale heranreicht.

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